Kapitel 6

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Traurig lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Das ganze gute Feeling von vorhin war wie weggeblasen. Diese Familie musste auch immer alles versauen.

Ein klopfen an meiner Tür ließ mich hockschrecken und bevor ich etwas sagen konnte ging die Tür schon auf und Logan stand vor mir.

,, Hey July, alles okey bei dir? " fragte er und blickte mich forschen an.

Ich starrte ihn nur Fassungslos an. Hatte er das grad ernsthaft gefragt? Ich wollte irgentwas schnipisches erwiedern, irgentwas das ihm ein schlechtes Gewissen machen würde, doch mir viel nichts ein.

,, Klar alles Super", meinte ich deswegen  nur müde und richtete meinen Blick wieder an die Decke.,, könntest du jetzt wieder gehen? "

Logan seufzte leicht genervt :,, Man July, ich weiß das du sauer auf mich bist und das was Maisie gesagt hat war auch echt nicht richtig, aber du musst versuchen sie zu verstehen. Sie vermisst ihre alten Freunde und Mom, und Dad tot macht ihr auch noch immer zu schaffen. "

Wäre ich nicht so verblüfft gewesen hätte ich laut aufgelacht. Das mit Mom und ihren so genannten Freundinnen glaubte ich schon, aber das mit Dad? Maisie und Dad hatten nie eine richtig starke Bindung, da Maisie es nicht leiden konnte, dass irgentwer mich lieber mochte als sie.

,, Naja auf jeden Fall möchte ich, dass du dich nachher bei ihr entschuldigt", rissen mich Logans Worte aus meinen Gedanken.

Ich war kurz davor ihn anzufauchen, dass sie sich lieber bei mir entschuldigen sollte, doch da drehte er sich um und verließ mein Zimmer wieder.

Ich blinzelte wütend. Auf diese Entschuldigung konnten sie lang warten!

Ich verbrachte den restlichen Tag in meinem Zimmer, hörte Musik und zeichnete. Irgentwann gegen halb 2 bekamm ich Hunger und schlich mich hinunter in die Küche. Dort fand ich ein paar übergeblibene Pizzastücke und nahm diese mit hoch.

Ich hoffte inständig keinen meiner Geschwister zu treffen. Ich wollte sie alle nicht sehen. Am wenigsten Logan. Beim Gedanken an ihn krampfte sich mein Herz kurz zusammen. Er war für so lange Zeit mein Lieblingsbruder gewesen und derjenige mit dem ich über alles reden konnte. Jetzt hatte ich das Gefühl ihn verloren zu haben.

Irgentwann um 18 Uhr bekam ich dann eine Nachricht. Sie war von Isla.

Isla: hey July, bei einem Typen aus unserer Schule steigt heute eine Party und ich ich wollte fragen ob du auch kommen magst dann könntest du schonmal ein paar Leute kennen lernen ;)

Aufgeregt las ich mir die Nachricht nochmal durch. Ich war noch nie auf einer richtigen Party gewesen und es wäre in der Tat gut schonmal ein paar neue  Menschen kennen zu lernen. Das Problem war nur, meine Brüder würden mich niemaks auf eine Party gehen lassen.

Aber eigentlich, wieso sollte ich sie fragen? Sie würden ja doch nur nein sagen und außerdem hätte ich gerade überhaupt keine Lust mit ihnen zu reden. Ein Gedanke schlich dich in meinen Kopf... Aber nein ich kann mich doch nicht einfach rausschleichen. Obwohl, sie würde' es sowieso nicht bemerken...

Ich Grinste. Ich wusste das was ich vorhatte war dumm, aber trotzdem freute ich mich. Ich würde zum ersten Mal in meinem Leben etwas verbotenenes tun, und es fühlte sich irgentwie gut an.

Eine Stunde später war ich fix fertig angezogen und bereit zu gehen. Mit Isla hatte ich mir ausgemacht uns um halb 8 bei der  Bushaltestelle zu treffen,um dann gemeinsam zur Party zu gehen.

Nun stand ich da also, mit meinen frisch gestylte Haaren und meinem (wie ich fand ) ziemlich coolem Outfit.
Am Ende habe ich mich noch ein wenig geschminkt , ich meine auf einer Party kann es ja nicht schaden ein wenig älter auszusehen.

Trotz alledem wusste ich jetzt nicht weiter. Hatte ich mir am Anfang wirklich gedacht ich könnte jetzt einfach so durchs Wohnzimmer, wo alle meine Brüder saßen, spazieren und ihnen würde nichts auffallen, ich meine so dumm sind sie jetzt auch wieder nicht. Ich braucht dringend einen Plan...

In meinem Kopf ging ich schnell alle Möglichkeiten durch, bis mein Blick auf das Fenster viel. Das würde klappen!

Leise öffnete ich das Fenster und blickte hinaus. Mein Zimmer war im zweiten Stock, das heißt springen viel schonmal weg, doch dann bemerkte ich neben mir dieses hässliche Rosengitter, das Kai unbedingt am Haus anmachen wollte. Es sah zwar nicht so stabil aus, aber für einmal runter und dann wieder hochklettern würde es hoffentlich reichen.

Schnell packte ich noch alle meine Sachen in eine kleine Tasche, knipst das Licht aus und kletterte aus dem Fenster. Dieses ließ ich offen, da ich sowieso gerne bei offenem Fenster schlafe und es meinen Geschwistern, wenn sie es überhaupt bemerken, nicht komisch vorkommen würde.

Sobald ich unten angekommen war schlich ich mich durch den Garten und rannte los.

Atemlos kam ich bei der Bushaltestelle an, wo schon eine grinsende Isla auf mich wartete.

I : Hey July, ich hätte echt nicht gedacht,dass du mitkommen darfst, ich meine bei so vielen Brüdern! Sind die nicht voll beschützerisch?

J: Naja ehrlich gesagt, sind sie mit gegenüber nicht wirklich beschützerisch, aber sie hätten mich wahrscheinlich trotzdem nicht gehen lassen. Deswegen hab ich mich rausgeschlichen.

Nun grinste Isla nur noch mehr.,, Wow ernsthaft? Man July du wirst mir immer sympathischer!"
Jetzt war ich es die laut auflachte.

Dann kam auch schon der Bus und wir stiegen ein. Während der Fahrt unterhielten wir uns über alles mögliche und als wir schließlich aussteigen war ich ziemlich froh, dass Isla wusste wo wir hinmussten.

Sie führte uns zuverdichtlich zu einer riesigen Villa, aus der schon laute Musik zu hören war. Zweifel stiegen in mir auf . War ich nicht doch noch ein bisschen zu jung? Doch Isla zog mich einfach hinter sich her.

Drinnen war es dunkel und laute Musik dröhnte aus zwei Boxen am anderen Ende des Raumes. Isla hatte plötzlich zwei rote Becher in der Hand, keine Ahnung wo sie die herhatte. Sie rief mir auch etwas zu. Vielleicht das in dem Getränk kein Alkohol drinnen war aber eigentlich war es mir auch ziemlich egal.

Drei Stunden später hatte Isla mir gefühlt alle Menschen auf dieser Party vorgestellt, aber ich konnte mich an keinen einzigen Namen mehr erinnern.

Ich war gerade auf dem Weg in die Küche um mir einen weiteren Becher zu holen. Mittlerweile war ich mir ziemlich sicher das da Alkohol drinnen war, was ja eigentlich klar ist aber ja...

Der Raum schwankte schon ziemlich und ich hatte keine Ahnung wie viel ich schon getrunken hatte als ich plötzlich in jemanden hinein rannte. Ich wollte mich gerade entschuldigen als...

,, oh shit " entfuhrt es mir, vor mir stand...

the black sheep Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt