Ein Hauch von Jamie

964 7 0
                                    

Lea öffnet langsam die Augen. Helles Tageslicht strahlt ihr entgegen und sie muss blinzeln. Ihr Körper fühlt sich schlapp an und ihre Stimmung scheint wieder normal zu sein.

Sie befindet sich in ihrem hotelähnlichen Zimmer, allerdings ist sie alleine. Sie räkelt sich, obwohl ihr Rücken schmerzt und richtet sich im Bett auf. Irgendjemand scheint sie umgezogen zu haben, denn sie trägt nur noch ein übergroßes T-shirt, das ihr fast bis zu den Knien reicht.

Die Badezimmertür geht auf und Boss erscheint im Zimmer. Er wischt sich die Hände an seinem Hemd ab, ehe er bemerkt, dass Lea wach ist.

"Grey hat Glück, dass sein Video so gut ankam. Du bist viral gegangen, Kleines.", beginnt er zu erzählen. Lea dreht den Kopf weg, denn sie hat überhaupt keine Lust mit ihm zu reden. Doch Boss fährt fort.

"Eigentlich mag ich es nicht, wenn man sich nicht an meine Vorgaben hält...", Lea verdreht innerlich die Augen. "...aber das sah einfach zu gut aus, wie das rote Blut und dein rotes Dessou gemached haben."

Seine Schwärmerei klingt widerlich in Leas Ohren und sie rümpft die Nase. "Lass diesen Blick", befiehlt Boss. "Du hast halt keinen Geschmack."

Geschmack? Was haben Schmerzen und Blut mit Geschmack zu tun?, denkt sie, widerspricht allerdings nicht. "Achso", fügt Boss hinzu. "Geschnüffelt wird übrigens nur was mit meiner Erlaubnis. Verstanden?".

Er blickt Lea durchdringend an. Sie nickt. "Ich mag das nicht, wenn du so still bist", mahnt er und kommt gefährlich nah an sie heran. Lea weicht im Bett zurück: "Verstanden".

"Dafür darf dein Hund aufkommen", sagt Boss und Lea horcht auf. "Nein, bitte nicht...das war doch nicht seine Schuld", bettelt Lea. Boss gibt ihr einen beherzten Klappser auf die Wange mit den Worten: "Keine Sorge, ohne den würdest du das hier ja nicht freiwillig machen, der wird heute einfach nur mal nicht durchgefüttert."

"Ich mache das nicht frei...", beginnt Lea, aber Boss greift ihr Kinn und drückt seine Finger unsanft in ihre Wangen. "Ssscht", macht er, während er ihren Kopf schüttelt. "Du willst doch nicht, dass seine Strafe schlimmer wird."

"Du kriegst bis morgen Zeit, dann bekommst du wieder Besuch", sagt er anschließend, lässt Lea los und läuft zur Tür. "Lass dir den Rücken nachher von den Mädels behandeln, im Korb findet ihr alles."

Er zeigt auf das Körbchen, was auf dem Nachttisch steht. Nachdem Boss verschwunden ist, fällt Lea direkt über den Inhalt - eine Banane - her. Hunger hat sie immernoch.

Eine ganze Weile, in der Lea unter anderem geduscht und sich ausgeruht hat, bleibt Lea alleine in dem Zimmer. Als es bereits dämmert, wird Sophie herein gebracht.

Sie sieht erschöpft aus, schleppt sich zum Bett und mummelt sich in die Decke. "Wie lange bist du eigentlich schon hier?", fragt Lea leise. "Irgendwann hörst du auf die Tage zu zählen", murmelt Sophie kaum hörbar zurück.

Immerhin rechnet sie mit Tagen und nicht mit Jahren, versucht Lea sich aufzumuntern. Der Versuch ist jedoch zwecklos, denn die Wunden auf ihrem Rücken tun höllisch weh und sie hat einen riesen Kohldampf. Genervt greift sie nach der Salbe im Korb und versucht zumindest dort, wo sie selbst drankommt ihren Rücken zu versorgen.

Obwohl sie so vorsichtig wie möglich über die Wunden fährt, pochen sie vor Schmerz und sie beißt die Zähne zusammen. Sie erlauben es ihr nicht einmal sich auf den Rücken zu legen, also versucht Lea auf dem Bauch einzuschlafen.

In dieser Nacht gibt es keinen Besuch von Gonzo und auch Sylvia wird nicht ins Zimmer gebracht.

Lea wird von einem süßen Duft nach Backwaren geweckt. Kitz sitzt mit Sophie auf dem Bettrand. Er füttert sie mit herrlich duftenden mini Zimtschnecken. Lea läuft bei diesem Anblick das Wasser im Mund zusammen.

Doggy für den HundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt