Kapitel 2 - Neustart

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Neustart

Wo bin ich gerade? Bin ich noch am Bereitmachen oder bereits auf Reisen? Es scheint, als hätte sich der Dialog zuvor zugleich in und außerhalb meines Hauses abgespielt. Als wäre A wie ein Wächter oder eine Wächterin; handelt es sich etwa um die Sphinx? Die Stimmen scheinen sich vor den Toren einer geheimnisvollen Höhle zu unterhalten, aus der ein Lichtstrahl hinausdrängt. Ich habe eine Vorahnung von dem was sich dort drin befindet, aber ich darf es nicht sichtbar machen; soll es nicht sichtbar machen; will ich es etwa nicht sichtbar machen? Vielleicht aus Angst, ich könnte das Rätsel der Sphinx nicht lösen und würde somit in der Höhle auf Ewig gefangen sein. Ganz ohne Publikum kann ich nicht schreiben, sagte Freud, aber ich scheine das Publikum durch meine Verwirrungen auszuschließen. Warum? Räche ich mich so, indem ich den Leser:innen eine Anstrengung abverlange? Bis sie so gereizt sind, dass sie es aufgeben mir folgen zu wollen? Eine weitere Stimme taucht auf, diesmal ist sie mir wohlbekannt:

"Ihr habt mir nie zugehört. Ihr habt so viel kaputt gemacht. Ihr Menschen. Ich will in Kontakt treten. Ich will Freude und Hoffnung geben. Ich will euch in meine Welt entführen und euch anregen sich selbst in eure Welt entführen zu lassen, aber Ihr macht mir Angst. Ihr könntet meine Welt zerstören, die Blumen zertrampeln, die Wände beschmutzen oder mich ihrer Existenz berauben, wenn Ihr sie ablehnt. Ich mag meine Welt. Sie ist bunt, manchmal einfach, manchmal magisch, aber wenn ich Euch reinlasse, dann könntet Ihr einiges zerbrechen. Gedanken können nicht gebrochen werden, solange ich sie nicht ausspreche. Bilder können nicht zerstört werden, solange ich sie nicht male. Und dennoch werde ich dieses Risiko auf mich nehmen. Gedanken aussprechen und Bilder malen, weil ich trotzdem an Euch glaube."


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