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Louis Pov

„Ich bin Zuhause!", rief Louis, als er die Tür zu der kleinen 32qm Wohnung aufschloss, in der er mit seinen vier Schwestern und seiner Mutter lebte.
„Hallo, Schatz", begrüßte seine Mutter ihn und nahm ihm eine der zwei Papiertaschen ab, in denen sich der Wocheneinkauf befand, „Wie war es auf der Arbeit?"
Louis stockte kurz. Er hatte seiner Mutter nicht erzählt, dass er vor beinahe zwei Wochen gekündigt wurde. Das würde er ihr auch erst sagen, wenn er einen neuen Job hätte. Sonst käme sie noch auf die Idee, sich auch einen Job zu suchen, was mit ihren Knie einfach ein Ding der Unmöglichkeit war.
„Ach, wie immer. Langweilig. Ist nix spannendes passiert heute", antwortete er und hoffte, sie würde nicht weiter drauf eingehen.
„Bei dir passiert nie was spannendes", meldete sich seine Schwester Phoebe zu Wort, die gerade aus dem kleinen Badezimmer kam und direkt die Einkäufe durchwühlte, „Omg, Louis! Du hast es wirklich gekauft! Danke, danke, danke!"
Dankbar fiel sie ihrem Bruder um den Hals, als sie das Parfüm sah, welches sie sich schon so lange wünschte.
Dass er es nicht bezahlt hatte, musste ja niemand außer ihm wissen.
„Klar doch. Jetzt müssen wir deinen Gestank nicht mehr ertragen", scherzte er und erntete dafür einen Schlag gegen die Schulter, bevor Phoebe in das Zimmer rannte, welches die fünf Geschwister sich teilten.
„Lou, woher hast du denn das Geld dafür?", hakte seine Mutter ein wenig misstrauisch nach.
„Ach, ich hab eine Gehaltserhöhung bekommen. Nicht der Rede wert", log er und grinste breit. Seine Mutter seufzte und fuhr sich angespannt durch die Haare.
„Es tut mir so leid, dass du so viel Verantwortung tragen musst. Du bist doch erst 18. Da solltest du ganz andere Sachen im Kopf haben..."
Louis erkannte sofort die Tränen in den Augen seiner Mutter und schloss sie fest in seine Arme.
„Hey, alles gut, Mama. Du weißt, dass ich das gerne mache. Für uns. Und außerdem haben andere in meinem Alter doch eh nur Drogen und Alkohol im Kopf. Da kann ich gut drauf verzichten", versuchte er seine Mutter zu trösten, was auch halbwegs klappte.
Sie strich sich die Tränen von den Wangen und half ihrem Sohn dann beim Ausräumen.
*
Später am Abend saß die Familie gemeinsam auf der Couch im Wohnzimmer, welche sie von einem guten Freund geschenkt bekommen hatten.
Daisy und Charlotte unterhielten sich die ganze Zeit über irgendwelche Jungs, während Georgia und Phoebe gebannt auf den kleinen Fernseher starrten.
„Ach, Mama, übrigens", kam es irgendwann von Daisy, „Der Föhn ist heute kaputt gegangen. Wie soll ich jetzt meine Haare machen?"
Ein trauriges Lächeln zog sich über die Lippen der Mutter.
„Tja, dann werden wir unsere Haare ab jetzt an der Luft trocknen lassen. Ein Glück, dass Sommer ist", sagte sie und versuchte ihre Traurigkeit zu verstecken. Doch Louis bemerkte es sofort.
Er legte seiner Mutter eine Hand auf's Bein.
„Nein, nein. Ich habe ja jetzt ein bisschen mehr Geld bekommen. Ich gehe morgen zu dm und kaufe einen neuen Föhn!"
Die Mädels fingen sofort an zu quieken und sich zu freuen, doch Louis' Mutter stiegen nur wieder die Tränen in die Augen, woraufhin Louis sie feste in den Arm nahm.
„Danke, mein Engel", flüsterte sie und strich ihm über den Rücken.
„Für euch tue ich alles."

Caught // LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt