Kapitel 3

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JANS POV.


Nachdem er mehrmals an meine Tür klopfte, ließ ich ihn schließlich rein. Drehte mich jedoch sofort wieder in Richtung meines Bettes und nahm Platz, winkelte die Beine an meinen Körper. Mehrere Versuche von ihm auf mich einzureden scheiterten. Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte alleine sein und nachdenken. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe haben, schon das brachte meine ganzen Gefühle durcheinander. Moment? Was für Gefühle?


Zusammengekauert saß ich hier also auf meinem Bett, würdigte ihn keines Blickes, doch seine Blicke durchstachen mich wie tausend Messer. Erst als seine Stimme sich erhebte, blickte ich zu ihm. Er schien erst jetzt bemerkt zu haben, dass ich geweint hatte und meine Augen total rot sein mussten. Wieder sahen wir uns an und wieder zogen seine Augen mich in den Bann. Ich wollte wegschauen, ich konnte nicht. Seine Augen waren so schön, leuchtend grün. Diese Spannung hielt ich nicht länger aus, ich wollte wissen was da zwischen uns war. Aber so einfach ging das nicht. Wie sollte ich ihn denn darauf ansprechen? Außerdem redeten wir nicht miteinander.


Ich zwang mich endlich von ihm abzusehen und meinen Kopf wieder zu senken. "Ich kann nicht mit dir reden, wenn ich es selber nicht verstehe" murmelte ich. "Was verstehst du nicht?" hakte er nach. "Kannst du bitte gehen?" nuschelte ich, den Tränen wieder nahe. "Ich werde nicht gehen, ehe du mir gesagt hast was hier los ist? Denkst du ich merke nicht, wie du dich mir gegenüber verhältst, wie du mich andauernd anstarrst, als würdest du mich nicht kennen? Du sperrst dich in dein Zimmer, kommst zum Essen und Drehen raus und dann versteckst du dich wieder! Sag mir bitte was ich getan habe, vielleicht kann ich dich dann verstehen..." sagte er, zwischendurch wurde er etwas lauter. Ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren, um nicht noch irgendwie zu hyperventilieren.


"Geh jetzt" forderte ich ihn leise auf, das war das einzige was ich sagen konnte. "Nein, Jan. Ich werde nicht gehen". "Sieh mich an" flüsterte er Sekunden später und hob mein Kinn an, zwang mich somit ihn anzusehen. Wieder dieses Kribbeln, was meinen Körper durchfuhr. Fass mich nicht an! "Ich will wissen was mit dir los ist. Was mit uns los ist" sagte er. Ich wollte aufstehen, einfach nur hier weg. Ich setzte mich auf, schaute ihn immer noch an. Ich wollte vom Bett aufspringen, doch damit hatte er anscheinend gerechnet, denn er schubste mich zurück und ich fiel auf die Matratze. "Du bleibst schön hier", war seine Antwort darauf. "Lass mich einfach in Ruhe, okay? Ich will mit keinem reden, vor allem nicht mit dir! Ich brauche dich nicht, ich komme ganz gut alleine klar! Also geh bitte aus der Tür, durch die du auch herein kamst" sagte ich und ließ meine ganze Wut, die ich auf mich und ihn hatte, raus.


"Wenn das so ist. Wenn du mich nicht brauchst" antwortete er und ging langsam zur Türe. "Wenn du ganz gut alleine klar kommst, dann brauchst du deinen Besten Freund, entschuldige, Ex-Besten Freund ja nicht mehr, richtig?" murmelte er, schaute mich kurz noch einmal an und schloss dann die Türe. Ich war nicht in der Lage etwas darauf zu antworten. Waren meine Worte doch etwas zu hart gewählt? Nein, nein. Es ist gut so, wie es ist. So geht ihr euch mehr aus dem Weg. Das ist doch das was ich wollte. Oder? Das wollte ich doch? Wieder versank ich in meinen Gedanken, bemerkte nicht wie ich wieder zu weinen anfing und mir schon wieder mehrere Tränen die Wange runter liefen. Warum, wieso und weshalb? Ich wusste es immer noch nicht.


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Jandre. ~ Forbidden Feelings.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt