„Seine Augen haben es mir versprochen. Und Augen lügen nicht."

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Mein Herz bleibt stehen, als er meinen Kuss erwidert und mich näher zu sich zieht. Er vergräbt seine Hände in meinem Haar und seine kühlen Finger streichen durch die Strähnen, während mir sein pfefferminzener Geruch in die Nase steigt, in den sich nur noch wenig Zimt mischt.
Ich lasse von den kleinen Zöpfchen ab, die ich geflochten habe, als ich nachgedacht habe, umfasse sein Gesicht vorsichtig und streiche über seine ausgeprägten Wangenknochen. Funken sprühen bei den zarten Berührungen meiner Fingerspitzen.

Es könnten Stunden vergehen und ich würde sagen, es sind nur Sekunden. Erst als Draco damit anfängt mein Shirt hochzuschieben bemerke ich, dass wir noch immer mitten im Turm auf einem Sofa sind und jeden Moment jemand herein kommen könnte. Vorsichtig greife ich nach den Händen, die nun auf der nackten Haut meiner Taille liegen und löse mich sanft von Draco. Er sieht mich verwirrt an.

„Vielleicht sollten wir das auf mein Zimmer verschieben?" frage ich zögernd, versuche meine Gedanken halbwegs auf die Reihe zu bekommen und schaue ihn an. Seine Lippen sind gerötet und das grau der Augen glänzt so silberhell wie schon lange nicht mehr.

„Okay", wispert er und hebt mich von seinem Schoß.

Es wundert mich, dass wir es überhaupt in mein Zimmer schaffen, denn kaum ist die Türe geschlossen, lassen wir uns auf das Bett fallen und Draco zieht mich erneut an sich. Wieder erblühen die Blumen aus Feuer zwischen mir und Draco und wieder kralle ich meine Finger in Dracos Haar. Wie habe ich das seidige Gefühl vermisst!

Es wäre jetzt anständig von mir zu sagen, dass wir schlafen gegangen wären, als Dracos Finger mit dem Saum meines Oberteiles spielten, doch so ist es nicht.

Als er mir allerdings das Shirt über den Kopf zog und es weg wirft, halte ich seine Finger für einen Moment fest.

„Du bist morgen noch da, oder?" wispere ich hoffnungsvoll.

Draco sieht mich erschrocken an.

„Natürlich!" gibt er dann genauso leise wie ich zurück und ich lasse seine Finger wieder los. Sie wandern meinen Rücken hinauf und verharren an den Haken meines BH's.

„Es ist okay, ich vertraue dir." flüstere ich, umfasse wieder sein Gesicht und schaue in die verschleierten, fragenden grauen Augen. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher und eine Stimme in meinem Kopf warnt mich, doch ich beschließe sie zu ignorieren und ihm einfach noch einmal zu vertrauen. Er hat es versprochen. Seine Augen haben es mir versprochen. Und Augen lügen nicht.

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Der dritte Tag nach Rons verschwinden bricht an, ich liege in Dracos Armen in seinem Bett und bin glücklicher denn je.

Gedankenverloren spiele ich mit den Strähnen des weißblonden Haares, welches vor mir auf dem Kissen ausgebreitet ist. Es ist eine Angewohnheit von mir, es beruhigt mich und es scheint Draco nichts aus zu machen. Lediglich die Zöpfchen findet er furchtbar, doch auch über die lacht er irgendwann. Man stelle sich den großen Draco Malfoy mit drei Zöpfchen am Hinterkopf vor, also bitte, was ist daran nicht amüsant?
Ron wurde noch immer nicht gefunden und Harry ist... am Boden zerstört. Ginny geht es nicht viel besser, aber immerhin kann sie Harry ein bisschen aufmuntern.

Ich frage mich wirklich, wer Ron entführt hat. Wurde er überhaupt entführt? Ja, es muss so sein... die Vorstellung, dass er im Moment gerade irgendwo festgehalten wird, ist furchtbar. Aber nun ist die Frage wer es ist, der ihn festhält. Wenn es irgendeiner der noch freien Todesser wäre, wäre Ron so gut wie verloren. Wir würden ihn nie finden. Aber wieso sollte ein Todesser ausgerechnet Ron Weasley entführen? Gut, er ist Mitglied des goldenen Trios und er bedeutet Harry und mir ziemlich viel... Moment.

Vielleicht ist es wieder diese gute alte „Wir-entführen-jemand-dem-unserem-eigentlichen-Opfer-nahe-steht-so-als-Lockmethode"-Strategie... vielleicht, ganz vielleicht ist irgendeiner noch da draußen, der sich an Harry rächen möchte, für den Tod seines geliebten Meisters.

Dass es eine Rache an mir sein könnte kommt mir natürlich erst in den Sinn, als es schon zu spät ist...

„Hermione, wenn du weiterhin so an meinen Haaren ziehen musst, schmeiß ich dich aus dem Bett." knurrt Draco und ich schrecke aus meinen Gedanken auf.

„Tut mir leid", murmele ich verlegen und lasse die silberblonden Haarsträhnen los, welche ich vor lauter Anspannung fast herausgerissen habe.

„Ist schon gut", er dreht sich zu mir um. „Wieso denkst du so früh am Morgen nach?"

„Es ist beinahe halb neun", gebe ich mit einem Blick zur Uhr auf seinem Nachtisch zu bedenken.

„Äh, scheiße?" fällt ihm dazu nur ein. Da klickt es auch bei mir.

„Oh nein!" rufe ich panisch. Wie jeden Mittwoch hätte auch heute der Unterricht schon um halb acht angefangen.

Ich springe auf und renne aus dem Zimmer um mir irgendwelche Sachen zu schnappen und im Bad zu verschwinden.

Keine zehn Minuten später wirbele ich mit nassen Haaren auch schon in meinem Zimmer herum um meine Sachen zusammenzupacken, während Draco in aller Seelenruhe ins Bad schlendert.

„Beeil dich! Wenn wir Glück haben schaffen wir es zur dritten Stunde!" rufe ich ihm hinter her.

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Schlussendlich kommen wir gerade rechtzeitig zum Mittagessen, nachdem Draco mich noch an sich ziehen musste um mir zu sagen, dass er mich liebt und um mich an der nächsten Wand zu Tode zu knutschen.

Ich überlege mir wirklich, ob ich genau das McGonagall sage, als sie wütend auf mich zu stolziert kommt während ich mit Draco in die Halle komme. Ich lasse es aber lieber und erzähle ihr einfach nur dass wir verschlafen haben. Draco bringt das natürlich wieder zum grinsen und so werfe ich ihm nur einen bösen Blick zu und schreite würdevoll zum Gryffindortisch.

Ich glaube es ist Strafe genug, wenn ich ihn jetzt mit Pansy, Zabini und Astoria zurück lasse. Draco sieht das genauso und würde wahrscheinlich am liebsten wieder aus der Halle laufen, als er Astorias Gesicht sieht.

Etwas belustigt schaue ich zu wie Draco vorsichtig, beinahe ängstlich seinem Tisch nähert und so gleich von Astoria wütend angezickt wird. Nach etwa fünf Minuten endlosem Zetern Astoria seits, sagt Draco irgendetwas was sie augenblicklich zum verstummen bringt. Nach einigen fassungslosen Sekunden springt sie auf und rennt aus der Halle.

Kopfschüttelnd wende ich mich meinem Mittagessen zu. Zu spät kommen macht echt hungrig, stelle ich fest.

Harry sitzt neben mir und stochert nur wieder in seinem Essen herum, wir haben am darauf folgenden Tag nach der ersten Suchaktion zwar weiter gesucht doch nichts gefunden.
Sogar das Schlossgelände haben wir abgesucht - wenn es auch im verbotenen Wald keine Gemälde gibt, auch dort haben wir nichts gefunden.

Die Lehrer haben bekanntgegeben, dass Ron verschwunden sei, wir uns aber keine Sorgen machen müssten, und sie ihn finden würden. Allerdings sehen auch sie jeden Tag besorgter aus.

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Nachdem Unterricht gehe ich alleine hoch un den Turm, während ich Kräuterkunde hatte, musste Draco in Geschichte der Zauberei wach bleiben. Er ist wahrscheinlich schon oben und wartet auf mich.

Die Schulleiterin hatte Harry, Ginny und mich vorhin beiseite genommen. Sie hat uns mitgeteilt, dass man eine eventuelle Spur gefunden habe. Harry munterte das ein wenig auf, doch er war immer noch besorgt. Erst später begreife ich, dass Harry sich zum Teil selbst die Schuld gibt, er hätte mehr nach Ron schauen müssen und so weiter. Ich würde ihm gerne sagen, dass er nichts dafür kann und er sich am Halloweenabend so wie jeder andere auch benommen hat, und zwar war er mit seiner Freundin an einen ungestörten Platz gegangen. Da brauchte er keine Schuldgefühle haben. Aber ich finde einfach nicht die richtigen Worte dafür.

Hatelight - Draco&Hermione//Teil II *complete*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt