Die Wochen vergehen, aber sie streichen nur schleichend an mir vorbei. Noch immer habe ich Astoria am Hals, die eine Art Traumpaar aus uns gemacht hat und die Mädchen Gruppen immer aufseufzen müssen, wenn wir an ihnen vorbei gehen - selbstverständlich Hand in Hand.
Ich ignoriere Hermione weitgehend, vor allem Astorias Eifersucht und meiner Mutter zu liebe. Ich hatte zwar schon vermutet, dass ihre Reaktion total übertrieben sein würde, doch zwei Pergamentbögen, die beide über drei Fuß lang und eng beschrieben waren mit Fragen, die sich alle mit der Farbe der Blumen während der Zeremonie befassten, oder sich darum drehten, dass meine Mutter mit sich haderte, ob Astorias Haare nun einen feinen Rotstich oder einen Goldstich hätten, hatte ich nicht erwartet. Tatsächlich liegt der Brief noch immer unbeantwortet unter einem großen Bücherstapel versteckt in meinem Zimmer.
Während ich den ganzen September lang Zeit hatte, eine Vorliebe für Hausaufgaben zu entwickeln, entwickelte Hermione eine Vorliebe dafür, entweder auf dem Sofa einzuschlafen oder mit irgendwelchen Ravenclaws in der Bibliothek zu lernen.
Seit einem Vorfall an einem Sonntagmorgen versuche Hermione auch so gut es geht aus dem Weg zu gehen, so wie sie mir. Ich war aufgewacht es war kaum hell draußen und ich konnte sowieso nicht mehr einschlafen, also sammelte ich meine Kleider zusammen und machte die Tür die von meinem Zimmer ins Bad führte auf. Ich hatte allerdings nicht erwartet, jemanden darin zu finden. Doch Hermione stand nur mit einem Handtuch bekleidet und mit nassen Haaren vor dem großen Spiegel. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, denn dieses verdammt dünne Handtuch war nicht gerade lang, man betete beinahe darum, dass es doch nur drei Zentimeter hochrutschen würde und vielleicht etwas preisgeben könnte, doch versuchte ich diesen Gedanken schnell wieder zu verbannen.
Sie wäre mit ihren goldenen Haaren und den glitzernden Perlen darin wunderschön gewesen, doch der geschockte Ausdruck und die tiefen Ringe, die noch immer ihre Augen zierten, machten alles kaputt. Ich hatte allerdings nur mühsam die Augen von ihr wenden können, bevor ich mich hastig entschuldigte und hinaus huschte. Ich hatte den ganzen Tag den Turm gemieden und nach ein paar Tagen einen Vorhang aufgehängt der einmal quer durch das Badezimmer führte. Diese peinliche Szene würde mich noch ewig verfolgen, doch beschäftigt mich im Moment eh etwas ganz anderes. Es ist Ende Oktober, die alljährliche - nun ja, im sechsten Schuljahr hatte sie nicht stattgefunden. Unter anderem weil ich keine Zeit hatte um zu organisieren - Slytherinhalloweenparty ist in drei Tagen und irgendein Hirni hat Einladungskarten an die Gryffindors geschickt. Es waren noch nie Gryffindors an dieser Party. Höchstens mal ein paar Ravenclaws, die dann aber in einer Ecke standen und sich über irgendwelche Unterrichtsfächer unterhielten. Naja, soweit so schlecht. Tja, es kann noch schlechter werden, denn ratet mal, welche Gryffindors eingeladen wurden. Nicht etwa Robins oder Creevy, nein, es musste gleich das ach so tolle goldene Trio sein - samt Granger!
Ich werde mir echt noch mal überlegen müssen, ob ich nicht doch einen Sprung aus dem Fenster wage, da meine Anwesenheit auf der beschissenen Party erwünscht ist.
Ich glaube ich werde wirklich springen. Denn, es ging das Gerücht um, dass Granger als Begleitung einen Ravenclaw anschleppen würde. Doch davor, gehe ich noch überprüfen ob meine Frisur auch sitzt und ob Blaise noch lebt, der sich mal wieder nach einem Unbekannten verzehrt, den er nicht haben kann - also eigentlich, alles wie immer.
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Als ich zum etwa fünfzigsten Mal heute durch den Slytheringemeinschaftsraum gehe und verschiedenen Hauselfen Befehle zu rufe, sehe ich Blaise in einer Ecke hocken. Mit deprimiertem Gesichtsausdruck sitzt er vorne auf der Sesselkante und starrt ins Leere.
Seufzend setze ich mich ihm gegenüber.
„Wieso hilfst du mir nicht mal?" schlage ich vor.
„Keine Lust", murmelt er.
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Hatelight - Draco&Hermione//Teil II *complete*
FanfictionAls Hermione nach dem Krieg die Möglichkeit bekommt ihr letztes Schuljahr nachzuholen, zögert sie nur kurz bevor sie zustimmt. Blöd ist nur, dass sie nicht weiterhin Vertrauensschülerin ist, sondern Schulsprecherin werden soll. Und das nicht alleine...