𝚃𝚛𝚎𝚊𝚜𝚞𝚛𝚎 (𝚂𝚎𝚘𝚗𝚐𝚓𝚘𝚘𝚗𝚐) ☠︎⚣︎

Kapitel 4

Wooyoungs Sicht
Da Mingi durch die Messerattacke außer Gefecht gesetzt war, hatten wir beschlossen noch ein paar Tage an Land zu bleiben. Der nette Arzt Yunho erklärte sich dazu bereit, sich um Mingi zu kümmern, damit er schneller wieder genesen konnte.

Seonghwa, in dessen Anwesen wir hier waren, erlaubte uns, noch ein paar Tage länger hier zu verbringen. Der Captain fand das zwar nicht so toll, weil er es hasste, Schulden bei Jemanden zu haben, aber Seonghwa bestand darauf. Er meinte auch, dass wir ihm nichts zurückzahlen müssen.

“Sannie, ich muss dringend unter vier Augen mit dir sprechen.”, sagte ich und zog meinen Freund am Ärmel hinter mir her. Ich ging in den nächstbesten Raum, welcher sich als Badezimmer herausstellte. Hinter San schloss ich die Tür ab und sah ihn ernst an.

“Ich glaube Mingi hat was mit Yunho.”, platze ich heraus. Ungläubig sah mich mein Gegenüber an.

“Wie kommst du aus heiterem Himmel auf solch einen Unsinn?” “Sannie, das ist kein Unsinn. Ich wollte heute Morgen nach ihm sehen, weil ich mich irgendwie schuldig fühle. Naja, als ich die Tür aufmachte sah ich wie Yunho und Mingi küssend im Bett lagen.”

San riss seine Augen auf und schlug sich seine Hand vor den Mund: “Song Mingi... So ein Verhalten hätte ich nicht von dir erwartet.” Dabei lachte er zu sich selbst. “Sannie. Das ist gar nicht so lustig. Du weißt, dass normal ich der Lautere von uns bin und sowas gleich allen erzähle, aber wenn durch diese Situation rauskommt, dass wir Piraten sind, sind wir geliefert. Außerdem ist Homosexualität hier immer noch illegal.”

Zustimmend nickte San nun und zog mich dann in seine starken Arme. “Lass uns mal mit dem Captain reden. Der weiß bestimmt, wie wir weiter vorgehen sollen.”

Jonghos Sicht
Das Gespräch mit Seonghwa am Vorabend, ließ mich nur verbittert zurück. Hwa war so naiv und vertraute gleich Jedem. Als er dann auch noch verkündete, dass die vier Fremden so lange hierbleiben konnten, bis es Mingi wieder halbwegs gut ging fiel mir die Kinnlade runter. Wieso vertraute der Ältere nicht auf mein Gefühl? Er wusste, dass ich bei so Etwas meist Recht behielt.

“Hyung, bist du dir Sicher, dass das eine gute Idee ist? Ich hab’ dir doch gesagt, dass ich ein mulmiges Gefühl bei der Sache habe.”, gab ich schlecht gelaunt von mir, doch er ignorierte mich. “Seonghwa, wieso antwortest du mir nicht?” Langsam wurde ich sauer.

“Jongho, es reicht. Ich weiß, dass du es nur gut meinst, aber bitte hör auf.” Endlich reagierte Hwa. “Einer von ihnen hat eine Stichwunde erlitten und Yunho muss sich um ihn kümmern. Außerdem hat uns keiner von ihnen etwas getan. Sie wollten uns sogar etwas zurückzahlen, weil wir sie für ein paar Tage aufgenommen haben. Sie benehmen sich und verhalten sich ruhig. Wenn jemand was verborgen hat, dann waren wir es. Als wir in den heruntergekommenen Gewändern die versiffte Kneipe betreten haben, gaben wir uns auch für Leute aus, die wir nicht sind.”

Ein Punkt für ihn.

“Wenn sie also wirklich etwas vor uns verbergen, dann kann ich ihnen nicht mal böse sein.” Der Ältere sah mir nun ins Gesicht: “Ich weiß, dass deine Menschenkenntnisse besser sind als bei Irgendjemandem sonst, aber ich bin froh, dass sie hier sind. So hab’ ich eine Ablenkung, bevor ich mir eine Verlobte bei diesem bescheuerten Ball suchen muss.”
Gegen Ende wurde er immer leiser. Man merkte, dass ihn das Thema mit der Verlobung noch mehr bedrückte als er zugab. Also nickte ich bloß. Was sollte ich auch groß unternehmen? Wir waren in seinem Heim und er war der Hausherr.

Hongjoongs Sicht
“Warte, warte, warte, jetzt noch mal langsam. Wer hat sich geküsst?!”, ungläubig sah ich Woosan an. “Er hat Mingi und den Arzt dabei beobachtet.”
“Ja genau, der Kuss war so innig und heiß. Ich wusste gar nicht das Mingi sich auch zu Männern hingezogen fühlt. Aber bevor mich jemand bemerkt hat, hab’ ich die Tür einfach wieder zugemacht. In der Situation war ich überfordert, das könnt ihr mir glauben.” Zuerst sah ich Wooyoung an, dann zu San. Ich konnte es nicht glauben. Ich meine, wo die Liebe eben hinfällt. Aber ausgerechnet in so einer heiklen Situation?