Kapitel 13

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Wooyoungs Sicht
Jongho half mir beim Kochen. Er war wirklich geschickt mit dem Messer. Während er das Gemüse klein schnippelte, war ich dabei das Fleisch zu würzen. „Hast du zuhause öfter gekocht?“, fragte ich, um die Stille zu durchbrechen. „Ja, ich bin zwar nicht so gut darin, aber mir hat es immer gereicht.“ „Ich sehe, wie gut du mit dem Messer umgehen kannst.“ „Oh ja, das kommt daher, dass ich gerne Holzfiguren schnitze. Nach einer Weile lernt man ein paar Tricks.“ Jongho lächelte. So zufrieden hatte ich ihn noch nicht oft gesehen, ich musste aber auch zugeben, dass ich ihn noch nicht lange kannte.

„Ich dachte mir wir sollten auch eine Torte backen, da der Captain ja großes heute Abend vorhat.“ „Ja ich denke, dass ist eine gute Idee. Etwas Zeit bleibt uns ja noch. Wir können nach dem Mittagessen mit dem Backen beginnen.“ Heute war der erste Abend auf See und Hongjoong hatte sich eine Überraschung für Seonghwa überlegt. „Hast du passende Kleidung, oder warst du an Land nochmal einkaufen?”, fragte mich Jongho. „Ich hatte zwar was Passendes, aber ich war trotzdem nochmal einkaufen.“ Ich musste kichern. „Ich bin mir sicher, San wird sich freuen, wenn er mich in meiner neuen Garderobe sieht. Außerdem gehört das Geld wieder unter die Leute. Geiz bringt einen auch nicht weiter.“ Dass brachte den Maknae zum Lachen. „Da hast du allerdings Recht. Ich war auch noch einmal einkaufen.“

Ich verstand mich erstaunlich gut mit Jongho. Anfangs konnte er uns Piraten gar nicht ausstehen, aber jetzt ist er selbst einer von uns.

Mit einem Quietschen öffnete sich die Tür zur Kombüse und San steckte seinen Kopf durch den Spalt. „Hallöchen, könnt ihr zwei linke Hände gebrauchen?“ San sah gut aus, so wie immer. Er lächelte und brachte so seine Grübchen zum Vorschein. „Eigentlich nicht, aber du kannst dich trotzdem zu uns gesellen.“, wir mussten alle lachen.

„Jongho mein Freund, wie fällt dir das Einleben an Bord?“ San war ehrlich besorgt, dass der Maknae seine Entscheidung bereute. „Meine Kajüte ist winzig im Gegensatz zu meinem Zimmer im Anwesen meiner Eltern. Unter Deck ist es stickig und es riecht nach Schweiß. Sobald man oben an Deck ist, peitscht einem der salzige Wind ins Gesicht, also wie soll mir das Einleben schon fallen… Ich liebe es hier.“ Jongho lächelte zufrieden. „Ehrlich?“, fragte ich ungläubig. „Ja ehrlich. Ich habe viel Zeit mit Yeosang verbracht, über alles zu reden und bin jetzt echt froh, dass ich mich euch angeschlossen habe.“

San und ich grinsten uns an. „Das freut uns wirklich zu hören. Falls du doch ‘mal eine schwere Zeit an Bord haben solltest, scheu dich nicht davor mit uns zu reden. Wir helfen dir, wo wir nur können.“ San legte seinen Arm um unseren Maknae. „Eine Sache gibt es, mit der ihr mir helfen könnt.“ Aufmerksam sahen wir Jongho an. „Bitte fasst mich nicht einfach so an. Ich mag Körperkontakt gar nicht.“ Ein entschuldigendes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht.

Sofort nahm San seinen Arm von Jongho und ging einen Schritt nach hinten. Er hob seine Hände vor seinen Körper und sagte: „Tut mir leid. Das hättest du ruhig früher sagen können. Verzeih mir, falls es unangenehm für dich war, das war nicht meine Absicht. Ich bin nämlich ein Mensch der Körperkontakt liebt.“ Bei seinem letzten Satz umarmte mich mein Freund von hinten. Ich sah ihn über meine Schulter an und grinste. „Ich glaub das hat er mittlerweile bemerkt.“, schmunzelte ich.

„Sannie, du kannst langsam mal die anderen holen. Das Essen sollte etwa in zehn Minuten fertig sein.“

Yeosangs Sicht
Zu dritt saßen wir in der Werkstatt. Mingi hatte mir bereits alles Wichtige erklärt, also redeten wir nun über alle möglichen Dinge.

„Hast du eigentlich eine passende Garderobe für heute Abend?“, fragte ich Mingi. „Ja. Bevor wir los sind, war ich noch einmal mit Woo einkaufen. Davor hatte ich nichts.“ Mingis lachen steckte uns an. „Ich bin schon auf Seonghwas Reaktion gespannt. Er liebt solche Dinge.“ Ich nickte zustimmend. „Das Wetter ist genau richtig. Abends sollte es noch recht warm sein und der Himmel sieht im Moment so aus als wäre er auch nachts frei von Wolken.“

Yunho sah nachdenklich aus. „Vielleicht könnten wir einen Beitrag leisten indem wir ein bisschen Deko fürs Deck basteln? San könnte uns auch bestimmt dabei helfen.“, meinte er dann. Die Idee war fantastisch. „Das wäre toll. Somit könnten wir auch Hongjoong überraschen, als kleines Dankeschön, dass er uns mit offenen Armen empfangen hat.“

San kam in die Werkstatt. „Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber ich bin dabei.“ Wir mussten lachen. „Wir möchten das Deck für heute Abend dekorieren. Deine Hilfe würde uns gelegen kommen.“ „Sehr gut, dann besprechen wir nach dem Essen die Details. Woo hat mich nämlich geschickt. In zehn Minuten gibt’s Essen.“
Bei den Worten sprang Mingi auf und zog Yunhos mit hoch. „Endlich. Ich bin am Verhungern.“ „Geht schon mal zu den Anderen, ich hole noch den Captain und seine rechte Hand.“

Sans Sicht
Vor der Kammer angekommen, hörte ich Stimmen vom Inneren. Ich klopfte extra laut an – ich wollte nicht riskieren die Beiden in flagranti zu erwischen. „Ja bitte?“, bekam ich zur Antwort.

(Eine meiner Skizzen, wie ich mir Captains Kammer ungefähr vorgestellt hatte.)

Als ich die Türe öffnete standen die beiden Hyungs bei dem großen Besprechungstisch und sahen sich irgendwelche Karten an

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Als ich die Türe öffnete standen die beiden Hyungs bei dem großen Besprechungstisch und sahen sich irgendwelche Karten an. Was mich zum Lachen brachte, war, dass die beiden komplett verwüstete Frisuren hatten. Außerdem konnte man auf einem Blick erkennen, was die Beiden wohl vorhin getrieben haben mussten. Ihre Gesichter glühten richtig und sie sahen sehr… befriedigt aus.

Ich konnte mein Lachen wirklich nicht zurückhalten. „Was gibt’s?“, fragte mich Hongjoong verwirrt. „Gleich gibt’s Essen. Ihr solltet runterkommen.“ Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu: „Ihr solltet euch in den Spiegel sehen, bevor ihr runterkommt.“ Mit einem schallenden Lachen schloss ich die Türe und ging zu den Anderen.

Unten angekommen, half ich Jongho dabei den Tisch zu decken, während Woo das Essen brachte. „Das riecht lecker, Schatz.“, sagte ich und drückte meinem Freund einen Schmatzer auf den Mund. „Danke, aber die meiste Arbeit hatte Jongho, beim Gemüse schneiden. Ich habe nicht mehr viel gemacht.“ „Danke Jongho.“, fügte ich dann hinzu und grinste ihn an.

„Wo bleiben die beiden Ältesten?“, wollte Mingi wissen, der sich nun an den Tisch setzte. Ich kicherte. „Die kommen gleich. Greif schon mal zu, kein Grund auf sie zu warten.“ Das ließ sich der Riese nicht zwei Mal sagen. Er nahm Yunhos Teller und gab seinem Liebsten eine Portion vom Essen.

Seonghwa und Hongjoong kamen auch endlich, nun war unsere Crew versammelt. „Das Essen sieht sehr gut aus, danke.“, meinte Seonghwa als er sich eine Portion nahm.

~

Nach dem Essen verschwanden unsere beiden ältesten Hyungs genau so schnell wie sie gekommen waren und ließen uns zu sechst zurück. „Also was ist der Plan für heute Abend?“ Ich wollte noch Mal alles durchbesprechen, damit alles perfekt wurde.

„Wooyoung und ich haben beschlossen jetzt noch eine Torte zu backen und ich dachte mir wir könnten zusätzlich noch kleine Häppchen zubereiten, die wir an der Seite platzieren.“ „Oh die Idee mit den Häppchen gefällt mir. Dann ist das Abendessen auch gleich erledigt.“ „Sehr gut. Wir hatten uns gedacht, dass wir irgendeine Art Deko an Deck anbringen.“ „Genau, vielleicht einige Laternen, die wir, wo es möglich ist, runter hängen lassen und andere Sachen, die wir finden können.“ „Sehr schön, ich habe Blumen mit an Bord geschmuggelt, bevor wir die anderen Sachen aufgeladen haben.“ „Ich kümmere mich um den Alkohol. Rum haben wir zu Genüge, aber ich habe an Land noch Wein und Bier besorgt.“

Der Plan war perfekt. Jetzt mussten wir Hongjoong noch irgendwie davon überzeugen, Seonghwa so lange abzulenken, bis wir mir den Vorbereitungen fertig waren.

𝚃𝚛𝚎𝚊𝚜𝚞𝚛𝚎 (𝚂𝚎𝚘𝚗𝚐𝚓𝚘𝚘𝚗𝚐) ☠︎⚣︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt