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Jede Sekunde schien wie eine Ewigkeit zu verstreichen, als meine Augen immer wieder an der Wanduhr in meinem Zimmer glitt

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Jede Sekunde schien wie eine Ewigkeit zu verstreichen, als meine Augen immer wieder an der Wanduhr in meinem Zimmer glitt.

Und als ich gegen Abend, kurz nach Anbruch der Dunkelheit die Straßen betrat, füllte sich die Luft von einer durchdringenden Stille. Der Nebel umhüllte die ohnehin schon düstere Szene.

Meine Schritte hallten durch die nun leeren Straße. Und mein Herz raste, als ich vor der Tür stand, hinter der sich wahrscheinlich viele Fragen beantworten würden.

Ich ignorierte die Stimmen in meinem Kopf, als meine Hand gegen das harte Holz klopfte. Ignorierte die Konsequenzen, falls einer mich bei Joel sieht. Konzentrierte mich eher auf meine Atmung, die sich mit jeder Sekunde beschleunigte.

Mein Körper weiß nämlich immer noch nicht, wie er auf Joel reagieren oder sogar denken soll. Damals habe ich keinen dieser Gerüchte glauben geschenkt. Die Zeit verstrich, meine Eltern änderten sich genauso wie meine Denkweise.

Immer wieder ertappte ich mich selbst dabei, Joel's angebliche Tat zu hinterfragen. Er schien mir nie einen Groll gegenüber Vince zu haben. Doch meine Eltern erzählten anderes.

Die letzten zwei Tage sagt mir mein Herz aber etwas anderes. Auch wenn Joel ein mürrischer Mann ist, der sicherlich Dreck am Stecken hat, schätze ich ihn nicht als Mörder ein.

Doch wer war es dann? Meine Geduld wird jeden Tag mehr getestet.

„Komm schnell rein."

Mein Kopf schießt hoch. Ich war so in meinen Gedanken gefangen, dass ich gar nicht mitbekommen habe, dass die Tür geöffnet wurde.

„Hat dich jemand auf dem Weg hierher gesehen?" fragt er dann leise, sobald ich das Haus betrete.

Sofort schüttle ich mit dem Kopf. „Nicht das ich denke."

„Ich komme direkt zur Sache."

Ich folge Joel in sein Wohnzimmer. In dem es zugegebenermaßen sehr gemütlich aussieht. Viel Zeit aber zum Umschauen bleibt mir nicht, denn der Freund von meinem Bruder zieht plötzlich eine kleine Kiste mit Briefen unter seiner Couch und legt sie auf den kleinen Tisch vor uns.

„Was ich das?" frage ich mit hochgezogener Augenbraue.

„Briefe."

Ich verdrehe die Augen und setze mich auf den Teppichboden. „Das sehe ich. Aber was für welche."

Joel tut es mir nah, setzt sich neben mich auf den Boden und greift gleichzeitig nach einem der Umschläge.

„Vince Briefe. Eher gesagt, sein Tagebuch."

Eine Falte bildet sich auf meiner Stirn, als ich meinen Kopf zu Joel drehe. „Wir durften keine Tagebücher schreiben."

Ich habe doch gesagt, meine Eltern sind Freaks.

Happy End - Joel Miller Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt