5

108 13 15
                                    




JOEL

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


JOEL

Erst als die sanften Berührungen an meiner Brust, aufhören, bewege ich mich aus Moth griff und ziehe mich an, um ins Wohnzimmer zu gehen.

Ich starre auf den immer noch offenen Karton mit Vince Briefen, vor mir auf dem Tisch. Und genau in diesem Moment wird mir bewusst, was ich gerade getan habe.

Ich habe eine halb so alte junge Frau, wie ich es bin, in mein Bett gefickt. Die Schwester meines verstorbenen besten Freundes. Das einst so kleine Mädchen, das von ihren Eltern ihre ganze Kindheit misshandelt wurde.

Ich sollte mich schuldig und eklig fühlen. Mich schämen und fragen, was nicht mit mir stimmt. Aber keines dieser Gefühle gewinnt an Oberhand.

Eher macht sich Stolz und Begierde in meiner Brust breit.

Vince meinte zwar, ich solle auf sie aufpassen. Und das habe ich selbst nach seinem Tod noch als ihr Schatten. Aber das sollte wohl nicht dabei rauskommen.

Nun ist es aber so gekommen und ehrlich gesagt möchte ich nicht, dass das zwischen uns endet.

Aber es wird enden. Es wird enden, sobald ihre Eltern davon mitbekommen. Und falls einer denkt, das könnte man verheimlichen. Nein. In Hades, dem kleinen Tal, bleibt nichts geheim.

Spätestens morgen früh werden ihre Eltern vor meiner Tür stehen. Und sie werden mich für Moth verschwinden verantwortlich machen, weil sie sich selber einreden, dass ich ihren Sohn getötet habe. Warum sollte ich das bei ihrer Tochter nicht gleich tun?

Die Ironie an der Geschichte ist, dass sie wissen, wer Vince getötet hat. Und auch wenn ich Blut an meinen Händen kleben habe, ist es nicht das von Vince.

Ich war einfach Mittel zum Zweck. Mit gehangen, mit gefangen. Diese Familie, die seit Moth Kindheit einer Sekte angehört, besitzt keinen Scham und keinerlei Skrupel.

Hass. Hass welcher auf einen überträgt.

Sie haben nicht nur Moth und Vince versucht, zu kleine Teufel zu formen, sondern auch mich. Und vielleicht bin ich das jetzt auch, aber nur gegenüber ihnen. Ihnen und jedem, der Moth jahrelang zu nahe kam.

Und das haben ihre Eltern gespürt. Sie wussten, dass Moth eines Tages Fragen aufwerfen wird. Und ihnen kam es recht, mich zu beschuldigen, denn wer ist gefährlicher als der Mensch, der die Wahrheit kennt?

Gut, dass ich immer einen Weg zu ihr gefunden habe. Auch ohne, dass Moth davon wusste.

Vince wäre Stolz auf mich. Das ist alles, was zählt. Außer natürlich nicht auf das, was vor einer Stunde in meinem Schlafzimmer geschehen ist.

Aber selbst ich hätte nicht gedacht, dass das passieren wird. Ich nehme es aber mit einem Handkuss an. Denn ich bin und bleibe der einzige Mensch, der ihr Klarheit schenken und gleichzeitig Moth lebenslang beschützen kann.

Happy End - Joel Miller Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt