Kapitel 2

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Mein Leben in Hogwarts war fast genauso wie ich es mir immer vorgestellt hatte.
In Gryffindor zu sein gab mir endlich das Gefühl einer kleinen Familie, auch wenn ich die Entscheidung des Huts ständig anzweifelte. Neben Draco hatte sich mein Freundeskreis um weitere Mitglieder erweitert. Harry Potter und Ron Weasley, die ich im Hogwarts Express kennengelernt hatte waren neben Hermine Granger meine engsten Freunde. Hermine hatte ich näher kennengelernt, da wir uns gemeinsam einen Schlafsaal teilen, in welchem wir lange Abende verbringen um uns über jegliche Geschehnisse auszutauschen. Auch wenn sie mir zunächst etwas argwöhnisch gegenübergetreten ist, nachdem sie die Geschichte über meinen Vater erfahren hatte, aus Angst ich könne genauso verachtend auf sie herabblicken wie Draco. Das Draco und ich nicht immer die selben Ansichten teilten merkte sie jedoch schnell und ihre Unsicherheit mir gegenüber legte sich.
Nennenswert waren auch die Weasley Zwillinge Fred und George, mit denen ich gerne heimlich das Schloss unsicher machte, wenn ich nicht gerade etwas mit Harry und Ron im Schilde führte oder Draco bei seinen Streichzügen reinlegte. Sehr zu seinem Missfallen.
Doch genauso gut wie es gerade schien gab es eine Person die mich beunruhigte, über die ich nichts wusste, was in diesem Fall sehr ungewöhnlich war. Es handelte sich um niemand geringeren als unseren Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Professor Quirrell.
Die anderen Schüler mögen ihm seine Art zwar abkaufen, aber irgendetwas sagte mir immer wieder, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Und damit meinte ich nicht, dass er einfach nur komisch war. Sondern er gab mir ein Gefühl, dass ich so noch nie erlebt hatte. Ein Schauer der mir immer durchs Mark fuhr, wenn er mich anblickte.
Severus hatte kein Wort über ihn verloren und als ich ihn mit meinen Gefühlen konfrontiert habe hatte er mich abgewimmelt und wollte mir zu verstehen geben, dass ich nichts zu befürchten hätte. Doch ich konnte in seiner Miene genau ausmachen, dass er auch ihm keine Ruhe ließ und sich mehr dahinter verbarg.

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Ich häufte mir einige Kürbispasteten auf den Teller während ich dem Gespräch von Fred und George folgte, die Harry davon überzeugen wollten, dass sich unter Quirrells Turban sicherlich eine lange Haarpracht verbarg.
„Wovon träumt ihr Nachts? Er hat sicherlich eine Glatze!", gab Harry zu verstehen.
„Was denkst du Celeste?"
„George, wenn du mich schon so fragst. Ich glaube ihr liegt alle drei falsch. Wieso versuchen wir es nicht herauszufinden und schleichen uns heute Nacht in sein Zimmer. Er schläft sicherlich nicht mit dem Ding. Oder?"
Die drei begannen zu lachen und ich biss genüsslich in meine Pastete. Fred, der links neben mir saß, stemmte mir mit dem Ellbogen in die Seite.
„Ich finde die Idee gar nicht schlecht. Eine Mutprobe, wie aufregend." Er grinste und schaute verschwörerisch zu Harry und Ron, die fast zeitgleich den Kopf schüttelten. „Ich bin doch nicht Lebensmüde!", presste Ron hervor und schüttelte sich einmal kurz, wie als hätte er ein Kopfkino von dem Professor ohne Turban. „Sorry Jungs, aber da stimme ich Ron zu", kam es enttäuschender Weise von Harry. Die waren doch sonst nicht so Langweiler.
Ich rollte spielerisch die Augen und blickte dann zu dem rothaarigen Zwilling rechts von mir.
„Die Jungs sind ja sowas von langweilig. Wir sollten uns neue Freunde suchen. Was meinst du?",fragte ich meinen besten Freund.
George grinste mich an und wollte mir gerade zustimmen, als Harry ihm ins Wort fiel. „Was fällt dir ein Crouch! Ich war dein erster Freund, mich wirst du so schnell nicht wieder los!", lachte er mir entgegen.
Mein Grinsen wurde immer größer. „Echt nicht? Schade Potter, ich dachte ich hab jetzt endlich meine Ruhe vor dir."
Kurz darauf spürte ich die warme Füllung meiner Pastete meine Wange runterlaufen. „Harry was fällt dir ein?", lachte ich los und drückte ihm ebenfalls eine der Pasteten ins Gesicht. Fred, Geroge und Ron schauten uns nur belustigt dabei zu.
Diese ausgelassene Stimmung verwandelte sich jedoch ganz schnell, als die Tür zur großen Halle aufgestoßen wurde und niemand anderes als Professor Quirrell schreiend durch die Halle rannte. „Troll! Troll im Kerker!"
Alles war still, bis der eben genannte im Gang umkippte. Es war wie als hätte er damit einen Schalter umgelegt, denn alle Schüler sprangen plötzlich auf, schrien und wollten losrennen, aus Angst dem Troll zu begegnen.
„RUHE!", schrie Dumbledore, was wirklich den ganzen Saal verstummen ließ. Anstatt ihm zuzuhören fiel mein Blick neugierig auf Harry und Ron, die miteinander tuschelten. Ich verzog die Augenbrauen, als mir auffiel, dass Hermine nicht mit uns am Tisch gesessen hatte. Durch die gute Stimmung war mir das vorher nicht aufgefallen. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Doch anstatt ängstlich zu werden merkte ich das Kribbeln in meinen Fingerspitzen und das leise Rauschen in meinen Ohren das immer lauter wurde, was ich immer bekam, wenn etwas aufregend für mich wurde. Zumindest dachte ich das.
Ich wollte dem nachgehen!

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