Colin schaute mich erschrocken an.
Seine Augen sahen kraftloser denn je aus.
„Was wird das?"
Seine Stimme war unter dem Lärm der Party fast nicht zu hören, und doch konnte ich deutlich erkennen, dass sie stark zitterte.
„Ich-"
„War das gestern genauso? Unser Kuss?"
Ihm rollte die erste Träne über die Wange.
„Ich versuche dich zu vergessen"
Das Mädchen hinter mir fing an sich einzumischen.
„Wird dasch hier jetsch noch wasch? Oder kann isch den hüschen braunhaarischen Jungen da haben?"
Nein, den konnte sie nicht haben, das würde ich niemals zulassen.
„Halt die Klappe und verpiss dich"
Ich griff nach der Hand des Brünetten und zerrte ihn aus der Menschenmasse.
In unserem Zimmer knallte er die Tür hinter sich zu, während er stumm weinte. Ich hatte ihn noch nie wütend gesehen.
„Was wird das Noah?"
Seine Stimme wurde ruhiger, aber dafür viel, viel enttäuschter.
Es war einfach zu viel.
Ich versuchte nicht mehr, gegen die angestauten Tränen in meinen Augen anzukämpfen, ich ließ sie einfach laufen.
„Ich kann das nicht"
„Was kannst du nicht?"
Seine Blicke durchbohrten mich förmlich.
„Alles. Ich kann das alles nicht. Du sagst ich soll das hier vergessen. Das hab ich versucht. Sie ist gegen mich gestolpert, dass war meine Chance dich zu vergessen"
„Hättest du sie geküsst, wäre ich nicht gekommen?"
„Wärst du denn überhaupt gekommen? Wenn ich es nicht versucht hätte?"
„Was meinst du?"
„Man Colin, ich bin doch nicht blöd. Ich weiß ganz genau, dass du mir aus dem Weg gegangen bist. Ich hab dich gesucht. Den ganzen verdammten Abend"
Sein Blick ändert sich schlagartig, von vorwurfsvoll zu schuldbewusst.
„Ich will keine Freundschaft mit Rumgemache, ich-"
„Ich auch nicht, das wollte ich dir sagen, aber du bist gegangen"
„Was willst du denn?"
Mittlerweile klang er liebevoller, aber die Tränen blieben.
„Ich weiß es nicht Colin, wirklich nicht. Es ist mir einfach alles zu viel, verstehst du? Ich will dich nicht verlieren, und ich will nicht befreundet sein. Aber dieses romantische kann ich einfach nicht"
„Wieso?"
„Ich verstehe es nicht. Ich hab keine Ahnung was Liebe ist. Ich weiß nicht was ich da fühle, also für dich. Ich hab keine Ahnung, was da zwischen uns ist, ich weiß nur, dass es da ist"
Im Moment war ich mir nicht sicher, ob ich es gut finden sollte, was hier gerade passierte, oder ob ich hoffen sollte, dass ich im nächsten Moment sterben würde.
„Ich weiß nur, dass jedes Mal, wenn du mich berührst, ich dieses verdammte Kribbeln bekomme, was sich im ganzen Körper ausbreitet-"
Sein kleiner Finger berührt meinen und löst damit wieder genau dieses Kribbeln aus.
„Oder, dass ich es schön fand, als wir uns geküsst haben. Oder dass ich mich hundert mal am Tag in deine verdammten Augen verliere"
Er lächelt kurz, und schaut mir in die Augen.
„Aber ich kann das nicht. Das ist mir einfach zu viel. Ich hasse es über meine Gefühle zu reden, und ich, ich bin keine gute Stütze für jemanden, der sie brauchen würde"
„Was heißt das jetzt?"
„Gib mir bitte ein bisschen Zeit Colin, ich muss nachdenken. Ich muss erstmal rausfinden was das hier ist, wie viel es mir bedeutet, und was ich für dich fühle. Und ich will nicht mehr, dass wir die ganze Zeit streiten"
„Okay"
Er lächelte mich an.
„Okay? Wirklich?"
„Ja"
„Danke Colin"
Er zog mich in eine feste Umarmung, es war in Ordnung für ihn, dass ich Zeit brauchte.
Es erleichterte mich, dass wir es endlich „geklärt" hatten, wobei es immer noch mehr Fragen als Antworten gab.
Ich verstand meine Gefühle vielleicht noch nicht genau, doch am wichtigsten war es, Colin nicht zu verlieren.
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Nolin ff // things will never be the same...
FanficDer Kuss zwischen Noah und Colin änderte alles. Alles was sie sich über lange Zeit erarbeitet hatten. Die fast schon perfekte Freundschaft ist nun anders. Colin kämpft mit seinen Gefühlen, während Noah sich sicher ist, dass er niemals das für Colin...