9. Kapitel

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Das Kapitel kommt schon heute, da ich es morgen vermutlich nicht schaffen werde.
Wenn ihr noch ein zweites heute wollt, dann kommentiert fleißig (gern übertrieben und jede Szene)


Adora


"Adora?"
Eine bekannte Stimme holt mich aus den Tiefen meiner grausamen Erinnerungen und sofort weiche ich einen Schritt zurück.
"Ist alles okay?" fragt Taio besorgt und sieht mich eindringlich an.
Ich versuche mich krampfhaft zu sammeln und nicht in Tränen auszubrechen.
Schnell ziehe ich die Jacke von meinen Schultern und reiche sie Taio.
Mit zitternder Stimme erwidere ich:
"Das geht dich überhaupt nichts an, Reyes."

Mit diesen Worten drehe ich mich um und laufe in Richtung Auto, in dem bereits alle anderen warten und uns neugierig ansehen.
Seufzend lasse ich mich auf den kalten Ledersitz fallen und lehne mich gegen das Fenster.
Die Magie, die zwischen Taio und mir stand, ist verflogen und nichts als pure Kälte bleibt in meinem Inneren.
Wie er sich wohl fühlt?
Ich wage keinen Blick zu ihm, da ich den intensiven Blick auf meiner Haut spüre und ich keine Lust auf eine weitere Konfrontation habe.
Langsam setzt sich das Auto in Bewegung und ich weiß, dass es wieder eine ganze Weile dauern wird, bis wir ankommen.

Meine Gedanken schweifen zu dem Moment von vorhin.
Ich habe mich gefühlt, als würde man mich wirklich begehren.
Als wäre ich es wert, geliebt zu werden..
Noch nie hat mich jemand mit so viel Interesse, Sanftheit und Zuneigung angesehen, wie Taio es macht.
Er sieht mich an, als wäre ich alles.
Alles was er will und braucht.
Ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben gesehen gefühlt.
Es war wie ein Traum, den ich am liebsten nie wieder verlassen würde.
Ein Traum, dessen Ausmaß ich mir vermutlich gar nicht bewusst bin.
Denn eine Sache steht fest:
Taio war nicht der Einzige, der in diesem Moment gefangen war.
Ich war es auch.

Taio

Ich werde sie töten.
Ich werde die Person, die für das Leid meines Engels verantwortlich ist, ganz langsam bis zum Tod quälen.
Wer hat dich verletzt, mi amor?
Wen muss ich finden und foltern?
Meine Gedanken sind ein einziges Chaos.
Ich bin in der Dichte des Jungles in ihren Augen verloren gegangen.
Und ich will gar nicht herausfinden.
Wir haben es beide gespürt, dessen bin ich mir sicher.
So sehr Adora versucht es zu leugnen, die Realität sieht anders aus.

Meine Augen liegen auf ihrer schlafenden Gestalt.
Ihre braunen Haare hängen in ihrem wunderschönen Gesicht und umramen ihre Schönheit.
Sie ist wie ein Engel, der auf die Erde geschickt wurde, um mich zu finden.
Um mir das Leben zur Hölle zu machen.
Sie verdient das Ganze hier nicht.
Adora verdient es nicht, in so einer gefährlichen Welt zu leben.

Doch ich kann sie nicht gehen lassen.
Ich will sie.
Nein.
Ich brauche sie.
Adora ist alles, was ich je benötigt habe.
Sie ist der Engel auf Erden, der für mich zum Teufel wird.
Sie wird mein Untergang sein.
Sie ist das Feuer, an dem ich mich wärme und welches mich ganz leicht verbrennen kann.
Sie könnte mich töten und ich würde sie weiterhin begehren.
Wenn sie meine Todesursache ist, dann ist ihre Gestalt wenigstens das Letzte, was ich sehe.
Niemals würde ich sie gehen lassen.
Irgendwann wird es ein uns geben.
Ich warte darauf, mein Engel.

"Was ist passiert?"
Andrés sieht mich mit gerunzelter Stirn fragend an.
Seufzend massiere ich mir meine pochende Schläfe und schließe erschöpft die Augen.
Genervt entgegne ich:
"Irgendjemand hat es gewagt sie zu verletzen und ich schwöre dir, ich finde den Bastard."
Etwas leuchtet in seinen Augen auf, so als ob er ganz genau wissen würde, was mit dieser Person passieren wird.
Aber mein Bruder hat keine Ahnung.
Der Tot ist zu gnädig für dieses Monster.

Der Wagen hält vor unserem Anwesen und ich hole mein Handy aus der Anzugtasche hervor.
Angespannt scrolle ich durch die Anrufliste, finde dann aber die Person, die ich benötige.
"Was ist los?" fragt Vasco verschlafen und ich bin mir sicher, dass er die letzten Nächte durchgearbeitet hat.
Eigentlich würde er mir Leid tun und ich würde ihm befehlen, sich ordentlich auszuruhen.
Aber gerade hat etwas anderes oberste Priorität.
"Ich will, dass du weiter nach Informationen über Adora suchst.
Hol dir meinetwegen Hilfe, es ist mir egal."
Mit diesen Worten lege ich auf und steige aus dem Wagen.

Die frische Nachtluft empfängt mich und lässt mich augenblicklich aufseufzen.

Mein Blick richtet sich in den Himmel, der so klar ist, dass man jeden einzelnen Stern und den zunehmenden Mond betrachten kann.
Adora liebt die Sterne.
Das Funkeln in ihren Augen, welches so viel Freude in mein Herz bringt, ist mir ziemlich früh aufgefallen.
Wenn sie mich darum bitten würde, würde ich jeden einzelnen Stern nach ihr benennen.

"Soll ich sie in euer Zimmer bringen?" fragt Yago leise, so dass er sie nicht aus dem Schlaf reißt.
Kopfschüttelnd setze ich mich in Bewegung und brumme:"Nein, du hast jetzt erstmal Pause."
Ich mag es nicht, wenn jemand anderes außer Yago oder meine Familie für Adora verantwortlich ist.
Immerhin hätte sie es fast geschafft, zu entkommen und ich bin mir sicher, dass sie sich bereits einen weiteren Plan ausdenkt.

Yago ist unser bester Mann.
Er ist schon seit zehn Jahren bei uns und begleitet jeden unserer Schritte.
Sein Können ist von allen Angestellten am besten.
Sowohl mit Waffen, als auch mit Drogen und anderen Geschäften hat er keinerlei Probleme.
Alles, was er an Aufträgen bekommt, erledigt er fehlerfrei und konzentriert.
Deswegen ist er auch für meine Frau zuständig.

Vorsichtig schnalle ich sie ab und nehme ihren zierlichen Körper auf meine Arme.
Allein wenn ich daran denke, wie Alvaro sie angesehen und über sie geredet hat, werde ich so wütend, dass ich ihm am liebsten direkt die Kehle aufschlitzen würde.
Leider ist dieser Psychopath einer unserer wichtigsten Lieferanten, weshalb ich ihn nicht einfach kopflos töten darf.
Trotzdem würde es mich nicht davon abhalten, ihn eigenhändig zu häuten.

Leise schreite ich durch die großen Gänge des Anwesens, versunken in das Labyrinth meiner Gedanken und Gefühle.
Vor unserer Zimmertür angekommen, verlagere ich Adoras Fliegengewicht etwas, um die Türklinke greifen zu können.
So leise wie möglich, schließe ich hinter mir die Tür und laufe geradewegs zu unserem Bett.
Direkt muss ich daran denken, wie verwirrt sie nach ihrer ersten Bestrafung war und was sie von mir denken musste.
Vorsichtig lege ich sie auf den frischen, weichen Kissen ab und lege ihr beide Decken über ihren zitternden Körper.
Beinahe geräuschlos begebe ich mich auf meine Seite des Bettes und strecke mich.

Ich finde heraus, wer dich so zerstört hat und wenn es das letzte ist, was ich tue. Darauf gebe ich dir mein Wort, mi amor.












Hui erstes Mal die Sicht von Taio!
Ich bin etwas unsicher, was das angeht. Wie fandet ihr es?🫣


Taio schläft jetzt einfach ohne Decke, damit Adora nicht friert🥹

Meinungen oder Wünsche?






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Taio Reyes - Mi oscuro futuroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt