Stronger

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,,Wie viele?", fragte ich Lilith, während ich neben ihr durch den Wald lief. Es war ein bewölkter, aber dennoch warmer Tag. Genau das, was ich hasste. Ich fühlte mich nur in der Dunkelheit  und in der Kälte wohl. Sonne und Wärme verabscheute ich über alles.

,,Bis jetzt habe ich fünf gefunden. Fünf verzweifelte Seelen. Zwei Menschen, zwei Vampire und ein Werwolf.", zählte sie auf und sah auf ihr Klemmbrett, welches sie in ihrer Hand hielt, wie jedes Mal, wenn sie sich Notizen machte. So glich sie jedes Mal einer Geschäftsfrau. Einen Menschen.

Ich blickte wieder geradeaus, wo Alec bereits auf uns wartete und um ihn herum, standen fünf junge Frauen. Ich konnte ihren Schmerz jetzt schon spüren. Das. War. Fantastisch. Sie würden nun zu mir gehören, indem sie zu Schattenwesen wurden. Zu meinen Schattenwesen.

,,Meine Damen, das hier, ist eure Königin.", stellte Alec mich vor und umarmte Lilith als Begrüßung. Ich trat an die fünf heran und betrachtete sie ausgiebig. Sie hatten die Macht eines Schattenwesens, aber auch die Stärke und das Geschick? Denn übermütige Lebewesen konnte ich nicht gebrauchen. Diese vergeudeten nur meine Zeit.

,,Ihr wollt also Schattenwesen werden? Mitglieder meines Königreiches?", fragte ich sie und sah jede nacheinander an. Ein paar zitterten und die anderen nickten nur. Sie hatten Angst und Respekt vor mir. Das war schon mal nicht schlecht. ,,Nun gut, ich werde in euch nun den Schatten erwecken, wodurch ihr automatisch an mich gebunden seid. Ihr werdet von da an, mir gehören und Befehle ausführen. Sollte ich allerdings merken, dass mich jemand hintergeht, wird diejenige mit etwas schlimmeren, als dem Tod bestraft." 

Ich bekam immer noch keine Antwort, weshalb ich meine Hände hob und auf jede von ihnen zeigte. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie alle aufschreckten und ihre Augen für einen kurzen Moment schwarz wurden. Ihre Körper veränderten sich. Sie wurden dunkler, stärker; mächtiger. Sie waren nun Teile meiner Armee. Sie waren nun Schattenwesen. Meine Schattenwesen!

,,Geht jetzt mit Alec mit. Er wird euch zu unserem derzeitigen zu Haus bringen. Lilith, du bleibst bei mir.", befahl ich kalt und nickte Lilith zu. Sie löste sich von Alec und trat zu mir, als die sechs zeitgleich verschwanden. ,,Was ist los?", fragte sie mich mit verwirrter Stimme, als sie zu mir trat. Ich lächelte und nickte zu einem Gebüsch, wo ich den Geruch von Kol Mikaelson wahrgenommen hatte. Lilith nutzte ihre Werwolfsinne und nickte, als sie seinen Geruch ebenfalls wahrnahm.

 Mit einem einzigen Wort verbrannte der Busch und wir blickten auf Kol hinab, der auf dem Boden kniete und uns offenbar beobachtet hatte. Als der Busch verbrannt war, stand er blitzschnell auf und räusperte sich. ,,Schöner Tag, um Eichhörnchen zu jagen.", Er hasste Tierblut. Das konnte ich bis hierher riechen. ,,Wir wissen, dass du uns beobachtet hast. Also", Lilith stand blitzschnell hinter ihm und hauchte ihm direkt ins Ohr: ,,belüge uns nicht." 

 ,,Schon gut, Lil. Er hat uns nur beobachtet, weil er von der Magie so fasziniert ist. Von meiner Magie.", Kol sah mich überrascht an, doch schwieg. Lilith kam zu mir zurück und sah dann Kol noch einmal an. ,,Ist er es?" Ich nickte und sie verstand. Lilith hatte als Erste von meinem Plan, mit dem jungen Urvampir erfahren und war zum Teil erfreut, aber zum Teil auch besorgt um mich. Wir waren wie Schwestern und sorgten uns daher immer umeinander. Auch, wenn ich es nicht offen zeigte. Lilith sah Kol noch einmal misstrauisch an, ehe sie ebenfalls verschwand und ich mit ihm alleine war. Er zeigte ein klein wenig Angst, aber auch Erstaunen und Neugierde. 

Er bewunderte mich.

 Zu Lilith hatte ich nicht nur eine Schattenverbindung, sondern auch eine emotionale. Das hatte ich nur mit zwei meiner Schattenwesen. Mit ihr und mit Damian. Meinem Verlobten, welcher derzeit mein Königreich regierte, solange ich nicht da war. Ich mochte Damian sehr, aber lieben konnte ich ihn nicht. Er wusste es und liebte mich von ganzem Herzen, aber er hatte sich trotzdem mit mir verlobt. Obwohl ich keine Gefühle für ihn hatte. Ich hatte der Verlobung nur zugestimmt, weil er das einzig männliche Schattenwesen war, welches ebenfalls eine emotionale Bindung mit mir hatte. Wie Lilith. Die beiden waren also sozusagen Geschwister durch die Bindung zu mir.

 Alec hatte nur eine freundschaftliche Bindung mit mir und war mit Lilith verlobt. Bei ihnen war es echte Liebe. Und manchmal beneidete ich sie, da ich so etwas niemals spüren würde. Aber dieses Gefühl ignorierte ich mittlerweile so gut es ging. Gefühle waren nichts für mich. Sie machten mich nur schwach und das konnte ich mir nicht leisten. Ich war eine Königin und musste Stärke zeigen. Schwäche war für mich eine Sünde.

,,Also, Kol. Ich weiß, dass du dir deine Magie zurückwünscht. Du liebst es ein Vampir zu sein.", Ich lief auf ihn zu, bis ich direkt vor ihm stand. ,,Du liebst die Stärke, die Macht, die Schnelligkeit, die Manipulation. Und doch, bist du unglücklich. Du kannst erdolcht werden und sogar getötet werden. Wenn ich es also zusammenfassen darf, dann willst du ein unsterblicher Vampir mit Hexenkräften sein. Etwas, das ich dir geben kann.", Ich blickte ihm geradewegs in die Augen, während ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. ,,Aber alles hat seinen Preis.",

 Ich trat zurück und grinste ihn an. Kol biss sich auf die Lippe und blickte mich dann an. ,,Danke, aber ich verzichte. Dafür würde ich gerne etwas von dir wissen.", jetzt war ich aber gespannt. ,,Und das wäre?"

 ,,Erstens, wie wurdest du zu dem, was du bist und zweitens, wieso hast du deine Brüder verflucht? Verstehe mich nicht falsch, ich kann sie nicht leiden, aber was haben sie derartiges schlimmes getan, dass du sie verfluchst? Sie sind deine Familie." Ich atmete tief durch, um vor Wut nicht zu platzen. Familie. Von wegen! Sie waren nicht meine Familie! Ich spürte ihnen gegenüber nur Hass. Endloser, kalter Hass! ,,Ich wurde als dieses Lebewesen geboren und habe mich nach meinem Tod weiterentwickelt. Meine Kräfte wurden stärker, sowie ich. Ich vergaß Gefühle und konzentrierte mich nur noch auf mich. Das hat mir mehr Macht verliehen. Denn wenn du dich um andere sorgst, zeigt es nur, wie schwach du bist. Und nichts ist schlimmer, als Schwäche. Und der Grund für meinen Hass ist unwichtig. Frag sie selber und falls du willst, dass ich den Fluch löse, vergiss es. Ich werde den Fluch nicht lösen. Sie verdienen den Tod." erklärte ich ihm mit kalter, wütender, aber beherrschter Stimme. 

,,Sie werden mir nicht die Wahrheit sagen.", Ich nickte und löste mich langsam wieder auf. ,,Nein. Und überlege dir, was du wirklich willst, Kol.", rief ich ihm noch zu, ehe ich mich nun komplett auflöste und spürte, wie etwas warmes meine Wange hinunterlief.   

Eine Träne.

Cursed (TVD FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt