Kapitel 13 - Ein Entschluss

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Diese Nacht hatte ich lange wach gelegen und über das Gespräch mit meiner Mutter nachgedacht; ich war zu dem Entschluss gekommen, dass sie womöglich recht hatte.

Ich tat immer stark, weil ich niemandem zur Last fallen wollte.

Dabei war ich es nicht.

Ich war auch manchmal überfordert.

Und ich durfte es sein.

Zum Beispiel war ich mit der Situation zwischen Adam, Jacob und mir äußerst überfordert.

Und zwar wirklich äußerst überfordert.

Ich mochte Adam; bisher war er mein bester Freund gewesen, doch ich denke, dass sich für ihn daran etwas geändert hatte.

Und das nur, weil ich ihn geküsst hatte...

Und Jacob...

Ich war so enttäuscht von ihm gewesen...

Vor allem hatte ich mehr von ihm erwartet.

Wir kannten uns noch nicht lange, das gebe ich zu.

Aber es war so, als kannten wir uns schon ewig.

Ich wusste viel von ihm, er viel von mir.

Und ich wusste jetzt schon, dass ich ohne diesen Dickkopf niemals leben wollte.

Nein, ich konnte nicht ohne ihn leben. Ich konnte und wollte nicht!

Und es tat mir so unendlich leid, was passiert war.

Zwischen Adam und mir... Ich wünschte, ich hätte Adam nie geküsst.

Er hatte das nicht verdient und Jake erst recht nicht.

Aber ich hatte es getan.

Und das auch noch aus Verzweiflung...

Ich musste es Adam sagen.

Dass es ein Versehen war.

Dass ich es bereue und es nicht hätte tun sollen.

Dass es mir leid tat.

All diese Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher und ich fragte mich, wann ich es Adam mitteilen wollte.

Morgen in der Schule?

Da wäre es am besten.

Oder?

Ja, dachte ich. Hoffentlich wird er nicht zu enttäuscht sein...

Ich biss mir unsicher auf die Lippe.

Urplötzlich kam mir der Gedanke, ob ich ein schlechter Mensch war...

War ich Einer?

Darüber grübelte ich eine Weile nach, kam aber zu keinem richtigen Ergebnis.

Ich sollte schlafen, denn morgen würde ich eine Menge Energie brauchen, um den Tag halbwegs zu überstehen...

Ich seufzte leise.

Er wird so enttäuscht von mir sein, schoss es mir durch den Kopf. Und ich kann es ihm nicht einmal verübeln...

Plötzlich ereilte mich ein Gedanke.

Was, wenn Adam nicht mehr mit mir befreundet sein möchte? Wenn er mich für eine Verräterin hält...?

Gelähmt von diesen Sätzen, die Mini-me in meinen Kopf gesetzt hatte, lag ich erstarrt in meinem Bett und starrte die Decke an.

Stumme Tränen liefen meine Wangen hinunter.

Ich sah ein ganz deutliches Bild vor meinen Augen...

Adam, wie er seinen Rucksack vom Boden aufhebt und davon stürmt...

Nein, das lasse ich nicht zu!, dachte mein Inneres. Nicht ich!

I just wish I could forget youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt