Killer: Der Knochensammler
Lore:
In den verlassenen Straßen von Dunwich hallte ein düsteres Gerücht wider, das die Einheimischen in den tiefsten Nächten erzittern ließ.
Eine seltsame und unerklärliche Präsenz, bekannt nur als "Der Knochensammler", wurde angeblich oft im Mondschein auf dem nebelverhangenen Friedhof gesehen.
Jene, die ihn angeblich bei Nacht sahen, berichteten, dass er eine unheimliche Rüstung aus echten menschlichen Knochen trug, eine grausame und makabre Montage, die aus Schädeln, Wirbelsäulen und anderen Knochenfragmenten bestand.Eines Abends, als die Sterne besonders hell leuchteten und der dünne Nebel die Straßen bedeckte, verließ der junge Samuel Baxter mutig sein Zuhause, ausgerüstet mit einer Lampe und einem von seiner Großmutter geerbten Anhänger, in der Hoffnung, mit Wissen wiederzukehren.
Es hieß, dass, wer dem Knochensammler zu nahe käme, zu einer weiteren Trophäe in seiner unheilvollen Sammlung werden würde.Tief im Herzen des Friedhofs stand ein uraltes Beinhaus, umgeben von knorrigen Bäumen und überwachsen mit Moos.
Samuel, vom Gerücht getrieben, dass dieses Beinhaus das Versteck des Knochensammlers war, näherte sich vorsichtig. Er konnte seltsames, geisterhaftes Flüstern hören, welches von innen kam, Worte in einer längst vergessenen Sprache, die ihm fast die Ohren zerriss und den Verstand raubte.Plötzlich spürte Samuel eine kalte Hand auf seiner Schulter. Hektisch drehte er sich rum, nur um das Gesicht des Monsters zu sehen, dessen Augenhöhlen von einem unirdischen weißen Licht erfüllt waren. Samuel verlor sofort das Bewusstsein.
Das Wesen zog ihn ins Beinhaus, und die Türen schlossen sich mit einem lauten Knall.Drinnen fand Samuel sich in einem Raum wieder, der größer war als das Beinhaus von außen zuzulassen erschien.
In der Mitte des Raumes stand ein altarähnlicher Tisch, beklebt mit in Hartz umhüllten Knochen.
Es roch nach Urin und dem metallischen Geruch von Blut.
Dies passte zu dem, was Samuel auf dem Tisch sah.Im Gegensatz zum Rest des Raumes, war der Tisch nicht eingestaubt und Samuel fürchtete um sein Leben. Was hatte die Kreatur vor? War es um ihn geschehen? Was war eigentlich dieser Knochensammler?
Ein Mensch?
Doch wenn es ein Mensch gewesen wäre, woher leuchteten seine Augen so unnatürlich?
Samuel überkam ein Rausch der Hoffnung, als er das Fehlen jeglicher Fesseln bemerkte. Seine Angst hatte bereits die temporäre Rolle erfüllt.
Obwohl der Ausgang und damit der Knochensammler nicht weit sein konnte, zog es Samuel zu ebenjenem altarähnlichen Tisch.
Darauf lagen in Blut und Urin eingeweichte Papyrusseiten, durch die Zeit verwittert und nur teils lesbar.
Als Samuel eine der Seiten aufhob, verschwanden die Buchstaben auf der Seite. Somit legte er sie zurück in das Blut und sofort tauchten die Buchstaben erneut auf.
Obwohl der Text in einer unbekannten Sprache geschrieben wurde, konnte Samuel jedes einzelne Wort lesen und verstehen.Die Seiten erzählten von Mächten größer als der Mensch jemals verstehen könne. Von Kreaturen und alten Göttern, die im Unbekannten leben. Von grausamen Kriegen und Städten, gebaut auf Völkerfriedhöfen.
Und auch von der Warnung vor verbotenem Wissen. Wissen, welches seinen Leser zuerst erfüllen mag, doch dessen Forderung ein Opfergabe für die Ewigkeit sei.
Samuel las nicht weiter, da er sich vor den Konsequenzen fürchtete und glaubte den Grund für die Existenz des Knochensammlers gefunden zu haben.
Verzweifelt suchte Samuel den Ausgang für das Beinhaus, doch fand er nichts als endlose Katakomben.
Als Samuel rechts abbog, tauchte er wenige Momente später links an der selben Abzweigung auf.
Das Geräusch von knackenden Knochen wuchs lauter, doch schien es aus allen Richtungen abwechselnd zu kommen.
Die Wände. Kamen die Geräusche aus den Wänden? Verhöhnten ihn die Toten mit ihrer Kakofonie der Knochen?Knochen... Knochen... Samuel war umgeben von Knochen. Wenn der Knochensammler hinter Knochen her war, wieso nicht hinter denen der bereits verstorbenen?
War dies seine Strafe? Die Strafe die lebenden ihres Skeletts zu berauben? Ihnen einen brutalen Tod auszusetzen? Ihnen Leid zuzufügen?
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Dead by Daylight: Stories from the Fog Vol. I | Deutsch
HorrorIn den Unweiten des Nebels existieren Geschichten. Geschichten von Verzweiflung und Korruption. Von Tod und Trauer, von Wut und Rachsucht. Der Archivar dieser Erzählungen ist schon vor langer Zeit gegangen, verschlungen vom schwarzen Nebel. Die folg...