Liebeskummer und andere Dinge - Kapitel 11

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(Zeitsprung: Eine halbe Woche später)

Ich wache von der wunderschönen Stimme meiner genauso wunderschönen Freundin auf. "Hey Mausi, du musst langsam mal aufstehen, wir haben heute ein Spiel!", sagt sie. "Hallo Obi", sage ich. "Boah du hörst dich ja richtig verschlafen an", lacht Lena. Wir stehen zusammen auf und Lena hat schon wieder Frühstück vorbereitet. "Damit mein kleiner Morgenmuffel einen guten Spieltag hat", lächelt sie und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe. Wow. Wenn man noch müde ist fühlt sich jede Berührung von ihr sogar noch besser an als sie es eh schon tut. Wir essen also etwas und müssen dann auch schon langsam anfangen uns umzuziehen und alles.

Als wir alles fertig gemacht haben, steigen wir ins Auto und fahren zum AOK-Stadion. Heute geht es gegen Bayern. Und davor hatte ich eigentlich am meisten Angst, Bayern ist nämlich mit uns der beste Verein und dort spielen außerdem Syd, Klara, Lina Magull, Lea Schüller und Georgia Stanway. Natürlich sind noch sehr viele andere dabei, aber die krieg ich auf der Fahrt nicht mehr alle zusammen. "Aufgeregt?", fragt Lena. "Hmm ja ein bisschen", gebe ich zu. "Musst du nicht sein. Und wenn die dich versuchen umzugrätschen dann tret ich ihnen in den Arsch", sagt Lena und legt ihre Hand kurz auf meinen Oberschenkel. 

Wir sind da. Ich habe zwar schon ein paar Spiele jetzt für Wolfsburg bestritten, aber trotzdem. Ich war von Anfang an so aufgeregt auf dieses Spiel und jetzt ist es einfach so weit. Wir gehen in die Kabine. Ein Paar Leute sind schon da und das sind natürlich Poppi, Svenja, Merle, Feli, Sveindis und Jill. Lynn kommt kurz nach uns rein. "Hey Leute, seit ihr schon aufgeregt?", fragt Merle fröhlich. "Ja schon aber mit euch krieg ich das schon hin!", sage ich. Poppi klopft mir auf die Schulter. "Ich kann mir vorstellen dass du aufgeregt bist. Aber es liegt nicht nur an uns dass du das hinkriegen wirst, du bist eine überragende Spielerin und wir können uns auf dich verlassen. Das hast du die letzten 3 oder 4 Wochen sehr gut bewiesen!", sagt sie. "Danke Poppi!", sage ich und grinse sie an. 

Alle sind angekommen, Tommy hat noch eine kurze Ansage gemacht und wir haben uns aufgewärmt. Ich sitze wie die letzten paar Spiele auf der Bank. Die ersten 3 Male durfte ich in der Startelf spielen, weil Lena Lattwein verletzt war, aber jetzt ist sie wieder fit und ich sitze auf der Bank. Tommy hat aber gesagt, ich werde zu 100% eingewechselt. Das Spiel wurde also angepfiffen. Erstmal passiert reichlich wenig, und zwar sehr lange, die erste halbe Stunde. Wenige Torchancen und wenn es mal eine gibt, dann eine eher mickrige. Innerlich muss ich lachen, als Lena es ist der 39. Minute mal wieder schafft, jemanden umzurennen. Dafür sieht sie Gelb. Aber das schüchtert sie natürlich nicht ein. Sie spielt nach wie vor wunderbar.

Ich springe von der Bank hoch und renne mit den anderen zu Ewa, als sie in der 41. Minute ein wunderschönes Tor macht. Alle springen auf einen Haufen. Lena liegt lachend auf dem Boden und, was auch sonst, ich rolle von dem Haufen runter und lande halb auf ihr. Wir beide lachen jetzt nur noch mehr zusammen und gucken uns kurz an. Der Augenkontakt wahr wunderschön, und ich hätte echt gerne weiter in ihre dunkelbraunen Augen geschaut, aber 1. sind wir auf dem Spielfeld, 2. steht Jule neben uns und 3. wird gleich wieder angepfiffen und ich muss schnell zurück auf die Bank. 

Als dann Halbzeit ist, sagt Tommy, dass er mich gerne mit im Spiel hätte. Ich freue mich und freue mich dann noch mehr, als er sagt, dass ich wieder neben Lena spielen darf, da Lena Lattwein wohl wieder etwas Schmerzen hatte. Als dann die 2. Hälfte angepfiffen wird, lasse ich alles auf dem Platz, was mit möglich ist. Lena lobt mich die ganze Zeit, was ich aber nur erwiedern kann. Alle rennen los, als Sveni das 2:0 macht. Dass diese Mannschaft es mir so einfach macht, gegen meinen Angstgegner Bayern München zu gewinnen. 

Irgendwann, in der 64. Minute, hat Merle den Ball und macht einen Pass zu Lena. Diese passt ihn wieder zurück zu Merle, die es dann bei mir versucht. Er kommt an und ich habe Platz vor mir. Genug Platz, um ein paar Meter zu dribbeln und mir und den anderen womöglich Freiräume zu schaffen. Ich setze grade zun Sprint an, um an Lina vorbeizukommen und habe auch schon einen Plan für die Vorlage auf Poppis Kopf in meinem Kopf. Aber Georgia denkt da anders. Sie kommt von der Seite angerannt und grätscht mich ohne lange zu fackeln total um, was ein klares Foul war. Sie hat den Ball nicht einmal ansatzweise berührt, das war garnicht möglich, da der grade einen halben Meter Plus Minus von meinem Fuß entfernt war. 

Obi & y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt