[5] 6|Freitag

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Der fünfte Tag bricht an. Elmar hat sich nun für diese Zählweise entschieden. Allein dieser Umstand – das hin- und hergrübeln sowie nicht zu wissen, ab wann er das Alleinwohnen zählen soll – hat ihn angestrengt. Er hat sich gefragt, was andere sagen würden, ab wann er in seiner Wohnung wohnen würde und seitdem ist es ganz leicht. Seitdem ist ein schwerer Brocken von ihm abgefallen. Heute ist der fünfte Tag und damit fühlt er sich gut.

Sein Wecker hat gerade geklingelt – um sieben Uhr –, er steht auf, geht zielgerichtet zur Balkontür, öffnet sie, um die frische Luft des neuen Tages reinzulassen und geht dann genauso flink ins Badezimmer, um sich dort zu waschen und umzuziehen. Am Vorabend hat er sich bereits saubere Kleidung auf das – für ihn – dafür vorgesehene Regalfach gelegt. Nachdem er die Badezimmertür hinter sich wieder schließt, schlendert er in seine Küche, um sich sein Frühstück zuzubereiten. Dafür schaltet er den Wasserkocher an, holt sich eine Tasse, einen Teller und ein Messer aus dem Schrank. In die Tasse legt er einen Teebeutel. Dann öffnet er den Kühlschrank und die Brotbox nacheinander, um sich zwei Scheiben Brot am Tresen zu beschmieren. Das heiße Wasser kippt er in seine Tasse, die er daraufhin direkt auf den Tisch hinter sich stellt. Im Anschluss daran verräumt er alles wieder sorgfältig. In der ruhigen und ordentlichen Umgebung setzt er sich nun an den Küchentisch und nimmt sein Frühstück zu sich.

Am Freitag steht Wäsche waschen auf dem Plan, woran er sich macht, nachdem er den Abwasch der drei benutzten Geschirrteile erledigt hat. Während die Waschmaschine läuft, setzt er sich an den Computer im Wohnzimmer. Zuvor hat er den Balkon wieder geschlossen. Er ruft das Dokument von gestern auf und tippt weiter. Hinter ihm bemerkt er, wie die Sonne scheint. Er freut sich schon auf den Spaziergang am Hafen später.

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