[6] 7|Samstag

19 8 15
                                    

Obwohl er bereits seit einer Stunde und achtunddreißig Minuten wach ist, steht er erst jetzt auf, nachdem der Wecker klingelt. Elmar vollzieht seine morgendliche Routine.

Als er mit Frühstück und Abwasch fertig ist, schließt er den Balkon und vergewissert sich auch, dass alle anderen Fenster zu sind. Er zieht seinen Schlüssel aus der Wohnungstür, schnappt sich die Mülltüten, die er ordentlich aneinandergereiht davor stehen und geht hinaus. Heute ist Müll wegbringen angesagt. Das Kellergeschoss erreicht, begibt er sich zu dem Bereich, in dem die Müllcontainer stehen. Er zupft sich ein Stofftuch, was er extra für diese Aufgabe nutzt aus der Jackentasche und öffnet mit diesem schützend über seiner Hand die jeweiligen Container, um seine Müllbeutel darin verschwinden zu lassen.

Als Extrapunkt hat er sich selbst aufgetragen, in den offenen Treff des Vereins zu gehen, von dem er die Wohnung bekommen hat, um herauszufinden, welche Wochenangebote sie anbieten. Es ist kein langer Fußweg. Mit jedem Schritt wird er nervöser. Das ist eine neue Herausforderung für ihn. Türen. Er muss an Türen und Räume denken. Das macht ihm Mut. Nach nicht einmal zehn Minuten Gehweg ist er da. Unschlüssig oder vielmehr zu aufgeregt steht er vor dem Eingang.

„Möchtest du auch rein?"

Elmar ist sich sicher, dass er angesprochen wurde und doch schafft er es nicht, zu antworten. Stattdessen versucht er seinen Fluchtinstinkt zu unterdrücken.

Schulterzuckend geht der andere Typ an ihm vorbei und drückt die Klinke zu dem Eingang runter. Dann dreht sich derjenige noch einmal um.

„Also?"

„Okay", antwortet Elmar. „Danke." Er wollte ja sowieso dort hinein.

ImpressionsspektrumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt