Prolog

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Dunkelheit.
Das war das Erste, was sie wahrnahm.
Dunkelheit und Kälte. Und Angst, die tief in ihrer Brust saß.
Doch dann öffnete sie die Augen und sah sie - zwei silberne Monde, die direkt über ihr schwebten, so hell, dass sie die Dunkelheit zu verdrängen schienen.
Nur langsam begriff sie - die beiden Monde waren Augen, die sie betrachteten.
Die Person, zu der sie gehörten, hielt sie fest, und merkwürdigerweise hatte sie plötzlich keine Angst mehr.
„Granger."
Sie hörte die Stimme und sah, wie sich im Gesicht passend dazu die Lippen bewegten.
„Granger, du musst hier weg."
Granger.
Nur langsam sickerte die Erkenntnis in ihr Bewusstsein.
Es war ein Name. Ihr Name.
Hermine Granger.
Nach und nach nahm sie ihre Umgebung mehr wahr.
Unter sich fühlte sie kalten Steinboden, zumindest an ihrem Po und ihren Beinen, während an ihrem Rücken der warme Arm der Person lag, die sie angesprochen hatte und sie in einer aufrechten Position hielt.
In der Ferne hörte sie laute, aufgeregte Stimmen, Schreie und... Explosionen?
Die Luft war voller Staub.
Was passierte hier?
Das Denken fiel ihr schwer, ihr Kopf schmerzte furchtbar, und auch der Rest ihres Körpers war scheinbar von Schnitten, Prellungen und anderen Blessuren übersät.
„Granger, verflucht noch mal, komm endlich zu dir und steh auf!"
Sie fokussierte denjenigen, der sich über sie beugte, genauer.
Auch er wirkte erschöpft, das helle Haar war schmutzig, ebenso das ebenmäßige Gesicht, und sie konnte Blut an ihm sehen.
Als sie immer noch nicht reagierte, versuchte er, sie auf die Beine zu ziehen, und sie japste erschrocken, da die Schmerzen in ihrem Körper nahezu unerträglich wurden, woraufhin er seine Bemühungen sofort einstellte.
„Du musst aufstehen", erklärte er ihr erneut. „Meinst du, du schaffst das?"
Sie wusste es nicht, wollte antworten, öffnete den Mund, aber nur ein Krächzen kam heraus.
Der junge Mann neben ihr seufzte und schien noch etwas sagen zu wollen, aber im nächsten Moment hörte sie jemand anders brüllen.
„Malfoy, sofort weg von ihr, du Bastard!"
Sie wurde abrupt losgelassen, knallte schmerzhaft auf den harten Boden, und wie durch einen Schleier sah sie, wie der Mann mit den mondfarbenen Augen aufsprang, seinen Zauberstab zog und anhob.
„Protego", brüllte er, als ein Zauber auf ihn zusauste, und gleich danach: „Expelliarmus!"
Hermine hörte jemanden, der sich nicht in ihrem Blickfeld befand, laut fluchen.
Dann sagte die selbe Person: „Nimm ja deine dreckigen Todesser-Finger von meiner Freundin! Und denk ja nicht, dass ich es nicht auch mit bloßen Händen mit dir aufnehme, Malfoy."
Sie hörte den Mann neben sich schnauben, aber dann drehte er sich um und verschwand so schnell, dass innerhalb weniger Sekunden seine Schritte verklungen waren.
Und gleichzeitig beugte sich jemand anders über sie.
Rote Haare, lange Nase, Sommersprossen. Besorgt blickende, blaue Augen. Auch hier Dreck, Blut und Staub am ganzen Körper.
Sie hatte das Gefühl, ihr Hirn nahm langsam, quälend langsam, seine Tätigkeit wieder auf.
„Ron", krächzte sie, als der Name abrupt in ihrem Kopf aufploppte.
„Ist ja gut, ich bin hier", flüsterte er. „Du bist in Sicherheit, Hermine."

Those Eyes (Dramione Short Story) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt