Ich Erinnere Mich

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Ein Tag zu spät eingefallen das ich ja gesagt habe Montags wird veröffentlicht und nicht Dienstags🤦‍♀️

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DARYL'S SICHT:

Nachdem Rick gestorben ist, bist du zusammen mit mir in die Wälder gezogen. Der Abschied von unseren Freunden fiel schwer. Auch mir tat es weh aber ich wusste das ich dich noch hatte. Das ist das wichtigste.

Es tut mir leid das es kein Strand war.
Vielleicht aber ändert sich der Plan unserer Zukunft und irgendwann leben wir tatsächlich in einer Strandhütte.

Ich war mit Michonne oft draußen gewesen um nach Rick zu suchen. Oft nahm ich dich mit auf unsere Suche, aber nicht immer. Manchmal hatte ich einfach viel zu sehr Angst um dich  gehabt und ließ dich zuhause, obwohl ich wusste wie tapfer du bist. Wenn ich mehrere Tage weg war, warst du entweder bei Gabriel in Alexandria, bei Jesus und Enid in Hilltop oder bei Benjamin im Königreich.

Während der 6 Jahre habe ich dir mehr Sachen beigebracht. Du warst... immernoch so klein und es war einfach gefährlich für dich. Ich brachte dir bei wie man sich in einem Nahkampf schützt falls es hart auf hart kommt und ich nicht da bin. Jesus brachte dir ebenfalls einiges bei.

Ich zeigte dir den Wald, übte mit dir das Jagen und Fährten lesen.

Du hast dich auch selbst angefangen auszubilden und kamst oft an deine Grenzen. Aber du gabst nie auf und hast immer weiter gemacht.

Wenn ich morgens durch den Wald ging und du nicht da gewesen bist als ich aufwachte, wusste ich du warst in der Nähe. Meistens hast du oben auf einem Ast gesessen und nur gewartet bis ich komme, damit du dich kopfüber hängen lassen kannst um mich zu erschrecken.

Worte konnten nicht sagen wie stolz ich auf dich war. Du hast allein durch dich so viel erreicht. Alles was du jetzt kannst, ist dank dir. Ich hab nur einen kleinen Beitrag dazu geleistet.

Auch wenn du älter geworden bist und  schon erwachsen geworden bist, sehe ich immernoch das kleine Mädchen von damals. Ich glaube das ist so eine Sache die nur Eltern verstehen. Es ist mir egal wie alt du jemals wirst, ich werde nie aufhören auf dich aufzupassen. Ich werde nie aufhören mir um dich sorgen zu machen wie verrückt und ich werde nie aufhören dich um jeden Preis zu beschützen.

Nachts bringe ich dich immernoch ins Bett. Ich versuche aus dir raus zu holen was auch immer dich stört oder worum du dir Sorgen machst. Ich wollte das du mit mir redest und mir sagst was los ist, weil ich selber das einfach nicht mehr konnte. Es ist scheiße aber ich versuche alles damit du nicht so endest.

Immer wenn es draußen stürmt, klammert du dich an mich sobald es donnert weil es dir viel zu laut ist. Aber wenn du ein Blitz siehst, guckst du sofort in den Himmel und stauntst dem Leuchten hinterher.

Bei der Explosion der Brücke, ist die Muschelkette  zerschmettert. Wir wussten nicht ob es von der Explosion war, oder ob sie zerbrochen ist als wir uns so stark umarmt hatten. Also hast du mehr  Muscheln von Oceanside gesammelt uns uns beiden Freundschafts Ketten gemacht. Beide mit der selben kleinen Muschel.

Das ich das dämlich fand, sagte ich dir nicht. Ich zog diese Kette mit einem Lächeln an und zog sie nie aus. Verdammt wenn du mir mit einer Prinzessinen Krone ankommst, würde ich sie tragen um dich glücklich zu machen. Vielleicht war die Kette aber doch nicht so dämlich wenn ich drüber nachdachte.

Trotz allem was passiert ist, warst du der glücklichste Mensch den ich kannte. Du bist durch so vieles durch und trotzdem hast du nie dein Lächeln verloren. Es gibt jeden Tag einen kleinen Grund, der dir das größte Grinsen auf das Gesicht zaubert. Ich liebe es dieses Grinsen zu sehen. Und ich würde alles tun, damit dieses Grinsen für immer anhält. In deinem Lachen sehe ich noch Hoffnung.

Winter war deine Lieblingsjahreszeit weil du so gut wie nie am frieren bist. Ich hab dich immer angeschrien von wegen du sollst dich wärmer anziehen, aber ob du auf mich hörst war eine andere Sache. Wenigstens hast du deine graue Pelzmütze getragen die ich dir geholt habe.

Jeden Winter, wenn der erste Schnee fiel hast du mich morgens immer voller Aufregung geweckt. Und ich war immer bereit für eine Schneeballschlacht mit dir.

Wenn wir spät nachts noch irgendwo unterwegs waren und ich sah das du müde wurdest, nahm ich dich immer auf meinen Rücken. Nur wenige Minuten später, fiel dein Kopf auf meine Schulter und deine Arme hingen schlapp runter. Ich hielt dich weiter fest damit du in Ruhe schlafen konntest und legte dich ab, sobald wir am Zelt ankamen.

Wenn wir zusammen unterwegs sind, bewachst du alles oben. Während ich gehe, bist du über mir auf den Bäumen unterwegs.

Jedes Mal wenn wir beide am Lagerfeuer sitzen, erzählst du die verschiedensten Geschichten deiner Fantasie. Oder du erzählst mir gerne russische Märchen deiner Kindheit. Du erzählst die Geschichten so, als ob sie real wären. Dabei fangen deine Augen an zu funkeln wie die Sterne im Himmel. Ich liebe es dir zuzuhören und für einige Momente die Welt um uns zu vergessen. In diesem Moment gibt es nur mich, dich, und die Unendlichkeit deiner Fantasie.

Kein Mensch der Welt ist so glücklich wie du. Noch nie hab ich jemanden getroffen der so viel am lachen ist, und mich so oft lachen lässt. In meinen Augen bist du ein Wunder und ich habe Angst dieses Wunder zu verlieren.

Unser Zelt war dekoriert mit den verschiedensten Sachen. Hauptsächlich aus Muscheln und Seesternen die du aus dem Meer gefischt hast, und vielen, bereits getrockneten Blumen die ich dir mitgebracht habe.

Zusammen haben wir dir ein kleines Baumhaus gebaut falls du mal Zeit für dich brauchst. Nichts großes, nur eine kleine Plattform auf den Bäumen. Aber du warst da sogut wie nie. Du warst trotzdem immer bei mir. Sobald diese Plattform aufgebaut war, wolltest du die erste Nacht da oben schlafen. Und dann bist du in der selben Nacht wieder zu mir gekrochen.

Zusammen haben wir auch ein Floß gebaut um einfach den Fluss oder Bach entlang zu schwimmen.

Manchmal hatten wir uns Nachts einfach drauf gesetzt und sahen in den Himmel auf die langweiligen Sterne. Diese Momente würde ich am liebsten für immer fest halten.

Das Bild, was ich damals im Gefängnis von dir gemacht habe, hatte ich immernoch. Ich trage es immer bei mir.

Jeden Tag kümmerte ich mich um deine Haare. Ich glaube du hattest die längsten Haare in unserem Umkreis hier. Weil du sie nicht schneiden wolltest, flechtete ich sie dir immer wieder ein damit sie dich nicht störten.

Die Strähne die Carl dir geflochten hat, hast du nie aufgelöst. Und jedes Mal wenn ich deine Braids aufmachte, passte ich auf nicht Carl's aufzumachen.

Als ich diese Brandnarbe an meinem Rücken bekam, in Form von einem Kreuz wolltest du mich nicht mehr gehen lassen. Es hat dir so leid getan das du nicht dabei warst, und das ich dadurch musste. Du hast die Narbe sogut versorgt wie du nur konntest und ich erinnere mich als ich damals in deine Augen geguckt habe. Du hattest so angst um mich gehabt.

Auch wenn du zu so vielen Sachen in der Lage warst und auf dich aufpassen konntest...bliebst du immernoch mein Dummkopf.

Ich erinnere mich daran wie du dich selbst bewusstlos gehauen hast als du mit so einer Wucht in ein Baum geknallt bist.

Einmal fand ich dich auch spät am Abend in einer engen, 3 Meter tiefen Grube hocken wo du nicht mehr selbst raus gekommen bist.

Oder als wir jagen waren und du fast Tollkirschen gegessen hättest, wenn ich sie dir nicht rechtzeitig aus der Hand geschlagen hätte.

Es gibt so vieles, so viele Erinnerungen. Zu viele um jede einzelnd aufzuzählen. Aber ich erinnere mich. An jede einzelne.

Und ich verspreche dir das ich diese  Erinnerungen für immer bei mir tragen werde.

Denn ich bin dankbar, das ich zwischen Universen, Ländern und Meeren, auf den selben Boden wie du getreten bin, mein kleiner Soldat.

His Little Soldier 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt