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Kurzes off-topic: heute Abend ist das Louis-Konzert in München und ich freue mich schon so krass drauf! Und genau so sehr freue ich mich auf das geplante Wattpad-Treffen, weil einfach so viel mehr Leute dabei sind, als ich ursprünglich gedacht hab 🥺🥺🥺

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Mess Me Up - Isaac Anderson

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Es dauerte nicht ganz zehn Minuten, bis Harry seinen Schützling aus der Hintertür führen konnte. Anna hatte ihre Schwester schnell erreicht und diese hatte sich wohl direkt in ihr Auto gesetzt, um die Rettungsmission zu vervollständigen.

Harry warf einen prüfenden Blick auf den Perlenvorhang zu seiner Linken, aber die Luft schien rein zu sein – niemand, der im Gang herumlungerte und auf der Suche nach Anna war. Trotzdem beeilte er sich, die junge Frau ins Treppenhaus zu bringen, das um diese Uhrzeit natürlich dunkel dalag. Die Büroräume, die noch über seiner eigenen Wohnung lagen, würden erst in mehreren Stunden wieder besucht sein und die nächsten bewohnbaren Räumlichkeiten befanden sich erst eine Hausnummer weiter.

Mit nur einem geübten Griff schaltete Harry das Licht an und deutete dann nach links zur Haustür.

„Das ist der andere Ausgang", sagte er. „Den sieht man von der Bar aus nicht direkt und deine Schwester muss nur ein paar Meter weiter die Straße runterfahren, um dich aufzusammeln. Soll ich noch kurz warten, oder ist sie schon da?"

„Sie ist da", sagte Anna und legte ihre Hand an die Klinke, hielt dann aber noch einmal inne. „Danke", meinte sie erneut leise. „Ich hatte wirklich Angst und es hat mich noch nie jemand in einer Bar so ernst genommen."

„Ich bin nur froh, dass ich helfen konnte", entgegnete Harry, „Komm gut nach Hause, ja?"

Er wartete im Treppenhaus, bis die Tür hinter Anna zufiel, dann erst ging er zurück ins To Paradise, wo er die Hintertür wieder zusperrte. Auch sein Büro schloss er ab – nach diesem Erlebnis würde er sich ganz bestimmt nicht mehr auf Nialls Überstunden konzentrieren können – und schob den Perlenvorhang beiseite, um hindurchzutreten.

Während im Hintergrund ein Song von Adam Lambert spielte, überlegte er, wie er nun vorgehen sollte. Am liebsten wäre es ihm, Annas Date direkt ein Hauverbot zu erteilen (sie ausfindig zu machen, würde bei der Menge an Kundschaft kein Problem werden), allerdings hätte er keine handfeste Begründung dafür... untätig bleiben und sie konsequenzenlos davonkommen lassen wollte er jedoch auch nicht.

Noch während er vor sich hin grübelte, löste sich seine Frage allerdings ziemlich von selbst, als eine große, blonde Frau auf ihn zu marschierte und sich vor ihm aufbaute.

„Hey. Ich suche mein Date", sagte sie und sah ihn mit vor der Brust verschränkten Armen an. „Sie wollte vor einer Viertelstunde aufs Klo gehen, aber jetzt ist sie nicht mehr da."

„Ach", machte Harry und sah seine Gegenüber kühl an. Er war noch immer ein paar Zentimeter größer als sie, aber es war deutlich, dass sie sich davon nicht so schnell beeindrucken ließ.

„Ich will wissen, wo sie hin ist." Ihre Stimmlage war wütend, aber da war sie nicht die einzige. „Du kommst aus der Richtung. Hast du sie gesehen?"

Sofort verstand Harry, wieso Anna sich in Gegenwart dieser Frau unwohl gefühlt hatte: Sie hatte eine so unangenehm-herrische Art, dass er sich wohl unwillkürlich kleiner gemacht hätte, wenn er keine langjährige Erfahrung mit dieser Art von Menschen hätte. Meistens waren es Männer gewesen, doch Harry war nicht so naiv, zu glauben, dass es nicht auch genug Frauen gab, die andere Personen auf diese Weise manipulieren konnten.

To Paradise || Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt