Kapitel 2

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Da standen sie nun, in der Küche des großen Familienhauses. Malina mit Tränen in den Augen und an den Türrahmen gelehnt, betrachtete ihre Familie noch einmal intensiv. Luke und Nina saßen im Pyjama an der Kücheninsel und schlürften jeweils an einem Glas Orangensaft. Elenor war gerade dabei ein kleines Lunchpaket für ihre Tochter vorzubereiten und machte auch parallel das Frühstück für die Familie. Markus brühte frischen Kamillentee auf und kochte nebenbei eine große Kanne Kaffee.
„Guten Morgen mein Schatz. Wie geht es dir? Und wie hast du geschlafen?", fragte ihre Mutter liebevoll. Malina ging zu ihr und umarmte sie herzlich. „Guten Morgen Mom. Ich bin super aufgeregt, dementsprechend war auch die Nacht.", antwortete Malina und grinste breit. Elenor fing an zu lachen und auch Markus setzte mit ein, mit seiner tiefen Stimme. Nina und Luke waren zu müde, um an der Unterhaltung teilzunehmen. „Was möchtest du zum Frühstück Mäuschen?", fragte nun Markus. „Eine Schüssel Müsli und etwas Obst würden voll und ganz reichen.", Markus nickte daraufhin und suchte in den Schränken nach der Müslipackung. „Wo ist denn die verdammte Packung?!", Markus steckte schon mit dem gesamten Kopf im Schrank, als jemand die Packung freudig schüttelte. „Hier ist sie Paps. Ich hab doch auch schon Müsli gegessen.", antwortete Luke belustigt. Markus sah zu seinem einzigen Sohn und fing an zu lachen. Er suchte noch eine Schüssel heraus und reichte sie an Malina weiter. Diese nahm sie freudestrahlend entgegen, setzte sich neben ihren Bruder und befüllte sich die Schüssel mit Müsli und Milch. Elenor stellte noch einen Teller mit frischem Obst vor ihre Kinder und widmete sich dann wieder dem Lunchpaket.
„Wieviel Zeit bleibt uns noch Paps?", „Gute dreizig Minuten, dann müssen wir los wenn du deinen Flieger schaffen willst.", Malina nickte und aß schnell fertig.
Nach dem Frühstück ging sie noch einmal in ihr Zimmer, um die restlichen Sachen die sie benötigte zu packen und ihr Zimmer etwas aufzuräumen. Dann war es Zeit sich im Bad fertig zu machen und dann wieder nach unten zu gehen.

„Malina! Wir müssen los!", rief Markus aus dem Erdgeschoss. „Ich komme!", Malina schnappte sich schnell ihren Rucksack und eilte nach unten. Die drei Koffer waren schon im Audi Q7 ihres Vaters eingeladen. Unten angekommen, sah sie schon ihre Mutter und ihre Geschwister. Elenor hatte einige Tränen in den Augen und auch ihre Geschwister sahen sie wehleidig an. Sie wandte sich zuerst an ihre kleine Schwester. „Komm heil wieder zurück Mali. Und schick mir regelmäßig Postkarten! Ach und bring mir ein Trikot vom florentinischen Fußballverein mit!", Malina grinste und zog ihre Schwester in eine feste Umarmung. „Ich werde dich auch vermissen Nina! Und natürlich werde ich dir regelmäßig schreiben.", „Danke.", flüsterte Nina und fing an zu schluchzen. Malina löste sich aus der Umarmung und drehte sich zu ihrem Bruder. „Tschau Luke. Pass gut auf Nina auf!", Luke grinste nur schief. „Ich glaube, sie passt eher auf mich auf, dass wissen wir doch beide.", er lachte und schloss seine Schwester in seine Arme. Mit seinen vierzehn Jahren war er mittlerweile genauso groß wie sie selbst. Als sie sich voneinander lösten, fing nun auch Malina langsam an zu weinen.
Zum Schluss sah sie zu ihrer Mutter. Auch diese weinte bitterlich, schließlich würde sie ihr ältestes Kind erst in einem Jahr wiedersehen. Die beiden Frauen fielen sich in die Arme. „Pass gut auf dich auf mein Kind. Wenn irgendetwas ist, scheue dich nicht uns anzurufen und uns um Hilfe zu bitten. Wir wären in wenigen Stunden bei dir, vergiss das nicht!", „Niemals Mom! Ich vermisse euch jetzt schon!", „Ich unterbreche euch ungern, aber wir müssen los Malina!", sagte ihr Vater vom Parkplatz aus. Auch er hatte mit den Tränen zu kämpfen, seine Stimme zitterte bei jedem Wort. Die Frauen lösten sich voneinander und sahen sich unter Tränen noch einmal in die Augen. Dann gab ihre Mutter Malina einen Kuss auf die Wange. „Nun mach schon, der Flieger wartet nicht auf dich.", Malina drückte noch einmal alle, bevor sie unter Tränen das Haus verließ und dann zum Wagen ihres Vaters ging.

Am Flughafen angekommen, half Markus seiner Tochter noch dabei die Koffer auszuladen, zur Kofferabgabe zu bringen und das richtige Gate zu finden. Dann musste auch er sich von ihr verabschieden. „Lina, mein Schatz. Ich bin jetzt schon so stolz auf dich, dass du das alles durchziehst und das ohne jegliche Hilfe. Wir sind in Gedanken bei dir und wenn du irgendetwas brauchst oder UNS brauchst, melde dich.", „Versprochen Papa!", wieder kamen Malina die Tränen. „Und melde dich kurz wenn du in Florenz und bei deiner Gastfamilie angekommen bist.", „Das mach ich!", „Ich hab dich so lieb Mäuschen!", „Ich dich auch!", sie fielen sich in die Arme und verloren beide einige Tränen. Markus und Malina hatten schon immer eine besondere Bindung. Sie war anders, als zu seinen beiden jüngeren Kindern. Malina war einfach seine Erstgeborene, dass Kind was mehr nach ihm kam als nach seiner Frau. Deswegen fiel der Abschied ihm sehr schwer. Sein großes Mädchen war nun erwachsen und würde sich ihr zukünftiges Leben nun aufbauen. Und diese Reise, dieser neue Lebensabschnitt war der Startschuss für alles. Nur wussten beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was auf sie alle zu kommen würde.

Mine - Das Leben mit einem Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt