Chapter 25

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Die Sonne war schon weit hinter ihrem Zenit angelangt, als die beiden ihr Ziel erreichten. Bis dorthin hatten sich Zoros Vorahnungen mehr als deutlich bestätigt. Sanji führte sie direkt in das Lager der Bergstämme.

Das Lager des Stammes befand sich unmittelbar hinter einer steinernen Kuppe, die aus dem Berg hinauszuwachsen schien und ihnen jeden Blick in das Lager versperrte. Trotzdem war es offensichtlich, dass es sich direkt dahinter befinden musste. Es waren Stimmen zu hören, ebenso wie das leichte Scharren von Hufen. Feuerschein tanzte über die oberste Kante der Felskuppe, und der Wind trug den Geruch nach Rauch mit sich.

Als Sanji hinter dem Felsen hervortrat, der ihn bis dahin versteckt gehalten hatte, verstummten jegliche Geräusche mit einem Schlag. Zoro gab ein unterdrücktes Geräusch von sich und versuchte noch vergeblich, Sanji am Handgelenk zurückzuhalten, doch sein Griff ging ins Leere. Es wäre ohnehin zu spät gewesen; die Bewohner des Lagers hatten ihn bereits gesehen Die Feindseligkeit, die ihnen entgegenschlug, war beinahe mit Händen greifbar.

Einer der Männer überwand sein Erstaunen schneller als die anderen. Er machte einen drohenden Schritt in Sanjis Richtung, während seine Hand zu dem Griff der Axt auf seinem Rücken wanderte. Dieser Anblick war genug, um Zoro aus seiner Schockstarre erwachen zu lassen. Er trat aus dem Schatten der Felskuppe hervor und nahm seinen Platz an Sanjis Seite ein.

Bevor er jedoch eingreifen musste, trat hinter dem Krieger eine stämmige Frau hervor. Sie trug einen kunstvoll gewebten Mantel über den Schultern, der aus dünnen Streifen Fell in den verschiedensten Farben gewebt zu sein schien. An ihrer Hüfte hing ein Krummsäbel.

„Was habt ihr hier zu suchen?", fragte sie ohne große Umschweife. Ihr Blick wanderte von Sanji zu Zoro, wo er einen Augenblick verharrte, bis er hinter sie beide wanderte und die Schatten prüfend kontrollierte. Sie witterte einen Hinterhalt. Zu Zoros großem Bedauern konnten sie allerdings nicht mit einem solchen aufwarten. Er und Sanji standen einer wahren Übermacht an Kriegern vollkommen allein gegenüber. Falls die Situation außer Kontrolle geraten sollte, machte er sich nicht allzu große Hoffnungen, dass sie all dies unbeschadet überstehen würden.

„Wir wollten euch nur einen Besuch abstatten", sagte Sanji mit einer Ruhe, die kein Stück seiner vorherigen Nervosität verriet. „Mirena, habe ich Recht?"

Mirena kniff die Augen zusammen. „Du hast also von mir gehört. Dann weißt du sicher auch, dass ich ungebetene Gäste auf den Tod nicht ausstehen kann."

„In diesem speziellen Fall machst du sicher eine Ausnahme."

„Du hast eine ganz schön große Klappe, dass muss man dir lassen. Und du bist schön anzusehen. Beides Qualitäten, die ich zu schätzen weiß. Aber das ist nicht genug, um meine Meinung zu ändern."

Sie hob die Hand, und der grobschlächtige Kerl neben ihr zog seine Axt. Zoro konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie sich Sanjis Kiefer anspannte. Dieser Teil gehörte wohl nicht zu seinem Plan.

Einige der Stammesangehörigen schritten stetig auf sie zu, doch Sanji zeigte sich äußerlich unbeeindruckt. „Euer Stamm ist zurzeit viel beschäftigt, habe ich nicht Recht? Die Grenzregion plündert sich schließlich nicht von allein."

Als Mirena nicht auf seine Worte reagierte, fügte er hinzu: „Vielleicht interessiert es dich, dass ihr all den Aufwand umsonst betreibt?"

Die Anführerin der Bergstämme verschränkte die Arme vor der Brust. „Meinst du, du kannst mich so einfach verunsichern? Tut mir leid für dich, aber da hast du dich in mir getäuscht, Bürschchen."

Einer der Männer war fast bei ihnen angekommen. Zoro warf einen kurzen Blick zu Sanji hinüber, und dieser nickte ihm zu. Als der Krieger ihn angriff, wich Zoro seinem Angriff aus und konterte ihn mit einem gezielten Schlag. Noch ehe der Kerl eine Chance hatte, zu verstehen, wie ihm geschah, lag er bereits auf dem felsigen Boden, den Arm in einem unnatürlichen Winkel von sich gestreckt.

Oceans - One Piece ZoSan Meermenschen AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt