Mein kleines Wunder

Scary

Als wir ankommen, bin ich froh, dass ich dieses Kleid angezogen habe. Die Frauen haben alle wunderschöne Kleider an und auch die Männer sehen dezent gut aus. Als ich Aaron entdecke lächle ich ihm zu. Er lächelt so süß zurück, dass ich ihm am liebsten um den Hals-. „Hör auf zu sabbern, während du einen anderen Mann anstarrst. Du bist noch nicht ein Mal eine Woche verheiratet und bist jetzt schon eine schlechte Ehefrau." Hugo reicht mir ein Glas Sekt und ich bedanke mich. Als mein Großvater uns entdeckt, winkt er uns zu sich. Hugo verschränkt unsere Finger und wir bewegen uns in seine Richtung. Er stellt uns diverse Leute vor, meistens Geschäftspartner.

Nach einigen Stunden Fake-Lächeln und viel Händchen halten mit Hugo, fangen die ersten auch schon an zu gehen. Maddy, Aaron und Julia sitzen auf einer Couch und scheinen sich zu unterhalten. Ich scanne nochmal den Raum und merke, dass unsere Großväter auch schon weg sind. Ich lasse Hugo's Hand los und gehe zu den anderen. Auch Hugo gesellt sich dazu. „Wir sollten trotzdem zusammen bleiben, nicht das jemand noch zurückkommt." ich nicke nur und setze mich zu ihm.

„Endlich hat unser frisch verheiratetes Paar Zeit für uns." Während Julia diese Worte ausspricht, steht sie schon auf und macht einen Schritt auf Hugo zu. Er hebt die Hand und schüttelt den Kopf.

„Nicht hier. Zu riskant." Genervt lässt sie sich zurück auf die Couch fallen.

„Was hast du da?" Aaron deutet auf meine Schulter und zieht die Augenbrauen zusammen. Wie erkläre ich es ihm ohne das es falsch rüberkommt? Auch Julia's Blick ist auf meine Schulter gerichtet. Ich sehe zu Maddy und als würde sie sofort verstehen, was ich von ihr brauche, fängt sie an zu sprechen.

„Oh Mann, du hattest recht. Man sieht es." Maddy steht auf, holt concealer aus ihrer Tasche und kommt auf mich zu. „Ich habe ihre Haare gelockt und sie verbrannt. Ich dachte ich hätte es gut abgedeckt aber nein, man sieht es." Frustriert atmet sie aus. „Das macht echt den ganzen Look kaputt, Sorry Scar." Ich flüstere ein ‚kein Problem' und bin erstaunt über ihre Art zu lügen. Ich sollte von ihr lernen. „Tadah, so gut wie verschwunden." Sie reicht mir ihren Spiegel und tatsächlich, es ist fast so als wäre da nichts.

„Das hast du Prima hinbekommen." Ich drücke ihre Hand und sie setzt sich zu mir. Ich sehe Julia's Blick, der auf Maddy fixiert ist und bin mir ziemlich sicher, dass es ihr gerade nicht zugunsten kommt, dass ihre beste Freundin sich zu mir setzt und meine Hand hält.

„Wieso sah es aber so aus als hätte sie jemand gebissen, Mad?" Schockiert drehe ich mich zu Hugo und auch Maddy funkelt ihn an. „Es sah mehr danach aus, als nach eine Verbrennung."

„Nur weil du immer ekelige Gedanken im Kopf hast, siehst du alles mit anderen Augen, Hugo." Maddy schenkt ihm ein Lächeln. „Aber interessant das du findest, es sah nach einem Biss aus. Darüber reden wir später noch!" Ich bin mir sicher, dass diese Aussage an uns beide ging, obwohl sie dabei nur Hugo ansieht.

„Werden wir?" Maddy nickt nur und steht auf.

„Lasst uns langsam zusammenpacken. Aaron wenn du so nett wärst und Julia heimfahren könntest? Mein Großvater hat eben geschrieben, dass wir drei hier warten sollen, denn sie kommen zurück um noch etwas zu besprechen." Als Maddy diese Worte ausspricht, merke ich das Aaron protestieren möchte, doch wenn es um unsere Großväter geht, hat er vollen Respekt. Er kommt auf mich zu und legt seine Hände um meine Taille.

„Du siehst wunderschön aus." Sanft küsst er mich und ich erwidere den Kuss. „Wie eine kleine Prinzessin." Oh mein Gott, wie kann man nur so Charmant sein?  Wir werden unterbrochen, durch ein spöttisches Lächeln. Wir drehen uns beide zu ihm und er hebt die Hände.

„Ich wollte euch nicht unterbrechen, bitte macht genau da weiter, wo ihr aufgehört habt." Er legt sich eine Hand auf den Bauch und streicht langsam drüber. „Ich habe sowieso zu viel gegessen und wenn ich euch weitere fünf Minuten zuhöre, dann bin ich mir sicher, dass alles wieder hochkommt." Wieso muss er immer alles kaputt machen? Genervt löse ich mich von Aaron und verschränke die Arme.