Activity

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Es sind nun zwei Monate vergangen in denen ich nichts von Aaron gehört habe. Eines Tages stand er vor unserer Türe, doch Hugo ging raus und sie waren für insgesamt 20 Minuten weg. Danach kam er nie wieder. Ich habe ihn überall blockiert und habe beschlossen, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Unsere Großväter besuchen uns auch nicht mehr wöchentlich, es scheint, als hätten sie uns diese Ehe endlich abgekauft. Julia war seit diesem Vorfall nicht mehr bei uns, liegt wahrscheinlich daran, dass ich zu Hugo sagte, ich würde sie rausschmeißen sobald sie hier auftaucht. Auch Hugo besucht sie nicht mehr so oft. Am Anfang war er häufiger bei ihr, doch seit einem Monat kommt es immer seltener vor. Hugo und ich verstehen uns auch einigermaßen, doch als Freunde kann man uns nicht bezeichnen. Maddy hat keinen Kontakt mehr zu Julia, obwohl ich ihr sagte, es würde mir nichts ausmachen, doch sie war der Meinung, dass sie solche Freunde nicht in ihrem Leben braucht. Seit diesem Vorfall treffen sich Maddy und ich täglich. Sie schläft auch oft bei uns. Ich bin froh sie an meiner Seite zu haben, denn sie ist wirklich ein wundervoller Mensch. Vor einem Monat lernte ich Hugo's besten Freund kennen, Marcel. Er weiß auch, dass diese Ehe nicht echt ist und dementsprechend müssen wir uns vor ihm nicht verstellen. Ich könnte mich täuschen, doch ich habe das Gefühl, dass Marcel etwas für Maddy empfindet. Sie ist der Meinung, dass das nicht stimmt, doch sein Blick wenn er Maddy anschaut, strahlt pure Liebe aus. Von Maddy habe ich erfahren, dass auch sie eine Zeit lang einen Crush auf ihn hatte. Doch dann kam er immer seltener zu ihnen nachhause, da Hugo nicht so oft zuhause war. Maddy und ich haben mehr gemeinsam, als wir gedacht hätten. Sie lebt noch in ihrem Elternhaus, da ihre Eltern der Meinung sind, dass das Haus groß genug für alle ist. Ist es auch und es ist wunderschön. Auch ich lebte mit meinem Vater zusammen, bis ich Hugo heiratete, denn das gleiche galt auch für mich. Unsere Väter besitzen Villen, natürlich wollen sie nicht das ihre Kinder ausziehen. Doch weder Maddy noch ich haben etwas dagegen gehabt, denn unsere Eltern waren so gut wie nie da. Sie sagte auch, dass Hugo nur dann nachhause kam, wenn seine Eltern weg fuhren. Wo er schlief oder was er trieb, weiß sie nicht. Doch sie sagte auch, sie sei sich sicher, dass er irgendwo in der Nähe ein Apartment hat, denn an seinem Schlüsselbund hängen Schlüssel die sie nicht kennt. Maddy könnte glatt für die FBI arbeiten.
Heute kommen Hugo's Freunde vorbei und auch Marcel und Maddy werden dabei sein. Wir haben beschlossen einen Spiele Abend bei uns zu veranstalten. Maddy ist Brettspiele einkaufen, während Hugo Getränke holen ist und Marcel hilft mir gerade die Snacks vorzubereiten.

„Pizza sollte in 40 Minuten da sein, Scar." Nickend lege ich die Snacks zur Seite und fange an, einen Obstsalat vorzubereiten.

„Marcel, darf ich dir eine Frage stellen?" Er nickt. „Stehst du auf Maddy?" Sofort macht er große Augen und sieht sich um. „Es sind nur wir zwei zuhause, keine Angst." Lächelnd schüttele ich den Kopf und auch Marcel lächelt. „Also?"

„Wenn du es genau wissen möchtest, dann habe ich mich in Maddy in der Schule verliebt." Sofort höre ich auf den Apfel zu schneiden und sehe ihn an. „Ich weiß was du gerade denkst, aber ich kann nicht. Hugo ist mein bester Freund und wenn ich ihm sagen würde, dass ich auf seine Schwester stehe, würde er mich umbringen."

„Vielleicht würde er sich eher freuen?" Neugierig sieht Marcel zu mir. „Naja, er kennt dich seit Jahren, ihr seid befreundet seit Jahren. Er weiß wie du tickst und wenn er dich nicht mögen würde, wärt ihr ja nicht befreundet. Also was wäre ihm lieber? Maddy dated jemanden den er nicht kennt oder Maddy dated jemanden den er kennt und dem er vertraut?" Marcel überlegt kurz und atmet dann gestresst aus.

„Aber was wenn es zwischen uns nicht klappt? Wenn Maddy und ich uns trennen, dann wäre die Freundschaft zwischen Hugo und mir auch nicht mehr die selbe. Ich will gar nicht wissen, was Hugo dann machen würde." Er hat recht, doch trotzdem würde ich es riskieren.

„Ja, wir wissen ja wie Hugo sein kann, doch trotzdem würde ich es-."

„Wie kann ich denn sein?" Sofort schaue ich zu ihm und bete, dass das, das einzige ist, was er gehört hat.

„Wieso schleichst du dich rein?" Er hebt die Augenbrauen und stellt die Getränke auf den Tisch.

„Das nächste mal werde ich die Türe zuschlagen, damit du weißt, dass ich zuhause bin. Also, worüber habt ihr gesprochen?" Er legt seinen Einkauf in den Kühlschrank und stupst mich von der Seite an, da ich ihm keine Antwort gebe.

„Na über dich. Ich habe Marcel erzählt wie du mich damals in der Schule fertig gemacht hast." Hugo atmet genervt aus und öffnet die Terrassentüre.

„Gehen wir eine rauchen?" Marcel steht auf und folgt Hugo auf die Terrasse.

„Kriege ich auch eine?" Sofort dreht sich Hugo zu mir.

„Du rauchst?" Ich schüttele den Kopf. „Gut so." Dann geht er hinaus und schließt die Türe.

Keine fünf Minuten später kommt Maddy zurück und legt die Spiele die sie gekauft hat, auf den Couchtisch. Sofort ziehe ich sie am Arm die Treppen hoch. Ich schließe die Schlafzimmertüre hinter uns und sehe sie grinsend an. „Er steht auf dich! Seit Jahren schon!" Sofort schüttelt sie den Kopf. „Oh doch! Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat dich nie nach einem Date gefragt, weil er Angst hat, Hugo würde ihn umbringen."

„Oh Gott, er steht auf mich?" Ich nicke und sie setzt sich auf die Bettkante. „Ich meine ja, Hugo wäre nicht direkt einverstanden, doch wenn es zwischen uns gut laufen würde und er sehen würde, dass wir glücklich sind, dann würde er sich schon damit abfinden."

Die Türe wird aufgemacht und Hugo kommt herein. „Unsere Gäste sind schon da." Maddy nickt und geht dann runter zu den anderen und genau als auch ich rausgehen möchte, stellt sich Hugo vor die Türe. „Ich muss mit dir reden." Maddy dreht sich um und ich nicke ihr kurz zu und sie sagt, sie wartet unten auf uns. „Worüber hast du mit Marcel gesprochen?"

„Über alte Zeiten." Er lehnt sich an die Türe und sieht auf mich herab. „Können wir?" Ich deute auf die Türe und er schüttelt den Kopf.

„Nicht bevor du mir nicht die Wahrheit sagst." Ich muss schnell denken. Doch wenn er so nah vor mir steht, dann funktioniert mein Gehirn nicht. Er steht mit verschränkten Armen vor mir und durchbohrt mich mit seinem Blick. Ich schaue ihm in die Augen und versuche mir etwas einfallen zu lassen. Was würde Maddy jetzt sagen? Seine Blicke schweifen kurz zu meinen Lippen und dann schaut er mit zusammengezogenen Augenbrauen zu mir. „Hör auf damit!" Zischt er und beugt sich zu mir runter. „Hör auf mich so anzuschauen!" Woher die Stimmungsschwankungen kommen und wieso er so plötzlich wütend wird, kann ich mir nicht erklären.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Hugo bipolar ist. Denn das ist die einzige Erklärung für sein Verhalten.

„Was ist dein Problem, Hugo?" Genervt öffnet er die Türe und verschwindet aus dem Zimmer. Ja, bipolare Störung, auf jeden Fall. Ich gehe aus dem Zimmer und unten angekommen, begrüße ich alle. Ich kenne sie alle vom sehen, doch habe nie wirklich viel mit ihnen geredet. Die Pizza wird auf den Tisch gelegt, gemeinsam mit allen anderen Sachen und dann wird gegessen und geplaudert. Nach einer Stunde beschließen wir, dass wir Activity spielen. Ja, sehr erwachsen, aber ich liebe Activity! Wir bilden zwei Teams und da wir heute zu acht sind, geht sich das perfekt aus. Maddy's Team besteht aus Marcel, Luke und Tim. Mein Team besteht aus Hugo, Dean und Jacob.

„Möge das bessere Team gewinnen!" Brüllt Tim und wir fangen an.
Wir führen das Spiel, natürlich tun wir das, denn sie haben mich im Team und ich bin ein Profi. Es ist die letzte Runde und ich ziehe die Karte ‚fake love' steht drauf und ich fange an zu lachen. Welch Ironie. Sofort sehe ich zu Hugo und ziehe ihn auf die Beine. Jetzt steht er vor mir und ich fange an zu reden.

„Also Hugo, das was wir haben, was ist das? Was ist zwischen uns?" Er kratzt sich am Hinterkopf.

„Liebe?" Ich lächle und nicke.

„Gut, jetzt stell dir vor, dass das alles gespielt wäre. Diese Liebe zwischen uns, wäre eine Lüge, was wäre es dann?" Sofort fängt Maddy an zu lachen und auch ich schaue grinsend zu ihr. Marcel schüttelt nur den Kopf und unterdrückt sein Grinsen. Die zwei sind die einzigen im Raum, die wissen, dass diese Ehe eine reinste Lüge ist. „Auf Englisch aber bitte!" Füge ich noch hinzu und Hugo lacht.

„Fake Love?" Hugo lächelt und ich klatsche. „Dieses Spiel ist sowas von lahm." Ich schaue auf das Spielfeld und sehe, dass unser Team gewonnen hat.

„Wir haben gewonnen!" Ich umarme Hugo und er umarmt mich immer noch lachend zurück. Wieso ich ihn gerade umarme lässt sich nicht erklären, doch vielleicht ist der Alkohol daran schuld.

Mein kleines WunderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt