Kapitel 4: Love hurts so much

680 26 14
                                    

Ungläubig starrte ich ihn an. Austin Mahone. Doch er stand nicht irgendwie dort. Nein, Splitter Faser nackt. Holy shit! Wie angewurzelt blieb ich stehen. Etwas sagte mir ich sollte gehen, bevor die Sache noch peinlicher wurde. Doch ich konnte nicht. Mein Körper blockte jegliche Signale einer Bewegung ab. Inzwischen hatte Austin sich ein Handtuch geschnappt und es sich umgebunden. Wir beide wurden so rot wie eine überreife Tomate. Doch ich war mir sicher, dass ich ihn übertrumpfte.

„Was machst du in meinem Zimmer!?“, fragte er dann plötzlich und zerriss das Schweigen. Wieder pumpte mein Herz Literweise Blut in meinen Kopf und ich stotterte: „Ich… ähm… Das ist mein Zimmer“ Er sah mich schief an und brach dann in ein Lachen aus. „Du bist kein durchgeknallter Fan?“, ging er sicher. „Sonst muss ich jetzt meine Bodyguards rufen“, fügte er noch grinsend hinzu. Ich lachte und entgegnete: „Nee bin ich nicht“

Wir schwiegen. Es war ein unangenehmes schweigen und ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Verlegen schaute ich also auf meine Füße. „Soll ich dich mit zur Rezeption begleiten um das aufzuklären oder schaffst du das schon alleine?“ Frech grinste er mich wieder an und ich lachte: „Nee das werde ich noch grad so alleine schaffen“

Ich griff nach meinem Koffer und verließ ohne noch etwas zu sagen den Raum. Der Urlaub begann ja schon mal super…, dachte ich während ich zur Rezeption ging. „Entschuldigen Sie, aber das Zimmer ist bereits besetzt!“, erklärte ich. Die Frau starrte mich für einen Moment an und tippte dann etwas in ihren Computer. „Oh! Das tut mir jetzt aber leid! Gott, wie peinlich! Entschuldigen Sie bitte vielmals! Hier ist ihre neue Karte“, meinte sie peinlich berührt.

Schweigend nahm ich die Karte entgegen und drehte mich um. Neugierig ob mein Zimmer genauso aussehen würde wie Austins schleppte ich meinen Koffer wieder in den Fahrstuhl. Die Musik ertönte wieder und ich wippte leicht im Takt mit.

Gut gelaunt stand ich wenige Augenblicke später vor meinem Zimmer. Mit einer schnellen Handbewegung öffnete ich die Tür und trat ein. Mir blieb unwillkürlich die Spucke weg. Es sah ja fast besser aus als Austins… Grinsend ließ ich mich aufs Bett fallen. Hörte ich da etwa das Meer rauschen?

Aufgeregt sprang ich auf und lief zu meinem Balkon. Mein Atem setzte für einen Moment aus und ich starrte den Sonnenuntergang an. Es sah so wunderschön aus, das ich für immer hätte so stehen bleiben können doch eine bekannte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Na geile Aussicht oder?“

Ich lehnte mich an das Geländer des Balkons und schaute nach unten. Ein schlankes, braunhaariges Mädchen sah mir entgegen. Mein Mund öffnete sich um einen Freudenschrei herauszubringen, schloss sich jedoch abrupt wieder und ich rannte aus dem Zimmer. So schnell ich konnte lief ich hinaus. Dort wo das Mädchen gestanden hatte. Doch sie war weg. Wie vom Erdboden verschluckt.  

Verwirrt sah ich mich um. Plötzlich spürte ich zwei Arme die sich von hinten um mich schlangen. Ich fuhr herum und sah sie an. Meine Laura. Sie schloss mich in eine tiefe Umarmung und Tränen vor Freude stauten sich in meinen Augen. Wie lange hatte ich sie schon nicht mehr gesehen?

Ich sah in ihre ebenfalls vor Freude glitzernden Augen. „Alina“, flüsterte sie. „Laura“, flüsterte ich und sie kicherte. Dann wurde sie wieder ernst und fragte: „Warum? Warum bist du ohne ein Wort zu sagen gegangen?“ Am liebsten hätte ich es rausgeschrien. Rausgeschrien wie sehr mich Niall verletzt hatte. Aber etwas in mir drin hielt mich ab.

Ohne ein Wort rauszubringen stand ich da und spürte wie mein Herz immer schwerer wurde. Durchdringend sah sie mich an und ich rannte plötzlich los. Ich hatte keine Ahnung warum ich dies tat, aber ich rannte. Meine Beine flogen über den Sand und ich lief immer weiter den Strand entlang. Warum? Immer wieder hörte ich Lauras Worte in meinem Kopf.

Die Erinnerungen waren grausam. Das Bild wie Niall auf diesem Mädchen lag machte mich verrückt. Wie sehr ich auch dagegen anzukämpfen versuchte es verfolgte mich. Ich wollte es nicht mehr in meinem Kopf haben. Aber ich konnte nicht vergessen. Es war als würde man gezwungen werden etwas zu vergessen. Gezwungen von sich selbst.

Immer weiter rannte ich. Es war als könnte ich alles vergessen. Als würde ich so der Wahrheit entkommen. Was war los? Was war bloß mit mir los? Niall war vergessen. Nein, er sollte vergessen sein. Aber er war es nicht und würde es nie sein. Der Boden unter meinen Füßen, ging von dem weichen Sand zu hartem Gestein über. Langsam realisierte ich, wie weit ich gelaufen war.

Ich drehte mich um und der Strand schien Kilometer weit entfernt. Der Himmel hatte sich verdunkelt. Wie in Trance setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ging weiter. Zurück wollte ich nicht. Noch nicht.

Im Dunkel lief ich weiter. Brauchte Zeit für mich. Ich sank zur Erde und schaute zum Himmel auf, der tausende Sterne besaß. Ich schluckte und spürte wie Tränen in mir aufstiegen. Mir wurde bewusst, dass ich die Gefühle, die ich immer noch hatte einfach verdrängen konnte. Ich war stark geblieben. Doch jetzt… Jetzt war ich nicht stark, vielleicht war ich es auch einfach nie gewesen, hatte mir eingebildet ich könnte es sein.

Alles damit ich diesen Schmerz nicht in meinem Herzen spürte. Aber ich spürte ihn mehr denn je. Nun war er da. Dieser Schmerz der seit einem Jahr dort drin lastete, doch erst jetzt herauskam. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und ich realisierte das ich auf einer Klippe saß. Unter mir das Meer…

Ich schloss die Augen und legte mich hin. Hörte nur den wundervollen Klängen des Meeres zu. Minuten, nein gar Stunden vergingen in denen ich nur dem Rauschen der Wellen zuhörte. Wie sie gegen den harten Felsen schlugen. Wieder und wieder. Jedes Mal fühlte es sich an als würden meine Gefühle ebenfalls gegen den Felsen schlagen.

Niall… Dieser Name war für immer in meinem Herzen. Aber ich konnte ihn nicht wieder sehen. Nie wieder. Er hatte mein Herz entzwei gerissen. Hatte meinem Leben keinen Sinn mehr gegeben. Es war komisch. Ich spürte denn Hass in mir, die Wut. Dennoch waren da die anderen Gefühle, diese Gefühle die erneut hochkochten. Die Liebe für ihn. 

Ein Jahr hatte ich es geschafft. Ein Jahr hatte ich sie verdrängt. Jedoch trafen sie mich jetzt härter denn je. Verzweifelt vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Was nützte mein Leben wenn ich ihn nicht hatte? Ich hob meinen Kopf und starrte in das Tiefe Schwarz, welches die Nacht umgab. Schmerzhaft wurde mir bewusst dass ich nicht mehr konnte. Nicht stark genug war…

Es wäre einfach, es wäre jetzt so leicht mein Leben weg zu schmeißen. Die Sorgen wären vergessen, niemand würde mich vermissen und ich wäre diesen Schmerz in meinem Herzen los. Vorsichtig stand ich auf und trat ein paar Schritte vor. Nun stand ich am Rand der Klippe. Etwa 10 Meter unter mir hörte ich wieder die Wellen aufschlagen.

Der Wind fuhr durch meine Haare und ich atmete die frische Luft ein. Zum letzten Mal, dachte ich. Langsam breitete ich die Arme aus. Es war… Ja es war als würde ich fliegen können. Fast wie bei Titanic… Es würde nur das Schiff fehlen. Und der Junge der mich hält, dachte ich. Ich sah nach unten. In das Meer. Es schien unendlich schwarz zu sein, nur der Mond spiegelte sich an der Oberfläche und brachte es zum Leuchten. Wie in Trance atmete ich den letzten Atemzug. „Lebewohl kleine Welt“, hauchte ich.

------------------------------------------------

Hay,

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Es ist vielleicht etwas Depri... Hoffe euch gefällt es trotzdem:) Jedenfalls möchte ich es smallme widmen und ihr nochmal danken das sie so tolle Cover für mich gemacht hat! Außerdem möchte ich auf meine Geschichte 'It hurts to grow up' aufmerksam machen, ich weiß nicht ob ich sie weiterschreiben soll oder nicht, wäre echt super nett wenn ihr kurz lesen würdet und mir sagen ob sie euch bis jetzt gefällt:) Ist auch nur eine Seite:) Ok... Öhm Votes??? Kommis??? Fannen?? Würd mich mega freuen:)

Das nächste Kapitel kommt sobald dieses hier 7 Votes hat:)

Ok... GLG eure Alina:) xx

The New Life 2 [wird überarbeitet / ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt