Kapitel 19: Harry

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7 Tage waren vergangen. Und diese 7 Tage, hatten wir auf dem Sofa verbracht. Nialls Wunden fingen langsam an zu verheilen und meine waren nur noch durch kleine Kratzer zu erkennen. Heute müsste er wieder raus, hatte man gesagt. Die Fans begannen sich Sorgen zu machen. Und lange würde man ihnen nicht erzählen können, er hätte eine einfache Erkältung.

Fans sind naiv. Aber nicht dumm.

Ich starrte an die Decke, des mir mittlerweile so vertrauten Zimmers. Niall schlief noch. Seine Augen waren geschlossen und ab und zu war ein Schnarchen wahrzunehmen. Mit Bedacht, ihn möglichst nicht aufzuwecken stand ich leise auf und huschte auf Zehenspitzen in Richtung Wohnzimmer. Es war zu einer Art Ritual geworden.

Jeden Tag sah ich nach draußen. Schaute, ob es schon geschneit hatte. Doch jeden Tag wurde ich wieder enttäuscht. So auch heute. Eine Weile verharrte ich vor dem Fenster und starrte in die Weite. Die Sonne tauchte in bunte Farben gehüllt am Horizont auf. Vögel flogen umher und suchten die letzten Würmer in der Erde.

Ein Vogelhaus, ich musste  noch ein Vogelhaus aufstellen, dachte ich.

Langsam löste ich meinen Blick und ging in die Küche um das Frühstück vorzubereiten. Doch ich wurde unterbrochen. Auf meinem Handy erschien eine Nachricht.

Harry.

Stehe vor der Tür. Darf ich reinkommen? H. xx

Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als er das Haus betrat. "Niall schläft noch", sagte ich leise und deutete in Richtung Schlafzimmer. Harry nickte, zog ohne ein einziges Geräusch die Schuhe aus und folgte mir in die Küche. "Was machst du hier?", fragte ich nun in normaler Lautstärke.

"Wollte euch mal besuchen kommen", erwiderte er, schenkte mir kurz einen Blick und sah sich dann um, als wäre er noch nie in seinem Leben hier gewesen. "Habt ihr gestrichen?", erkundigte er sich beiläufig und ich schüttelte den Kopf. "Kaffee?". Seine Lippen formten ein Lächeln, so dass man seine Grübchen kaum übersehen konnte. Sein Kopf deutete ein Nicken an.

Es war angespannt. Komisch angespannt. Nur ab und zu viel ein Wortwechsel. Vorsichtig sah ich ihn an. Er sah aus dem Fenster. Seine Augen auf irgendetwas weit in der Ferne gerichtet. "Was ist los?" Stille. Stille bis er endlich anfing zu reden. Seine Augen direkt auf meine gerichtet.

"Weißt du. Es gibt Mädchen, die nicht merken wie wunderschön sie sind. Mädchen, die man nicht anfangen sollte zu lieben, weil sie vergeben sind. Mädchen, um die man trotz dessen kämpft, weil sie in einem etwas auslösen, was man nicht beschreiben kann. Und diese Art von Mädchen zu lieben tut mehr weh, als alles andere."

Eine Weile dachte ich über seine Worte nach. Zu fragen wer dieses Mädchen war, war überflüssig. Ich hatte das Gefühl es schon zu wissen.

Stumm sah ich ihm in die Augen, die so sehr vor Schmerz schimmerten, dass es mich fast zerriss. "Ich muss gehen", flüsterte Harry. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass er bleiben soll, doch ich konnte es nicht. Ich brachte es einfach nicht über die Lippen.

Er stand auf und verließ den Raum. Zurück blieb ich. Ich und die plötzlich eintretende Kälte. Ich hörte, wie die Haustür langsam ins Schloss fiel und starrte aus dem Fenster.

Dort ging er. Seine Hände in seinen Jackentaschen vergraben. Mit einem letzten Blick zurück stieg er ein. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht, raufte sich kurz die Haare und raste davon. Dann war er weg.

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Drama time :)

Das war das wohl kürzeste Kapitel der Welt... Aber ich hoffe euch gefällt es trotzdem. Und übrigens habe ich mich entschlossen, doch beide Geschichten also It hurts to grow up und diese erst einmal weiter zu schreiben :) Votes? Kommentare? Würde mich sehr freuen :)

Dann wollte ich noch kurz sagen, dass ich jetzt auch One Shots schreibe, guckt einfach mal kurz vorbei haha :)

Alina :) xx

The New Life 2 [wird überarbeitet / ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt