Sechs Uhr morgens! Mein Wecker klingelt! Müde öffne ich die Augen und gähne erstmal ausgiebig. Dann stehe ich auf und gehe duschen. Ich lasse das warme Wasser über meinen Körper laufen und werde langsam richtig wach. Ich wasche meine Haare und föhne sie dann trocken. Dann esse ich Frühstück und gehe anschließend zur Schule. Ich treffe Flori vor dem Klassenraum. "Morgen Flori!", ich umarme sie. "Meine Mum hat ihr Versprechen gehalten! Ich kann heute nicht. Ich hab Nachhilfe", gestehe ich ihr. Sie schaut mich mitleidig an: "Schade. Aber dir dann viel Spaß." Sie dreht sich um und lässt mich einfach stehen. Warum ist sie so wütend? Wir sehen uns doch in der Schule oft genug! Da kommt es auf ein mal mehr oder weniger nicht an. Außerdem bin ich total neugierig auf meinen Lehrer. Andererseits kann das auch so ein richtig ekelhafter Typ sein, der nur Lehrer geworden ist um Schüler zu ärgern. Wo wir schon bei Schüler ärgern sind: ratet mal, wer dort grade um die Ecke kommt! Richtig Frau Müller! Die hat mir gerade noch gefehlt! "Kristin! Na? Holst du dir jetzt endlich Hilfe?", fragt sie mit kaum zu überhörendem Hohn in der Stimme. "Ich habe heute Nachmittag Nachhilfe", antworte ich missmutig. "Oh! Das ist aber schön! Bei wem denn?", fragt sie. "Bei einem gewissen Herr Bergmann!", erkläre ich. "Also, ich gehe davon aus, dass es nicht nur einen Herr Bergmann in Köln gibt, aber wenn du Glück hast, bekommst du eine alten Kollegen von mir. Grüße ihn mal, wenn er das ist", flötet sie und rauscht dann durch den Flur ab. Na toll! Also kriege ich bei meinem Glück so eine alten Knacker! Mist! Meine Neugierde ist plötzlich verpufft. Ich habe überhaupt keine Lust mehr, weder auf Schule, noch auf die anstehende Nachhilfe. Wenn Frau Müller etwas kann, dann ist es, einem auch noch das letzte Stückchen Motivation zu nehmen. Ich gehe in den Unterricht. Allerdings bekomme ich nicht viel mit, ich sitze nur die ganze Zeit gelangweilt rum und starre die Tafel an oder schaue aus dem Fenster.
Endlich Schluss! Doch auf mich wartet schon das nächste Übel. Die Nachhilfe! Ich krame den Zettel mit der Adresse aus meiner Tasche und überlege kurz, ob ich einfach 'aus versehen' mein Mathebuch vergesse, entscheide mich dann aber doch dagegen. Dann steige ich in den Bus. Ich fahre drei Stationen und steige dann aus. Ich gehe zu der aufgeschriebenen Straße und suche die richtige Hausnummer. Ich schaue auf die Klingelschilder. Da stehen mehrere Namen. Ich drücke auf 'Bergmann' und warte angespannt. Als niemand öffnet überlege ich schon einfach zu gehen, doch dann surrt es doch und ich drücke die Tür auf. Ich suche den richtigen Stock und steige dann die Treppe hinauf. Mir jedem Schritt wird meine Lustlosigkeit größer. Frau Müller hat mir echt meine Laune versaut. Ich klopfe bei Bergmann. Ein Mann, der ungefähr Mitte zwanzig ist, öffnet mir die Tür. Er hat grüngraue Augen und braune Haare. Er ist mittelgroß und trägt eine offene Fleecejacke und darunter ein graues Shirt mit einem bunten Aufdruck. "Hallo! Ich möchte gerne zu Herr Bergmann", sage ich höflich. "Du musst Kristin sein", antwortet er freundlich. Das soll Herr Bergmann sein? Ich bin ein Glückspilz! "Ähm... Ja, aber sag doch Tini!", stottere ich und werde natürlich augenblicklich rot. "Ich bin Herr Bergmann. Du kannst Bergi oder Tim zu mir sagen", erwidert er. Ich lächle verlegen. "Na dann komm mal rein", er wirft mir ein freundliches Lächeln zu und winkt mich in die Wohnung. Er führt mich ins Wohnzimmer. Ich setzte mich vorsichtig auf das Sofa. "Willst du was trinken?", fragt er. "Ja bitte. Wasser mit Sprudel wäre cool", antworte ich. Er kommt kurz darauf mit zwei Gläsern wieder. Währenddessen habe ich schon meine Mathesachen ausgepackt und habe mein Buch aufgeschlagen. Bergi setzt sich zu mir. "Mathe also!", sagt er abschätzig. Mein Blick fällt auf seinen Schreibtisch. Dort steht ein Computer, zwei Bildschirme, eine PlayStation und ein großes Haedset. Außerdem ein Mikrophon. Hier sieht es ja aus, wie bei einem professionellen Letsplayer! Aber wenn er das wäre, würde ich ihm kennen! Wozu braucht man als Lehrer so viel Technik? Bergi räuspert sich und ich schrecke aus meinen Gedanken. "Wie viele Schüler hast du?", frage ich interessiert. Ich kann die Vorstellung irgendwie nicht leiden, ihn teilen zu müssen. Was denke ich denn da? "Nur dich", kommt die Antwort. Auf der einen Seite bin ich erleichtert, auf der anderen Seite finde ich es äußerst merkwürdig, dass ich seine einzige Schülerin bin. Warum gerade ich? Bergi schreibt mir eine Aufgabe auf und mir fällt auf, dass er Linkshänder ist. Er schiebt mir den Zettel hin. "Versuche mal die zu lösen", fordert er mich auf. Ich starre auf das Blatt vor mir. Die Aufgabe ist ziemlich kompliziert. Ich beginne zu rechen. Dabei spüre ich, dass er mich beobachtet und hebe meinen Blick. Schnell dreht er sich verlegen weg. Ich konzentriere mich wieder auf die Aufgabe. Endlich habe ich die Lösung heraus. "Die Lösung ist drei", antworte ich. "Richtig!", erwidert Tim: "So schlecht bist du ja gar nicht." Ich werde rot. Schon wieder! Er schreibt mir noch eine Aufgabe, die ich jedoch nicht richtig verstehe. "Hä? Wie rechnet man das?", frage ich. "Also. Pass auf! Du musst hier addieren und da subtrahieren und dann kommst du hierzu und dann ist das Ergebnis 15", erklärt er. "Hä? Wie kommt man jetzt auf 15?", ich stelle vermutlich wie der letztre Vollidiot an, aber Mathe ist eben nicht mein Fach. Doch Tim bleibt ganz gelassen. Er erklärt mir die Aufgabe geduldig nochmal und rechnet sie mir nochmal vor.
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How to love a Teacher? ||Herr Bergmann FF
FanfictionHey, Ich bin Tini! Ich hab ein Problem: Schule! Ich habe leider ziemlich schlechte Noten und auch sonst läuft es nicht gut. Jetzt muss ich auch noch zur Nachhilfe gehen! Bestimmt ist dieser Herr Bergmann - mein Nachhilfelehrer - wieder so ein...