Kapitel 4

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Am nächsten Morgen werde ich von meinem Wecker geweckt. Ich schaue an mir runter. Ich trage immer noch meine Sachen von gestern. Schnell gehe ich duschen und ziehe mich um. Meine Gedanken schweifen zu Bergi ab und dieses angenehme Kribbeln ist wieder da. Ich frühstücke und gehe dann mit einem breiten Grinsen zur Schule. Flori begrüßt mich freundlich und quetscht mich über die Nachhilfe aus. Ich antworte ihr geduldig, achte aber darauf, nicht zu viel zu verraten. Als wir auf Tim zu sprechen kommen, wechsle ich schnell das Thema: "Meinst du wir bekommen einen neuen Klassenlehrer? Ich meine wenn Frau Berger jetzt in Elternzeit geht." "Keine Ahnung! Aber ich denke schon", meint Flori. "Aber ich du hast mir deinen Nachhilfelehrer noch nicht beschrieben", sie lässt nicht locker. Mist! Was sage ich ihr jetzt! "Ähm... Ja... also...", druckse ich herum. Zum Glück beginnt der Lehrer die Stund und mir bleibt eine Antwort erspart. In der Pause stehen wir wie immer in einer Ecke vom Schulhof. Flori, Jessy, Lena und Maria quetschen mich aus. "Also du hast gesagt, er sei noch ziemlich jung. Ich schätze du willst nicht so viel verraten, weil er auch gut aussieht und so. Also hast du 'ne Chance bei ihm zu landen und ihn dir zu krallen?", fragt Jessy, die schon ziemlich erfahren ist, was Jungs angeht. Ich werde rot und schaue auf den Boden. Lena sieht mich abschätzig an und kombiniert dann: "Ich schätze das heißt ja. Gib es zu Tini! Du willst von ihm mehr als Freundschaft! Also worauf wartest du? Schnapp ihn dir Tiger!" "So einfach ist das nicht! Ich habe keine Ahnung von Jungs!", protestiere ich. "Euer Chatverlauf sagt aber was ganz anderes!", wirft Flori ein. "Gib das her!", ich reiße mir mein Handy aus der Hand. "Gib es zu! Du bist total verknallt! Wer ist Bergi <3 wirklich?", sie hat mich durchschaut. "Niemand!", schreie ich und gehe, ohne mich ein Wort zu sagen. Den Rest des Tages rede ich nicht mit den Mädels und konzentriere mich auf den Unterricht. Am Nachmittag gehe ich reiten. Während ich in vollem Tempo über eine Wiese galoppiere bekomme ich wieder einen freien Kopf und ich spüre wie immer eine grenzenlose Freiheit. Als ich abends wieder nach Hause komme, bin ich wesentlich entspannter. "Hi Mum! Ich mache jetzt meine Hausaufgaben", rufe ich und gehe in mein Zimmer. Mathe! Schon wieder! Ich löse die Aufgaben und schicke Tim dann ein Foto. Wenig später kommt die Antwort:

Aufgaben 2b, 3a und 1d sind leider falsch. Der Rest stimmt aber. Gut gemacht!

Na toll! Ich rechne die Aufgaben nochmal und finde meine Fehler. Das klappt ja sogar!

Ich hab meine Fehler gefunden und korrigiert. Danke für die Hilfe! :)

Ich packe meine Tasche und lege die Hausaufgaben in den Mathehefter. Dann mache ich mich fertig. Als ich wieder aus dem Bad komme, hat Tim wieder geschrieben:

Gut gemacht! Ich bin stolz auf dich! Marty versucht grade mich zu ermorden ;)

Darunter ist ein Bild von ihm mit seiner Katze auf der Schulter, die die Pfote auf seinem Schlüsselbein hat. Tim schaut Marty durch den Augenwinkel an. Ich schaue mir seine wunderschönen grünen Augen an und schreibe dann zurück:

Marty! Wenn du ihn nicht sofort loslässt, bekommst du es mit mir zu tun! :)
Ich gehe jetzt schlafen, gute Nacht!

Gute Nacht! Schlaf schön!

Das Lächeln ist wieder da, während ich mich in mein Bett kuschle. Ich umarme meine Decke und stelle mir vor, es wäre Tim. Mit diesem Gedanken schlafe ich ein.

How to love a Teacher? ||Herr Bergmann FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt