Ein lautes Klopfen an der Zimmertür weckt uns. Ich hebe verschlafen meinen Kopf, während Tim schon in Boxershorts an der Tür steht und öffnet. Ich verstecke mich wie ein kleines Kind unter der Bettdecke, lasse jedoch einen Spalt frei, um zu schauen, wer vor der Tür steht. Es ist natürlich wieder Flori. Wer sonst! Allerdings ist sie in Begleitung von Frau Maier. Auch verwundert mich, dass Flori verheulte Augen hat. "Herr Bergmann! Sie haben verschlafen, wie ich sehe! Wir haben ein Problem! Florentine, erzähle bitte was passiert ist", die Maier scheint ziemlich sauer zu sein. "Tini ist weg! Sie hat die Nacht nicht in ihrem Bett verbracht", schluchzt sie. Scheiße! Ich kann ja jetzt nicht einfach aufstehen. Immerhin habe ich nur Unterwäsche an, bin verschlafen und müde und habe nur mein Kleid hier. Außerdem werde ich dann sicher gefragt, was zum Teufel, ich denn bei Bergi im Zimmer zu suchen habe. Was soll ich machen? Jessy muss mir helfen! Ich schleiche mich ans Bettende und suche meine Handtasche. Ich krame mein Handy heraus und schreibe Jessy:
Ich brauche deine Hilfe! Bin bei Tim! Bring bitte Klamotten für mich mit und lenke Flori und Frau Maier ab. Beeil dich!
Hab ich mir schon gedacht! Bin auf dem Weg!
Kommt wenige Sekunden später die Antwort. Ich atme erleichtert auf. Hoffentlich klappt alles! Dann höre ich Marias Stimme: "Oh mein Gott! Frau Maier! Sie müssen ganz schnell kommen!" Hat Jessy es ihr gesagt? "Sie übernehmen die Sache mit Tini", weist die Maier Bergi an und geht. Er dreht sich zu mir um und murmelt: "Puh! Das war knapp! Du musst verschwinden!" Jessy klopft und kommt dann mit einem Stapel Sachen herein. "Da hast du aber Glück gehabt, dass ich rechtzeitig auf mein Handy geschaut habe. Hier", sagt sie und gibt mir die Sachen. Ich ziehe mich schnell an und kämme mit den Fingern meine Haare. Zum Abschied gebe ich Tim noch einen kurzen Kuss und gehe dann mit Jessy. "Danke Jess!", keuche ich. "Kein Problem! Du würdest das gleiche für mich tun", erwidert sie. Wir klopfen an unserm Zimmer. "Ich hab Tini gefunden!", verkündet Jessy. Flori fällt mir um den Hals. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht!", ruft sie. "Mir geht es gut!", antworte ich. "Wo warst du?", fragt Flori. "Ähm...", was soll ich darauf antworten? "Da, wo ich gesagt habe. Aber du musstest ja gleich zu der Maier rennen", antwortet Jessy gelassen. "Also stimmt es, dass du jemanden abgeschleppt hast?", hakt Flori nach. "Kann man so sagen", erwidere ich und kann gegen das dreckige Grinsen auf meinem Gesicht nichts tun. Jessy mustert mich prüfend: "Also hattet ihr...?" Ich grinse immer noch dreckig. Sie schaut mich erstaunt an. "Erzähl wie war's?", fordert sie mich auf. "Schön", antworte ich schlicht. "Aber so wie das gestern aussah, habt ihr auch ordentlich geflirtet", feuere ich zurück. Flori wird rot. "Du bist heute Morgen auch bei jemand anderes wach geworden! Hab ich recht? Der Typ aus der 11/5 richtig? Lena hat seinen Kumpel und Maria den komischen anderen Typen abgeschleppt! Also schaut mich nicht so blöd an, weil ich auch mal meinen Spaß habe", erwidere ich aggressiv. "Ok. Seid ihr jetzt zusammen?", sie lässt nicht locker: "Wenn ja, wer ist denn der Glückliche?" Ich antworte nicht, sondern gehe ins Bad und bürste meine Haare. Ich wasche mein Gesicht und schminke mich. Zehn Minuten später sehe ich wieder frisch und munter aus. Als ich wieder zu den Mädchen zurückkehre, werden mir keine unangenehmen Fragen mehr gestellt. Ich packe meine Sachen, dann gehen wir frühstücken. Heute steht das Louvre an. Wir wandern von der Metrostation durch die Gärten, bis hin zum eigentlichen Platz. Schon die Pyramide ist riesig. Wir müssen uns zum Glück nicht in die Schlange stellen, da wir schon vorher Tickets gebucht haben. So laufen wir an der Schlange vorbei zum Eingang. Wir müssen eine große Treppe hinunter steigen und erreichen dann die gigantische Eingangshalle. Sie ist viel größer, als man von draußen erkennen kann. Es gibt verschiedene Bereiche. "Ok! Eigentlich müssten wir alleine zwei Wochen hier sein, nur um das komplette Louvre sehen zu können. Hier gibt es ungefähr 380 000 Werke, von den verschiedensten Künstlern. Wir teilen uns in zwei Gruppen. Eine Gruppe kommt mit mir, die andere geht mir Frau Maier. Keine Angst, die interessanten Stücke kriegen beide Gruppen zusehen. Insbesondere die Mona Lisa", kündigt Bergi an. Jessy und ich schließen uns seiner Gruppe an, während Lena, Maria und Flori, der die Geschichte von heute Morgen immer noch peinlich zu sein scheint, mit Frau Maier gehen. "Morgen ist nochmal Mottoabend! Ich freue mich ja schon so darauf!", flüstere ich Jessy zu. "Achtziger ist eine super Idee! Aber dieses Mal kannst du ihn nicht verführen. Oder ihr seid ein bisschen leiser. Ich habe vorhin gehört, wie einer der Jungs erzählt hat, dass er gestern auf dem Flur komische Geräusche gehört hat", antwortet sie. Ich werde rot. "Wir waren aber mit Sicherheit nicht die einzigen!", verteidige ich uns. Sie grinst: "Ich weiß! Flori hatte auch ihren Spaß mit diesem Jonas!" "Der Typ von gestern heißt Jonas?", hake ich nach. Jessy nickt: "Sie hat mir erzählt, wie es war und mich über die weiteren Schritte ausgefragt." Ich muss lachen. Das ist so typisch Flori! Große Klappe, aber eigentlich ist sie total unsicher. "Was gibt's denn da zu lachen", raunt mir plötzlich eine Stimme ins Ohr. Jessy kreischt erschrocken auf und ich zucke zusammen. Ich fahre herum und entdecke Tim, welcher mich schief anschaut. "Du kannst mich doch nicht so erschrecken!", rufe ich. Ein paar Passanten gucken mich komisch an. Er gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange: "Du siehst doch, dass ich das kann." Ich schenke ihm ein sanftes Lächeln und erinnere ihn dann freundlich: "Deine Schüler warten." Er zieht leicht beleidigt die Unterlippe vor und ich muss wieder lachen. Ich stoße ihn mit dem Ellenbogen in die Seite: "Guck mich nicht so an!" Er grinst. "Los jetzt! Ich will die Mona Lisa sehen!", fordere ich ihn auf und wir gehen los. Überall sind Menschen. Wir laufen mit dem Strom und schauen uns die verschiedenen Gemälde und Skulpturen an. Dann kommen wir in einen großen Raum. An einer riesigen Wand hängt ein Bild, was grade mal einen halben Meter groß ist. "Das ist sie! Die Mona Lisa!", verkündet Tim. Ich drängle mich durch die Menschen und betrachte das Bild, welches vor mir an der Wand hängt. Dieses geheimnisvolle Lächeln, was so viele Menschen verzaubert. Jetzt kann ich es verstehen. Warme Hände umschließen mich von hinten. "Ist sie nicht wunderschön?", fragt Bergi leise. "Ja! Ja, das ist sie", flüstere ich. Er küsst mich zärtlich auf die Wange. Ich lächle ihn an: "Ich liebe dich so verdammt doll!" Sein Blick ist voller Liebe und Wärme. "Das kann ich nur erwidern", antwortet er leise. Er nimmt mich in den Arm. Ich kuschele meinen Kopf an seine Brust und atme tief seinen Geruch ein. Für einen Moment schließe ich meine Augen und blende alles um mich herum aus. Er vergräbt seine Nase in meinen Haaren und ich spüre seinen regelmäßigen Herzschlag an meiner Wange. Ich fühle mich sicher und geborgen. Gefühlte Jahre stehen wir so in dieser innigen Umarmung da. "Zusammen können wir alles schaffen", flüstert es leise und legt seine Lippen auf meine. Ich erwidere zärtlich diesen Kuss und mir wird mal wieder bewusst, wie sehr ich diesen Mann liebe. Wir lösen uns voneinander und ich schaue in seine wunderschönen grünen Augen. Er lächelt liebevoll, dann greift er nach meiner Hand. Sanft streichelt er über meine Fingerknöchel. "Lass es uns ihnen sagen", flüstert er. "Nein! Warte bis morgen Abend! Bis alles etwas getrunken haben", protestiere ich. "Ok", erwidert er und gibt mir noch einen verhaltenen Kuss. Wir gehen weiter und sehen noch unzählige Kunstwerke. Wir sehen die Venus, den Schwur der Horaniter, die Bathsheba von Rembrandt, Baccus von Da Vinci und die schöner Gärtnerin von Raffael, um nur einige zu nennen. Mir tun die Füße weh, als wir endlich wieder in der Metro nach Hause sitzen.
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How to love a Teacher? ||Herr Bergmann FF
Fiksi PenggemarHey, Ich bin Tini! Ich hab ein Problem: Schule! Ich habe leider ziemlich schlechte Noten und auch sonst läuft es nicht gut. Jetzt muss ich auch noch zur Nachhilfe gehen! Bestimmt ist dieser Herr Bergmann - mein Nachhilfelehrer - wieder so ein...