Kapitel 5

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Am nächsten Morgen bin ich vor Aufregung noch vor dem Weckerklingeln wach. Ich ziehe mich an und frühstücke dann. Viel zu früh mache ich mich auf zur Schule, nur um dort festzustellen, dass ich alleine auf dem Flur rumsitzen darf, da noch niemand aus meiner Klasse da ist. Endlich, nachdem ich eine gefühlte Stunde rumgesessen habe, kommt jemand und schließt die Tür auf. Ich setzte mich auf meine Platzt und warte auf meine Klasse. Langsam füllt sich der Klassenraum. Als Flori mich auf meinen Platz entdeckt fragt sie: "Was machst du denn hier? Seit wann bist du so früh hier? Aus dem Bett gefallen?" Ich grinse nur. "Oh! Lass mich raten: du hast heute wieder Nachhilfe", schätzt sie. Ich werde rot und grinse wieder. Der Tag vergeht nur richtig langsam. Ich bin nervös und kann nicht still sitzen. Ich rutsche die ganze Zeit auf meinem Stuhl herum und gehe damit Flori ganz schön auf die Nerven. "Alter! Wenn du jetzt nicht sofort stillsitzt, fängst du dir eine", droht sie mir schließlich. "Ich kann aber nicht stillsitzen. Dafür bin ich viel zu aufgeregt", antworte ich. Sie wirft mir nur einen genervten Blick zu und konzentriert sich wieder auf die Deutschstunde. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Meine Gedanken landen einfach immer wieder bei Bergi, bei seinen Augen, bei seinem Lächeln und bei seinen Haaren. Wie gerne würde ich einmal diese Lippen auf meinen spüren und ihm durch die Haare wuscheln. Stopp! Was denke ich da? Das ist mein Nachhilfelehrer und nicht irgendein Typ aus meiner Schule. Plötzlich spüre ich einen harten Schlag. Flori hat ihre Drohung wahr gemacht und mir einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst. "Au! Was sollte das denn?", flüstere ich empört. "Du sollst still sitzen!", flucht sie. "Sorry", murmle ich zurück. Ich bekomme noch ein paar Ohrfeigen von ihr, weil ich mich einfach nicht zusammenreißen kann, dann ist endlich Schluss. Ich bin als erste aus dem Klassenraum und hüpfe förmlich zur Bushaltestelle. Ungeduldig sitze ich im Bus und kann es kaum erwarten, Bergi endlich wieder zu sehen. Endlich hält der Bus und ich springe raus. Ich renne zum richtigen Haus und klingle Sturm. Keine zwei Sekunden später wird die Tür geöffnet. Ob er auf mich gewartet hat? Nein! Bestimmt war es nur Zufall! Ich flitze die Treppen hoch und hätte beinahe Bergi umgerannt, der mit ausgebreiteten Armen und der Tür steht. "Na so eilig mit Mathe zu beginnen?", fragt er schmunzelnd und nimmt mich zur Begrüßung in den Arm. Wieder wird mir warm, mein Herz schlägt mir bis zum Hals, ich werde rot und die Schmetterlinge in meinem Bauch rebellieren. Eine gefühlte Stunde stehen wir nur schweigend da und umarmen uns. Dann lösen wir uns verlegen voneinander. Ich starre auf meine Füße und bin knallrot. Lange, schlanke Finger heben vorsichtig mein Kinn. Bergi schaut mir in die Augen: "Du hast schöne Augen", flüstert er. Warte! Was? Ich errötete noch mehr und will wieder auf meine Füße starren, doch seine Hand hindert mich daran. "Das war ein Kompliment. Du brauchst dich nicht zu schämen", erklärt er flüsternd. "Ähm... Du.. Du auch", ich habe meine Stimme wiedergefunden. Er lächelt. Oh mein Gott! Dieses Lächeln! Ich sterbe! Ich starre auf seine Lippen. Wie gerne würde ich ihn küssen. "Bin ich so interessant, dass du mich wie einen Außerirdischen anstarren musst, Tini?", wie seine Lippen meinen Namen liebkosen! Ich betrachte gespannt die Bewegungen seiner Lippen, während er spricht und wünsche mir noch mehr diese Lippen auf meinen zu spüren. Plötzlich kommen diese Lippen meinen immer näher. Uns trennen jetzt nur noch zwei Zentimeter. Vorsichtig pustet Tim gegen meine Lippen. Ich spüre seinen Atem direkt in meinem Gesicht und fasse den Entschluss. Ich überbrücke die letzten Zentimeter und küsse ihn. Mein erster Kuss! Tim ist ganz entspannt und erwidert den Kuss. Er legt seine Hand in meine Nacken, seine andere Hand wandert an meine Hüfte und er presst mich an sich. Ich wiederum lege meine Hände um seinen Hals und halte ihn fest. Aus Luftmangel lösen wir uns voneinander. Er schaut mich an und lächelt. "Ich liebe dich", flüstere ich. Ich habe es gesagt! Er schaut mich ausdruckslos an. Hab ich was falsches gesagt?

How to love a Teacher? ||Herr Bergmann FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt