17. Compromises

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Pov Kuroo

Als ich auwachte brummte ich leise und zog Kenma, der neben mir schlief, etwas an mich. Keine Sorge, jetzt kommt kein 'Huch, all das war nur ein Traum'. Akaashi hatte uns alle zu sich nach Hause eingeladen zum Übernachten. Nach dem was da gestern an der Bushaltestelle passiert war, konnten wir es nicht einfach so stehen lassen. Akaashi beschloss uns mit zu sich zu nehmen. Wir betraten sein Haus und begrüßten höflich seine Eltern. Er sprach alles mit ihnen ab und sie schienen sehr besorgt zu sein, denn man konnte auch ohne diese ausschweifende Vorgeschichte gut erkennen, dass wir alle geheult hatten. Sie baten uns noch den zweiten Gäste-Futon an, den sie besaßen und wir bauten alles in Akaashis Zimmer auf. Als wir alle nun im Kreis auf den zwei zusammen geschobenen Futons saßen, wollte keiner so richtig den Anfang machen. Auch mir viel es diesmal schwer, denn ich war mir noch immer nicht ganz sicher, wie die anderen denn nun wirklich zu meiner Idee standen.

,,Nagut, dann sag ich es jetzt einfach... Ich möchte, dass wir das, was Kuroo vorgeschlagen hat, ausprobieren!" sagte Bokuto, während er nervös mit seinen Fingern spielte. Kenma brummte ,,Du kannst das hier nicht wie mit nem Probe-Abo bei Netflix vergleichen... Wenn wir es versuchen, dann wird es danach nie wieder wie vorher sein.." - ,,Wer sagt denn, dass es ein danach gibt??" entgegnete Bo ihm gleich. Kenma sah ihn etwas überrascht an und wusste nicht was er kontern sollte. Akaashi meldete sich nun zu Wort ,,Also ich finde, so eine Beziehung hat noch mehr Kommunikationsbedarf als eine Beziehung zu zweit. Wir müssen also auf jeden Fall immer ehrlich zueinander sein und miteinander reden, auch wenn das bisher unser größtes Problem war.". Ich nickte ,,Da hast du recht. Und wir sollten uns alle einig sein, wie wir diese Beziehung wollen, also was jeder für Einwände hat und was für jeden Okay ist!". Alle stimmten mir zu und ich seufzte erleichterrt. Dieses Gespräch hier zwischen uns war gut fürs Herz. Ich hatte die ganze Zeit so viel mit mir rumgetragen und wusste nicht mit wem ich reden sollte.

Meine Erleichterung wurde von den Jungs bemerkt und sie lächelten sanft. Bokuto neben mir streichelte mir etwas über den Rücken, um mir seine Verbundenheit zu zeigen. Ich musste ebenfalls etwas lächeln. ,,Also meine Erwartung an die Beziehung von uns 4 ist, dass ich immer jemanden zum Kuscheln habe..." sprach Kenma verlegen. Ich musste etwas schmunzeln ,,Das ist wirklich sehr wichtig! Kenma braucht unglaublich viele Kuscheleinheiten, das kann ich teils nicht alleine abdecken!". Akaashi fing an zu kichern ,,Mir geht es mit Bo genauso!". Da viel mir etwas auf, nach all den Jahren, die wir uns kannten, sprachen wir uns immer noch alle beim Nachnamen an. ,,Ich hab noch eine Bedingung; Ich will, dass wir uns alle beim Vornamen ansprechen! Wenn wir in einer Beziehung sind, dann wäre das doch sonst auch Quatsch!" sagte ich überzeugt. Kenma zuckte mit den Schultern ,,Ich finde das so oder so idiotisch, in anderen Ländern spricht man sich gleich beim Vornamen an, vor allem wenn man fast gleich alt ist!". Bo, den ich von nun an Koutarou nennen wollte, stimmte ihm zu ,,Ja stimmt! Keiji verbietet mir auch immer ihn in der Öffentlichkeit beim Vornamen zu nennen!". Besagter Keiji wurde etwas rot ,,Naja das machen halt viele so!..". Ich lachte ,,Viele, die sehr sehr konservativ sind!". Der Jüngste seufzte und stimmte uns schlussendlich zu. Ich hatte also meinen Willen bekommen und konnte nun alle mit ihrem Vornamen ansprechen.

Wir besprachen noch ein paar mehr Bedingungen und Wünsche, machten Kompromisse. Es dauerte bis spät in die Nacht. Wir alle wurden langsam müde und beschlossen schlafen zu gehen. Kenma und ich legten uns gleich auf die Gäste-Futons, natürlich kuschelte er sich an mich. Keiji seufzte als Koutarou sich zu uns quetschen wollte ,,Komm mit hoch ins Bett...". Das ließ er sich kein zweites Mal sagen und krabbelte gleich zu Keiji unter die Decke. Ich musste grinsen und säuselte müde ,,Gute Nacht, hab euch alle lieb~". Die 3 mussten etwas schmunzeln, erwiderten dann aber was ich sagte.

Es war eine wirklich erholsame Nacht, ich hatte nicht mehr so viel worüber ich nachdenken musste. Meine Gedanken und Gefühle hatte ich endlich alle ausgesprochen. Ich wurde wach durch ein ganz leises Klopfen, machte mir aber nichts weiter daraus. Die Tür öffnete sich langsam, doch es war nichts zu hören, sie schloss sich wieder. Nach ein wenig mehr Schlaf hörte ich Geflüster vom Bett aus kommen. Ich brummte und öffnete langsam die Augen, Kenma klammerte wie immer an mir. Ich konnte mich kaum umdrehen, sah dann aber aus dem Augenwinkel, dass Keiji und Koutarou schon wach waren. Ich brummte ein leises ,,Morgen~" weswegen die beiden zu mir runter sahen ,,Oh sorry, haben wir dich geweckt?..". Ich lächelte ,,Nicht schlimm.". Ich versuchte mich etwas rumzudrehen, aber Kenma beschwerte sich brummend. Kou sah fragend zu seinem Freund... ach halt, wir sind ja jetzt alle sein Freund.. Nach einem bestätigenden Blick von Keiji, schmuste sich der Muskelprotz von hinten an Kenma, der etwas lächeln musste im Schlaf. Ich wurde sozusagen abgelöst vom Kenma-Kuschel-Dienst und richtete mich auf. Ich gähnte, dann sah ich zum Bett auf, wo Keiji neben sich klopfte. Ich grinste und kletterte neben ihn. ,,Gut geschlafen?~" fragte ich fürsorglich und lächelte ihn an. Mein Gegenüber erwiderte das Lächeln und nahm meine Hand. ,,Ich glaube ich will meinen Eltern erzählen, dass ich schwul bin." kam es entschlossen von ihm. Als ich das gehört hatte, war ich auf einmal hellwach.

Too many feelings || BokuAkaKuroKenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt