18. Coming Out

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Pov Kuroo

Ich drückte Keijis Hand und lächelte mit voller Begeisterung. Er wollte es wirklich seinen Eltern sagen! Ich bestärkte ihn natürlich in seiner Entscheidung und ich wusste, ich würde ihn voll und ganz unterstützen. Als Kenma dann auch einigermaßen wach war, tapsten wir zu viert in die Küche. Dort saßen gerade Keijis Eltern am Tisch und frühstückten, sein Vater las Zeitung und seine Mutter tippte auf ihrem Smartphone rum. Sie sah kurz zu uns hoch und lächelte ,,Guten Morgen ihr 4.". Wir bgrüßten die beiden auch, dann meldete sich Keiji zu Wort ,,Ähm, ich wollte mit euch über was reden...". Sein Vater legte die Zeitung weg ,,Hey, alles in Ordnung Großer?" fragte er etwas besorgt. Wir 3 Gäste standen alle leicht versetzt hinter ihm. Ich bemerkte, dass Keiji nervöser wurde, doch dann redete er doch ,,Ich... ich sag es einfach ehrlich heraus, sonst wird es glaube ich nur schwieriger.. Ich bin äh- ich stehe nicht auf Mädchen. Ich bin schwul...". Es herrschte kurz Stille, dann griff Keijis Mutter nach seiner Hand ,,Sei mir nicht böse, aber ich hatte schon so eine Vorahnung Schatz.". Keijis Blick sprang überrascht nach oben und sie sahen sich in die Augen ,,Was? Wie?.. Warum?" kam es verwirrt von ihm. Sie schmunzelte etwas als ihr Mann sich zu Wort meldete ,,Weißt du, Blicke sagen mehr als Tausend Worte Keiji. Und so, wie du und Koutarou euch immer angesehen habt, hatten wir einfach so ein Gefühl. Ach naja und heute Morgen wollte ich fragen, was ihr zum Frühstück wollt, aber ähm... da habt ihr gekuschelt.".

Koutarou musste etwas grinsen und sah zu ihnen. ,,Solange du glücklich mit ihm bist, sind wir auch glücklich, ja? Oh ähm... Ihr seid doch ein Paar, oder?" kam es von Keijis Mutter. Keiji war sichtlich überfordert und machte einen ganz kleinen Schritt nach hinten, wodurch er gegen meine Brust stieß. Ich holte tief Luft nahm nun auch am Gespräch teil ,,Nun ja, eigentlich sind es wir alle..". Ich lächelte verlegen und legte meine Hand auf Keijis Schulter, um ihm zu zeigen, dass ich da bin. Seine Eltern sahen uns verwirrt an und ich redete weiter ,,Wissen Sie.. Sie haben Keiji so viel Liebe in seinem Leben mitgegeben, dass er jetzt auch mehr Liebe zu geben hat und die teilt er auf uns 3 auf." versuchte ich zu erklären. Ich konnte spüren, wie Panik in Keiji aufstieg und, dass er mit jeder Sekunde der Stille, unruhiger wurde. Sein Vater räusperte sich ,,Das verstehe ich nicht so ganz und ich denke mal da spreche ich für uns beide." seine Mutter nickte leicht und ergänze das Gesagte ,,Wir sind nicht böse Keiji, aber... ist das nicht seltsam?".

So langsam kochte es in mir und ich riss mich wirklich zusammen nichts Impulsives zu sagen. Als ich Kenma plötzlich reden hörte, war ich ein wenig erschrocken ,,Eigentlich ist daran nichts ungewöhnlich. Sie lieben doch auch 2 Personen, nicht? Ihren Parten und Ihren Sohn!". Alle Blicke lagen auf Kenma, was ihm dann unangenehm wurde, weshalb er sich leicht hinter mir versteckte. Keijis Mutter begann zu Lächeln ,,Irgendwie hast du damit ja Recht Kozume. Und Keiji, ich glaube du missverstehst das etwas. Du musst uns doch für nichts von dem hier nach Erlaubnis fragen! Das ist ja auch keine Sache für die man sich einfach so entcheidet, man liebt halt wen man liebt.". Es stiegen Tränen in seinen Augen hoch und er fiel seiner Mutter in die Arme, die ihm dann liebevoll über den Rücken streichelte. Sein Vater streichelte ihm durch die Haare ,,Mach dich nicht verrückt, ja? Wir haben dich so oder so lieb!".

Es war kein Coming Out, wie das in Filmen oder Serien, kein Extrem. Er wurde nicht abgelehnt und schlecht behandelt von seinen Eltern, doch gefeirt wurde auch nicht. Keijis Eltern sind sehr kluge Menschen, ihnen ist klar, dass er immer noch der Sohn ist, den sie all die Jahre groß gezogen hatten, doch ein Hauch von Enttäuschung war schon zu spüren. Wahrscheinlich rührte das daher, dass sie aus ihrem Blickwinkel nicht sehen konnten, was wir sehen. Wir waren mit einem Aufzug auf einen Wolkenkratzer gefahren, während sie mit ihrer Trittleiter am Boden blieben. Doch das wichtigste blieb, Vertrauen und Liebe.


Too many feelings || BokuAkaKuroKenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt