11. It's a match

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Pov Kuroo

Ich schlüpfte in meine Sneakers und zog mir meine dicke Jacke über. Heute war das Volleyballspiel, für das mir Kaashi und Bo Tickets geschenkt hatten! Und was wäre ich für ein bester Freund, wenn ich nicht Bokuto mit zu diesem Spiel nehmen würde? Kenma wollte so oder so nicht, also musste ich mir deswegen auch kein schlechtes Gewissen haben. Ich machte mich also auf den Weg zur Bushaltestelle, an der ich den Volleyball-Verrückten abholen würde.

Ich war wie immer ein paar Minuten zu früh und seufzte. Ich zitterte ein wenig, es war wirklich schon super kalt geworden. Als dann der Bus hielt, hatte ich das auch schon wieder vergessen, denn meine Augen waren nun auf Bokuto gerichtet. Er lächelte mich strahlend an und hüpfte freudig auf mich zu. Ich nahm ihn dann, wie gewohnt, in den Arm und schmunzelte als er seine Arme eng um mich legte ,,Du erdrückst mich irgendwann mal!". Bo fing an zu lachen ,,Ach Quatsch! Sei nicht so empfindlich, Mann!". Wir brachen in Gelächter aus und machten uns dann auf den Weg zum Match.

Als wir dort waren zeigte ich unsere Tickets vor und wir suchten uns einen guten Platz. Bokuto war schon ganz hibbelig, doch dann wurden endlich die Teams in die Halle gerufen. Es war super spannend und wir feuerten unser Lieblingsteam gemeinsam an. Bokuto war wohl einer der lautesten in der gesamten Halle. Ich konnte teils gar nicht mehr aufhören zu lachen, weil er so lustige Grimassen machte. Als das Team, für das wir da waren, den ersten Satz gewann, jubelten wir lauthals und sprangen uns gegenseitig in die Arme.

Als der Jubel bei den anderen Leuten um uns rum nachließ, trafen sich unsere Blicke. Bokuto hatte so viel Freude in seinen Augen, was mich nur noch glücklicher machte. Er hatte mit Abstand die freundlichsten Augen, die ich je gesehen hatte. Als könne er keinem anderen jemals etwas schlechtes wollen. Und so ist er ja auch, Bo ist ein so herzensguter Mensch. So langsam wurde unser Blickkontakt etwas zu lang und ich brachte aus Vernunft meinen Blick wieder zum Spielfeld. Auch mein Gegenüber merkte, was hier gerade passierte und löste sich schlussendlich aus unserer Umarmung.

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen das Spiel über, aber die Grundstimmung zwischen uns war einfach anders als sonst. Irgendwie angespannter. Trotz dieser Anspannung freuten wir uns sehr über den Sieg unserer Lieblingsmannschaft. Wir verließen dann die große Halle und Bokuto führte einen kleinen Freudentanz auf. Ich lachte, musste dann aber wieder darüber nachdenken, was mir zur Zeit oft durch den Kopf ging. Was wäre, wenn Bokuto auch mein fester Freund wäre? Was wäre anders? Was wäre besser?

Ich seufzte leise, was Bo mitbekam und mich fragend ansah ,,Was ist eigentlich los? Also naja... wir sind irgendwie anders als sonst.." kam es von ihm. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Dass ich ihn sehr wahrscheinlich mehr mag als nur einen besten Freund? Dass ich generell mehr möchte, als nur Freundschaft? Oder, dass ich nicht nur auf ihn, sondern auch auf Akaashi ein Auge geworfen hatte? Es war echt viel, das Alles, aber ich versuchte mein Bestes, es ihm gut zu erklären. ,,Weißt du, was eine Poly-Beziehung ist?" fragte ich sachte. Bo sah mich fragend an und schüttelte mit dem Kopf, also begann ich es zu erläutern ,,Poly ist griechisch und bedeutet so viel wie mehrere... Man hat in so einer Beziehung also mehrere Partner.. Naja also... Das wünsche ich mir, für uns. Uns 4...". Ich wandte den Blick ab, denn es war mir irgendwie total unangenehm darüber so super offen zu reden. Bokuto blieb für einen Moment still, doch brummte dann ,,Ich weiß nicht... also wirklich. In dieser Nacht zu deinem Geburtstag ähm...". Mein Gegenüber stoppte in seinen Worten, als gerade jemand an uns vorbei ging. Es waren öfters mal Menschengruppen, die aus der großen Halle hinter uns kamen. Ich zog ihm leicht am Ärmel ,,Lass uns doch zu mir gehen, meine Eltern sind nicht da, also können wir auf jeden Fall in Ruhe reden, ja?". Bo nickte und unsere Hände streiften sich. ,,Du hast ja total kalte Hände!" stellte der Grauhaarige fest und ich stimmte verlegen zu ,,Ja ich muss mir mal ne dickere Jacke kaufen, irgendwie friere ich diesen Winter total.". Ich wollte mich gerade einfach umdrehen und schon los laufen, da griff er nach meiner Hand und steckte sie in seine Jackentasche. ,,Wärm dich auf, ist schon gut..." nuschelte er, während er sein Gesicht hinter dem hohen Kragen seiner Winterjacke versteckte. Ich bekam total warme Wangen und es kribbelte etwas in mir, denn genau genommen hielten wir gerade Händchen.

Too many feelings || BokuAkaKuroKenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt