Kapitel 3 | Ein neuer Anfang

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Riffstern und Eichenfrost rannten entlang des Flusses, ihre Pfoten trommelten hektisch über den Boden. Die verängstigten Jungen, Regen, Sand und Abendjunges, klammerten sich eng an sie, während sie verzweifelt vor dem herannahenden Feuer flohen. Die Flammen tobten wild hinter ihnen, der rauchige Himmel erfüllt von der Hitze und dem Knistern der brennenden Bäume. Jeder Atemzug war von Asche und Rauch erfüllt. Riffstern spürte die Angst in seinem Herzen, aber auch die Entschlossenheit, seine Jungen und Eichenfrost in Sicherheit zu bringen. Ihre Augen suchten verzweifelt nach den Plattfelsen, einem erhöhten Ort, der hoffentlich als Schutz vor den Flammen dienen könnte. Die Vorstellung, ihre Clan-Gefährten an diesem sicheren Ort zu finden, trieb sie unermüdlich voran. Die Kräfte der Natur schienen gegen sie zu sein, aber ihr Entschluss war stark. Sie rannten, ihre Pfoten mit jedem Schritt schwerer und schwerer werdend. Der Lärm der Flammen und der Geruch des Feuers füllte die Luft, während sie mit aller Kraft auf die Plattfelsen zusteuerten, in der Hoffnung, dort auf Sicherheit und ihre vermissten Clan-Gefährten zu treffen. Langsam erreichten sie die Hochwiese, wo der Wald endete und das Feuer hinter ihnen zurückblieb. Der Fluss begleitete sie weiterhin auf ihrem Weg, und in der Ferne zeichneten sich die vertrauten Plattfelsen ab. Sand und Regen wimmerten leise, von Trauer über den Verlust ihrer Mutter Sturm erfüllt. "Warum ist sie weg?", schluchzte Regen. "Hat sie uns nicht mehr lieb?" fragte Sand verzweifelt. Riffstern und Eichenfrost versuchten, die Jungen zu trösten. "Sturm hat euch gerettet, damit ihr im Clan sein könnt", erklärte Riffstern einfühlsam. "Sie wollte, dass ihr stark werdet und eure Bestimmung als tapfere Krieger findet." Abendjunges schloss sich an, um die Geschwister zu trösten, indem es versuchte, ihnen Hoffnung zu geben. "Wir können große Krieger des HimmelsClan werden!"Das geschwisterliche Gespräch zwischen den Jungen zeigte einen Hauch von Heiterkeit, als Abendjunges versuchte, Regen und Sand zu trösten. Die kleinen Kätzchen begannen, von ihren Zukunftsträumen zu sprechen, als ob der Verlust ihrer Mutter und das knappe Entkommen aus den Flammen bereits vergessen wären. "Ich werde der beste Krieger!", prahlte Regen stolz. "Und ich werde der beste Anführer sein!", miaute Abendjunges voller Entschlossenheit. "Ich kann euch beide besiegen!", piepste Sand in freudigem Ton. Riffstern und Eichenfrost sahen sich an, ihre Blicke füllten sich mit einer Mischung aus Verständnis und Wärme angesichts der jungen und unbeschwerten Gedanken der Kätzchen. "Man kann es ihnen nicht übelnehmen", kommentierte Eichenfrost und schnurrte sanft. "Es sind eben Jungen!" Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Jungen inmitten der erlebten Tragödie ließ die beiden älteren Katzen für einen Moment innehalten und erinnerte sie an die Unschuld der Jugend. Trotz allem, was geschehen war, schien es, als ob ein Funke Hoffnung und Zukunft in den Worten der kleinen Jungen lebte. Aufgeregt und erleichtert begrüßten die Katzen des HimmelsClans Riffstern und Eichenfrost, als sie endlich den Plattfelsen erreichten. Ein aufgeregtes Getuschel erfüllte die Luft. "Riffstern und Eichenfrost sind zurück!", rief jemand erleichtert aus. Sofort bildete sich eine Menge um die angekommenen Katzen. Die Gesichter strahlten vor Freude, dass sie die Flammen überlebt hatten. "Danke, dass ihr zurück seid!", schnurrte Blumenschweif Riffstern zu. Sie war seine Schwester. "Was für ein Glück!", rief Flammenherz. "Wir waren so besorgt um euch!", rief Bienenfell, die hinter Bärenpelz Schutz suchte. Die Wiedersehensfreude und Erleichterung waren greifbar, als die Clan-Katzen sich um Riffstern und Eichenfrost scharten. Silberduft, Riffsterns Gefährtin, eilte herbei und drückte sich an Riffstern. Er umsorgte sie mit sanften Berührungen und leckte ihr kurz übers Ohr. "Ich hatte solche Angst!", flüsterte sie. "Geht es euch gut?" fragte Riffstern besorgt und seine Gedanken wanderten zu seinen Jungen, Kleejunges und Kieseljunges. "Geht es den Jungen gut?" "Sie waren tapfer und haben genau auf uns gehört!" bemerkte Wuschelohr, der Riffsterns Gespräch aufgeschnappt hatte. Sein bester Freund gesellte sich ebenfalls zu ihnen und drückte sich an Riffstern "Haben es alle geschafft?" fragte Riffstern vorsichtig. "Alle außer euch, ihr hattet Verspätung," schnurrte Wuschelohr erleichtert. Die Sorge um die Sicherheit der Jungen und das Wiedersehen mit den engsten Gefährten war ein Moment des Trostes nach den Schrecken des Brandes. Die Erleichterung darüber, dass die Mehrheit des Clans die Gefahr überstanden hatte, war für Riffstern und die anderen eine Quelle der Freude.Riffstern beobachtete, wie Sperlingherz, die Gefährtin von Eichenfrost und Ziehmutter von Abendjunges, sich liebevoll um beide kümmerte und sie pflegte. "Ihr habt mir solche Angst eingejagt! Und jetzt seid ihr auch noch so schmutzig!" Abendjunges protestierte: "Ich kann doch nichts dafür! Der Rauch hat mein Fell so staubig gemacht!" Eichenfrost schnurrte schwach und genoss die Zärtlichkeiten von Sperlingherz. Bärenpelz wandte sich knurrend den Jungen Sand und Regen zu, die sich hinter Eichenfrost versteckten. "Und wer sind die?" brummte er und zeigte mit seiner Schwanzspitze auf sie. Riffstern erklärte die Situation, erzählte von Sturm und ihrem selbstlosen Opfer und versicherte, dass er die Jungen im Clan aufnehmen werde. Sperlingherz äußerte direkt, dass sie sich gerne um die beiden kümmern würde und dass Abendjunges ohnehin Geschwister brauchte. "Natürlich kümmere ich mich um sie, Abendjunges wird bestimmt Geschwister lieben!"Sie zwinkerte Abendjunges aufmunternd zu, was bei ihm sofort Begeisterung auslöste. "Ja, endlich habe ich Brüder zum Spielen!" piepste er aufgeregt. Sand und Regen stimmten ebenfalls mit freudigen Lauten ein. Eichenfrost sah Sperlingherz mit einem Mix aus Überraschung und vielleicht auch einem Hauch von Panik an, als würde er überwältigt von der unerwarteten Wendung sein. Seine Blicke wanderten zwischen Sperlingherz, den Jungen und Riffstern hin und her, bevor er schließlich langsam nickte, ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht. Die Menge der Katzen, die die Szene beobachtete, brach in Schnurren und lebhaftes Gemurmel aus. Abendjunges, Sand und Regen, voller Freude über das verheißungsvolle Spiel, begannen sich fröhlich umeinander zu balgen, begleitet von lustigem Gezwitscher und aufgeregtem Getobe. Ihre kindliche Unbeschwertheit und das Verlangen nach Spaß ließen sie in ihre kleinen Rangeleien vertieft sein. Sperlingherz, die zwar fürsorglich und liebevoll war, zeigte in diesem Moment auch ihre Seite als entschlossene und fürsorgliche Mutter. Mit einem milden knurren, unterbrach sie die wilde Szene. „Ihr seid ja so schmutzig, meine Lieben! Zuerst müsst ihr euch putzen, bevor ihr weiterspielt. Der Rauch hat euch ganz staubig gemacht." Die Jungen, in ihrer kindlichen Unschuld und aufgeregt durch das Versprechen des Spiels, reagierten mit einem protestierenden Miauen. „Aber Sperlingherz, wir wollten doch nur miteinander spielen!", rief Abendjunges aufgeregt aus. Sand und Regen stimmten sofort in den Unmut ein und miauten ebenfalls fröhlich los. „Aber schaut euch doch an, wie schmutzig euer Fell ist!", ermahnte Sperlingherz liebevoll, während sie versuchte, ihre energiegeladenen Jungen zu beruhigen. Die Jungen waren zwar widerwillig, aber letztendlich gehorchten sie und begaben sich in eine Ecke, um ihr Fell zu säubern, während sie immer wieder miteinander kicherten und dabei versuchten, einander zu necken.Regenschimmer, der Heiler, näherte sich der Gruppe, die aus Riffstern, Eichenfrost und den Jungen Sand, Regen und Abendjunges bestand. Mit sorgenvoller Miene wandte er sich an Riffstern. "Darf ich dich und die anderen auf Verletzungen, mögliche Rauchvergiftungen oder Brandwunden untersuchen?" Riffstern, besorgt um das Wohlergehen seiner Clan-Gefährten, nickte zustimmend. "Ja, bitte, schau nach ihnen. Wir haben uns gerade noch rechtzeitig aus den Flammen gerettet, aber es könnte sein, dass sie verletzt sind." Regenschimmer begann mit seiner sorgfältigen Untersuchung, seine Aufmerksamkeit galt jedem einzelnen der Katzen.  Regenschimmer begann mit der Untersuchung der drei jungen Katzen. Er schnupperte behutsam an jedem von ihnen und bat sie, tief ein- und auszuatmen, um ihre Atmung zu überprüfen. Während er versuchte, ihnen zu helfen, tobten die Jungen weiter, boxten und rangen miteinander, was die Untersuchung erschwerte. Sperlingherz wandte sich energisch an die Jungen. "Regenschimmer ist der Heiler dieses Clans! Wenn ihr euch so benehmt, wird er euch nicht helfen, wenn ihr wirklich krank seid!" Ihre Worte veranlassten die Jungen, sich zu beruhigen und gehorsam zu bleiben, während Regenschimmer ihre Untersuchung fortsetzte. "Keiner von ihnen hat etwas Ernstes", verkündete Regenschimmer erleichtert, nachdem er die Untersuchung abgeschlossen hatte. "Aber ich gebe ihnen vor dem Schlafen etwas Thymian und Mohnsamen. Das wird sie beruhigen und für eine gute Nachtruhe sorgen." Seine sanfte und umsichtige Art, mit den Jungen umzugehen, beruhigte die Anspannung, und sein Plan, ihnen beruhigende Kräuter zu geben, bot eine zusätzliche Gewissheit für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Regenschimmer untersuchte Eichenfrost sorgfältig und bemerkte einige Schrammen an seinen Schultern und Pfoten. Er bot dem Krieger eine Kräuterpaste an, die dazu diente, die Entzündungen zu lindern. Darüber hinaus erklärte Regenschimmer Riffstern, dass Eichenfrost leichte Atemgeräusche aufwies. Aus diesem Grund verabreichte er ihm Fenchel, um seine Atmung zu erleichtern. Als Regenschimmer mit Eichenfrost fertig war und ihm die Kräuter gab, atmete der cremefarbene Krieger erleichtert aus. "Danke!", schnurrte er und verschlang die Kräuter, wobei er das Gesicht verzog.Regenschimmer trat behutsam an Riffstern heran, bereit, ihn sorgfältig zu untersuchen. Mit ruhiger Hand und geschultem Blick erkundete der Heiler den Anführer des Clans. Er fühlte und untersuchte Riffsterns Fell, auf der Suche nach Anzeichen von Verletzungen oder Beschwerden. Nach gründlicher Prüfung gab es Entwarnung. Regenschimmer fand keine ernsthaften Verletzungen, doch bemerkte er Riffsterns leichten Atemrhythmus. Behutsam, ohne Hektik, holte er eine kleine Menge Fenchel hervor und reichte sie dem Anführer. "Dieser Fenchel wird dir helfen, deine Atmung zu erleichtern", erklärte er mit ruhiger Stimme. "Nur eine kleine Gabe, um dich zu unterstützen." Riffstern nahm die Kräuter dankbar an, während seine bernsteinfarbenen Augen eine Mischung aus Respekt und Dankbarkeit gegenüber dem Heiler ausdrückten. Riffstern entschied, dass sie Nahrung brauchten, und plante eine Jagd in der unversehrten Hochwiese. "Unser Clan braucht Nahrung, besonders jetzt, da wir vorübergehend Schutz beim Plattfelsen suchen. Geht in die Hochwiese und bringt so viel Beute wie möglich zurück. Wir müssen zusammenhalten und uns in dieser schwierigen Zeit unterstützen", erklärte Riffstern der ausgewählten Jägergruppe. Riffstern versammelte die Mitglieder seines Clans, nachdem er die Jägergruppe zur Hochwiese geschickt hatte. Sein Blick ruhte auf den versammelten Katzen, die sich am Plattfelsen versammelt hatten, um seinen Worten zu lauschen. "Clankameraden", begann Riffstern ruhig, seine Stimme klang entschlossen. "Wir haben vorerst Zuflucht am Plattfelsen gefunden. Es ist wichtig, dass wir uns hier stärken und erholen. Die Notlage erfordert, dass wir einige Sonnenaufgänge hier verweilen." Er machte eine kurze Pause, um sicherzustellen, dass seine Worte bei den Clanmitgliedern ankamen. Die Blicke der Katzen waren gespannt auf ihn gerichtet. "Nach dieser Zeit werden wir uns auf die Suche nach einem neuen Lagerplatz machen. Wir müssen uns darauf vorbereiten, wieder in unser Territorium zurückzukehren. Ich vertraue auf eure Geduld und eure Unterstützung in dieser Zeit der Not." Mit diesen Worten bestätigte Riffstern den vorübergehenden Aufenthalt am Plattfelsen und gab seinen Clanmitgliedern einen klaren Plan für die Zukunft. Als die Katzen des HimmelsClans am anderen Ende des Plattfelsens Geräusche vernahmen, eilten Bärenpelz und Riffstern dorthin, um herauszufinden, was vor sich ging. Bärenpelz stürmte voraus, gefolgt von Riffstern, der entschlossen hinterher lief. Dort angekommen, erblickten sie Bärenpelz, der sich vor zwei Katzen des WellenClans aufbaute – Tulpenschweif und Ottersprung. Tulpenschweif, mit besorgtem Gesichtsausdruck, fragte: "Geht es dem HimmelsClan gut?" Bärenpelz knurrte, angespannt von der unerwarteten Begegnung. "Was wollt ihr hier?" Ottersprung trat einen Schritt vor und erklärte: "Wir haben das Feuer gesehen, sind aber hier, um nachzuschauen." Riffstern, der die Situation entschärfen wollte, trat zwischen Bärenpelz und die Katzen des WellenClans. "Es tut mir leid für die Unruhe. Wir haben vorübergehend hier Schutz gefunden, nachdem das Feuer uns aus unserem Territorium vertrieben hat. Wir danken euch für eure Sorge. Es geht uns soweit gut. Es war eine schwierige Zeit, aber wir versuchen uns zu erholen und bereiten uns darauf vor, weiterzuziehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist." Seine Worte waren ruhig und bestimmend, während er hoffte, dass die klärenden Worte das Missverständnis beseitigen und zu einem friedlichen Austausch zwischen den Clans führen würden.Tulpenschweif, von seinem natürlichen Hilfsgeist geleitet, fragte mit freundlichem Ton: "Ist da irgendetwas, bei dem wir helfen können?" Riffstern, angetan von der Hilfsbereitschaft des jungen Katers, nickte anerkennend. "Danke für eure Bereitschaft, uns zu helfen. Es ist ein lobenswerter Gedanke." Ottersprung stimmte ihrem Gefährten zu: "Wir sind hier, um zu unterstützen, wenn nötig." Bärenpelz, immer noch aufgebracht und misstrauisch, erwiderte mit einem fauchenden Ton: "Wir brauchen keine Hilfe von eurem Clan!" Riffstern, den Frieden bewahrend und die Situation unter Kontrolle haltend, hob warnend seinen Schwanz. "Danke, aber im Moment benötigen wir keine Unterstützung. Es ist freundlich von euch, aber wir können uns selbst helfen." Trotz der freundlichen Angebote der WellenClan-Katzen lehnte Riffstern ihre Hilfe dankend ab und ergänzte: "Grüßt Wellenstern von mir. Danke für euer Verständnis." Nachdem Tulpenschweif und Ottersprung sich höflich verabschiedet hatten, verblieben Riffstern und Bärenpelz an ihrem Platz. Bärenpelz, noch immer unbehaglich von der Situation, meinte scharf zu Riffstern: "Du solltest nicht immer so freundlich zu Fremden sein, Riffstern." Riffstern, ruhig und bestimmt, erwiderte: "Der WellenClan sind keine Fremden, Bärenpelz. Sie sind unsere Freunde. Es ist wichtig, gegenseitigen Respekt zu zeigen, besonders in Zeiten wie diesen." Plötzlich raschelte das Gebüsch erneut, und Ottersprung erschien, zwei frisch gefangene Fische in den Pfoten haltend. "Ein Geschenk für euch. Gute Besserung!" Ottersprung überreichte die Fische an Riffstern und Bärenpelz und eilte schnell davon, noch bevor Bärenpelz die Möglichkeit hatte, etwas zu erwidern. Riffstern schnurrte sanft, während er die Geste des WellenClan-Kriegers dankend annahm. "Sie meinen es gut, Bärenpelz. Manchmal ist es wichtig, Unterschiede zu überwinden und Freundschaft zu zeigen. Das kann uns allen helfen." "Die sind doch vom Feind! Wir sollten sie nicht in unserer Nähe haben", erwiderte Bärenpelz entschieden, als er die Fische ansah. Riffstern betrachtete die Fische ruhig und antwortete bedächtig: "Der WellenClan ist kein Feind, Bärenpelz. In Zeiten der Not sollten wir über Clangrenzen hinweg Zusammenhalt zeigen." Bärenpelz runzelte skeptisch die Stirn und wandte den Blick von den Fischen ab. "Sie könnten einen Hinterhalt planen." Riffstern schüttelte sanft den Kopf. "Das glaube ich nicht. Ihre Geste ist ein Zeichen von Verbundenheit. Wir sollten lernen, einander zu vertrauen und uns gegenseitig zu helfen." Bärenpelz war immer noch misstrauisch. "Aber was ist, wenn sie nur so tun, als wären sie nett, um uns zu täuschen?" Riffstern lächelte beruhigend. "Glaube an das Gute, Bärenpelz. Die Welt ist voller Gefahren, aber auch voller Freundlichkeit. Wir sollten keine Angst haben, Unterstützung anzunehmen, besonders wenn sie aufrichtig ist."Bärenpelz spuckte den Fisch aus, während er seinen Widerwillen äußerte: "Wer soll das eklige Zeug denn essen?" Sperlingherz, schnell herbeigeeilt, schnappte sich die Fische und erklärte eilig: "Fisch ist köstlich! Ich bringe sie Donnerfell und den Jungen." Bärenpelz fauchte nur in Unbehagen und gesellte sich zu Wuschelohr, der mit Eichenfrost plauderte, während sie gemeinsam die Pflege erledigten. Riffstern entschied sich, zu Silberduft, seiner Gefährtin, zurückzukehren, um ein wenig Entspannung zu finden. Der Anführer des HimmelsClans legte sich in die Nähe von Silberduft, spürte die warme Nähe seiner Gefährtin und ließ für einen Moment die Anspannung des Tages von sich abfallen. Die Jagdpatrouille kehrte nach einer mühevollen Jagd mit einer spärlichen Beute zurück. Es war offensichtlich, dass diese Menge nicht ausreichen würde, um alle hungrigen Mäuler im Clan zu stopfen. Ein leises Seufzen huschte durch die versammelten Katzen, während sie sich bewusst wurden, dass die Nahrungsressourcen knapp waren. Sperlingherz und Silberduft, die stets aufopfernd um die Jungen des Clans gekümmert hatten, wurden aufgrund ihrer Bemühungen belohnt. Eine Stimme durchbrach die Stille: "Ihr habt das Eichhörnchen verdient. Eure Sorge um unsere Jüngsten ist lobenswert." Die Anerkennung kam von Bienenfell, die die Wichtigkeit der Pflege und Fürsorge für die Jungen anerkannte. Eichenfrost, noch von den Auswirkungen des Feuers geschwächt, teilte sich das magere Ergebnis der Jagd mit den Heilern Schattenfrost und Regenschimmer. "Ihr braucht Stärkung, um für den Clan da zu sein", kommentierte er mitfühlend. Während die Beute aufgeteilt wurde, hörte man ein leises Gespräch zwischen den Clanmitgliedern. "Es reicht einfach nicht für alle aus", bemerkte eine Katze enttäuscht. "Es ist schwierig, das zu akzeptieren", antwortete eine andere. Riffstern, der die Unterhaltung aufgeschnappt hatte, trat vor und ergriff das Wort: "Ich verzichte auf meine Beute. Meine Sorge gilt euch allen. Ihr braucht sie dringender als ich." Seine Worte waren ruhig und von einem unerschütterlichen Gemeinschaftssinn geprägt. Sein selbstloser Akt wurde von den Anwesenden mit anerkennendem Schweigen und einigen zustimmenden Nicken gewürdigt. Nach der Mahlzeit setzten sich Riffstern, Wuschelohr, Blumenschweif und Schattenfrost zusammen, um darüber zu diskutieren, wie sie mit der Situation nach dem Feuer umgehen sollten. "Die Hälfte unseres Territoriums ist verbrannt", knurrte Wuschelohr mit einem Anflug von Frustration. "Der Wald ist tot!" seufzte Blumenschweif betrübt, während sie die traurige Realität des zerstörten Gebiets kommentierte. "Der Wald wird sich jedoch regenerieren!", meinte Schattenfrost optimistisch, in der Hoffnung, die Sorgen zu mildern."Das dauert aber zu lange!", knurrte Blumenschweif weiterhin, ihre Geduld war aufgebraucht. Riffstern, der versuchte, die Gemüter zu beruhigen, bemerkte: "Es ist doch Blattfrische, in dieser Jahreszeit wächst alles schneller nach." Seine Worte waren gefüllt mit Hoffnung und dem Wissen um die natürliche Regeneration während dieser Zeit des Jahres. Riffstern und Wuschelohr beschlossen, Patrouillen auszusenden, um den Umfang der Zerstörung durch das Feuer zu untersuchen. Sie planten, Erkundungstruppen in den nördlichen Wald und auf die Hochwiese zu schicken, um herauszufinden, wie stark das Feuer gewütet hatte und welche Bereiche für die Jagd geeignet waren. Blumenschweif stimmte dieser Vorgehensweise zu, und Schattenfrost funkelten die Augen vor Hoffnung. "Ich brauche unbedingt Kräuter" Nachdem die Diskussion über die Erkundung des Brandausmaßes und die Suche nach Jagd- sowie Heilressourcen beendet war, einigten sich Riffstern, Wuschelohr, Blumenschweif und Schattenfrost darauf, einen alternativen Lagerplatz zu finden. "Es ist wichtig, dass wir für den Clan vorsorgen und nach einem neuen Lagerplatz suchen", betonte Riffstern, während er die angespannte Stimmung in der Runde spürte. "Vielleicht können wir in Richtung des Sumpfgebiets suchen. Vielleicht haben wir dort mehr Glück", schlug Wuschelohr vor, während er über die möglichen Optionen nachdachte. "Oder die Hügel in der Hochwiese. Dort ist genug Raum für uns alle", warf Blumenschweif ein, wobei sie versuchte, Hoffnung in die düstere Situation zu bringen. Schattenfrost seufzte. "Was auch immer wir finden, ich hoffe, es hat genug Kräuter für unsere Heilungsbedürfnisse." Die Stimmung war gespannt und die Herausforderungen, vor denen der Clan stand, waren nicht zu übersehen. Dennoch waren sie entschlossen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um ihr Überleben zu sichern. "Lasst uns die Patrouillen aussenden und uns in verschiedene Richtungen aufmachen. Wir werden unseren neuen Platz finden", erklärte Riffstern mit Entschlossenheit. Riffstern legte sich erschöpft neben Silberduft, Kieseljunges und Kleejunges nieder. Die Gedanken an diesen Tag würden ihn für immer begleiten, es war ein Tag, der in die Geschichte ihres Clans eingehen würde. Während er sich langsam dem Schlaf hingab, umhüllte ihn das Bewusstsein, dass die kommenden Tage und Wochen voller Herausforderungen sein würden. Seine Gedanken wanderten zu den Entscheidungen, die getroffen wurden, zu den Sorgen und Hoffnungen des Clans und zu den Veränderungen, die sie alle erwarten würden. Doch inmitten der Dunkelheit und der Ungewissheit fühlte Riffstern die Wärme seiner Familie um sich herum. Silberduft, Kieseljunges und Kleejunges - sie waren seine Quelle der Stärke und Zuversicht. Die sanfte Präsenz seiner Familie half ihm, etwas Trost und Ruhe in dieser turbulenten Zeit zu finden. Mit all diesen Gedanken im Kopf und den Erlebnissen des Tages präsent, ließ sich Riffstern schließlich in den Schlaf gleiten, bereit, sich den kommenden Herausforderungen zu stellen und die Zukunft seines Clans zu formen.

Survival Cats | Zerbrochener Clan  (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt