𝚌 𝚑 𝚊 𝚙 𝚝 𝚎 𝚛 28

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Hʏᴜɴᴊɪɴ

"Hast du getrunken?"

"Nur.." Zwischen Daumen und Zeigefinger machte sie eine kleine Lücke. "Ein Bisschen.", lächelte sie unschuldig und wäre beinahe von der Treppe geflogen.
Noch rechtzeitig fasste ich um ihre Taille und brachte sie mit den Füßen zurück auf die Stufe.
"Das wäre fast daneben gegangen.", kicherte sie über ihren eigenen Witz.

Auch wenn sie gerade nicht dicht war, war es ein schönes Gefühl, sie wieder um mich glücklich zu haben. Ihr Lachen, das Strahlen in ihren Augen.. Ich wünschte es würde niemals enden.

"Was starrst du mich so an?", riss sie mich aus meinen Gedanken und guckte grimmig. Mein überforderter Gesichtsausdruck schaute scheinbar amüsant aus, denn sie prustete los als hätte ich den größten Witz überhaupt gebracht.
"Du bist lustig.." Das hatte ich schon mal von ihr gehört.

Warst du in deinem Film oder was?

Du bist lustig..

Ein Lächeln zuckte mir bei der Erinnerung hoch. Wie sehr ich mehr von solchen Momenten haben wollte. Momente mit ihr.

Felix ging an uns vorbei, dem ich ihr betrunkenen Zustand mitteilen wollte. Jedoch kam dieser nicht auf mich zurück und hob ermutigend zwei Daumen nach oben. Ratlos sah ich zu wie er sich wieder in der großen Gruppe draußen vermischte.

"Was gammelst du eigentlich da oben??", lallte sie schon fast. Schluckend senkte ich wieder meinen Kopf zu ihr runter.
"Ich hab.. gezeichnet...", beantwortete ich irritiert ihre Frage.
"Uuu! Will sehen! Will sehen!" Unsicher sah ich in das freudige Gesicht vor mir. Sie würde schmollen, wenn ich ablehnen würde und das wollte ich mir jetzt ungerne ansehen.

Das war auch der Grund, weshalb ich sie vorsichtig in mein Zimmer begleitete und ihren Wunsch erfüllte.

Sie betrachtete das Bild sehr nah, das ich fast glaubte, das sie reintauchen will. Auch wie unruhig ich hinter ihr stand, brachte mich das zum Lachen. "Willst du es vielleicht noch einschniefen?", scherzte ich.
"Kann man das?" Ihre Frage klang viel zu erfreut und ernst.
"Du bist echt schusselig, wenn du betrunken bist."
"Ich bin nicht betrunken!", protestierte sie und stemmte ihre Hände an die Hüfte. Wie süß sie war.
"Aja..", erholte ich mich vom Lachen.

Sie drehte sich wieder zur Zeichnung auf dem die Nachttischlampe brannte. Da war nur dieses warme Licht im Zimmer. Und das Flackernde in ihren Augen.
"Soll das ich sein?..." Mein Lächeln sank langsam unter.
"Ja.."
"Aber ich bin doch nichts für dich..."

Noch nie hatten mich Wörter so gedemütigt. Meinen Kopf hebte ich von der Zeichung und begutachtete ihr Gesicht, welches immernoch auf das Poträt geheftet war.
"Das stimmt nicht.." Zögernd legte ich meine Hand auf ihre Wange als sie mit gläsernen Augen meine ergriff. Die Träne rollte über mein Handrücken.

Da waren sie wieder. Ihre empfindsamen Augen.

Die Augen, die nicht flammten, sondern glänzten. Ihr Weinen würde mich niemals befriedigen. Es waren nur ihre lebenden Gefühle, die mich spüren ließen, wie nah ich ihr eigentlich stand.

Auch wenn sie es höchstwahrscheinlich nicht aufnehmen konnte, plapperte ich los.
"Ich liebe dich, Danbi..", beichtete ich mit zitternder Stimme.
"Es tut mir Leid.." Ich erzählte ihr alles, schüttete ihr mein ganzes Herz aus. Das ich sowas jemals derart raushauen konnte, wusste ich nicht. Da sie betrunken war, fiel es mir deutlich leichter. Jedoch überkam mich eine Flut aus Frust, Ärger und Angst. Das alles ging viel zu schnell, das ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Auf das, was mich als nächstes erwartete, kam ich erst recht nicht klar.

𝐏𝐑𝐎𝐌𝐈𝐒𝐄? 𝒉.𝒉𝒋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt