𝚌 𝚑 𝚊 𝚙 𝚝 𝚎 𝚛 41

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Vor paar Tagen

Hʏᴜɴᴊɪɴ

Das Ende meines Stiftes hämmerte mehrmals gegen meinen Kopf. Ich dachte streng nach was ich ihr schenken könnte. Eine Zeichnung oder ein Gemälde wäre viel zu lahm und offensichtlich.

Trotz diesem strikten Gedanke, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und begann eine Skizze zur Nelke zu machen.

Bevor wir uns richtig kennengelernt hatten, waren wir der Lee Familie zu Besuch gekommen. Sie war jedoch nicht da und hatte Schicht. Trotzdem hatten wir ihr pinke Nelken auf den Tisch zurückgelassen.

Neben der Rose sah die Nelke aufgeblühter aus. Neben den Kamillen, die Chan vorgeschlagen hatte zu kaufen, tiefgründiger und liebend. Neben allen anderen Blumen war sie einzigartig und besonders.

Und das genau hat mich an sie erinnert.
An die Frau, die ich so sehr liebe.

Lustig wie ich rein zufällig ihre Lieblingsblume erwischt habe. Mir entfloh ein knappes Lachen. In meinem inneren Auge erschien wieder das Familienfoto. Das wo sie das gepuderte gelbe Kleid trug und das strahlende Lächeln aufgesetzt hatte.

Kleid...

Meinen Kopf senkte ich runter zu der halb anfertigten Skizze bis mir eine Idee in den Kopf schoss. Achtlos schob ich es zur Seite und machte mich sofort ans andere Werk.

Das wird zwar sehr knapp aber..

Morgens

Die Vibration brachte den ganzen Tisch zum beben. Mein Gesicht schmiegte ich tiefer in meinen Arm, um dieses nervtötende Geräusch zu verdrängen, aber vergeblich.

Seufzend hob ich mich von der Holzfläche und griff komplett verschlafen nach meinem Handy. Ein Video-Anruf von Chan.
"Wo bleibst du?? Wir haben bald Training!"
"Sorry hab verpennt..", was man unschwer an meinen zersausten Haaren erkennen konnte und ich noch damit zu kämpfen hatte, meine Augen zu öffnen.
"Ist schon okey. Wann kommst du ungefähr?" Als ich vollständig meine Augen wach rieb, schaute ich auf die letzte Zeichnung. Dafür liegen mehrere zerknüllte Entwürfe in der Tonne. Dieses ist mir gelungen.
"So 1 Stunde.."
"1 Stunde?! Geht das nicht früher?!" Schweigend räumte ich meinen Schreibtisch auf, da ich ihm nicht den Grund nennen wollte. Er seufzte.
"Ist gut. Wir fangen schon an. Bis nacher."
"Bis nacher..", brummte ich und legte auf. Gähnend kontaktierte ich die nächste Nummer.

Die meiner Mutter, aber diesmal per Sprachanruf.
"Hey Mom.", krächzte ich.
"Bist du krank??", machte sie sich sofort Sorgen.
"Nein, bin grad aufgewacht." Sie atmete erleichtert aus.
"Ich habe eine Bitte an dich.."
"Sag ruhig."
"Du bist ja super im Nähen. Könntest du mir vielleicht bei etwas behilflich sein?" "Hast du währendem Auftritt wieder deine Hose zerissen??", scherzte sie. "Mom!!", stieß ich raus, aber musste in der nächsten Sekunde mitlachen.
"Jaja schon gut. Was willst du denn?", willigte sie später ein.
"Ein Moment.." Ich wechselte zur Kamera, fotografierte die Zeichnung und schickte es ihr.
"Ich hab dir gerade das Modell geschickt. Können wir das zusammen nähen?" Sie nahm sich kurz Zeit das Bild anzusehen.
"Für wen ist das??", ahnte sie es schon. Ihr Schmunzeln konnte man heraus höeen. Das Handy klemmte ich mir zwischen Ohr und Schulter und gab mich ins Aufräumen.
"Sag ich dir später.. Kannst du mir dabei helfen?...", strengte ich meine Stimme an, da ich mich währendessen vorbereitete.
"Klar!", hob sie erfreut die Stimme. Zu dem Badezimmer eilend, stellte ich sie auf Lautsprecher und legte es vor dem Spiegel ab, um meine Zähne zu putzen.
"Wie viel Stoff brauchst du dafür??"
"Das hängt von ihrer Größe ab."
"Okey, das werde ich schon herausfinden.", brummte ich und spuckte den Schaum in das Waschbecken, woraufhin ich mir das T-shirt auszog.

𝐏𝐑𝐎𝐌𝐈𝐒𝐄? 𝒉.𝒉𝒋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt