13. Kapitel

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Aquatas, eine „fliegende" Wasserstadt

Amaris Sicht

„Amari, warte!" Eine allzu bekannte Stimme echote im steinernen und runden Gebäude.

Zoe. Meine Freundin. Meine „Führerin".

Sie wollte mich warnen, doch ich hörte es nicht rechtzeitig. Der Pfeil glitt langsam von meinen Fingern, er war sehr filigran mit kleinen Verzierungen im robusten Holz. Er flog schnell los, gerade und zielorientiert auf unser Opfer.

Wurai.

Die Rajoza vom Element des Wassers, eine starke Persönlichkeit, die für mein Geschmack etwas zu exzentrisch ist. Sie ist vielleicht mit Abstand die schwächste von allen, laut Oma.

Danach kommt Fanji, die Rajoza von Glut und Asche, eine laute Frau mit einem feurigen Gemüt.

Dann Avoran, der Wind höchstpersönlich. Eine äußerst würdevolle Gegnerin, die man aber leicht mit psychologischen Strategien schlagen kann.

Und als krönenden Abschluss steht Teyas, die Felsen Rajoza aus dem tropischen Westen. Ein Talent im Abwehren, die schon viele starke Kämpfer ins wahrliche Exil geschickt hat. Also warum sollte ich vor einem so schwachem Gegner Halt machen, wenn uns noch stärkere Gegner erwarten?

Wurai kann sich eh regenerieren und unsere Taktik hat eigentlich funktioniert! Wieso sollte Zoe jetzt ihre Meinung und Haltung ändern, was hat sie dazu bewegt?!

Der Pfeil flog schnell und Zoe versuchte ihn zu parieren, doch er flog geradlinig auf Wurai, diese regte sich leicht.

„JETZT IST SCHLUSS MIT SPIELCHEN, IHR WERDET ES NOCH BEREUEN, EUCH MIT DER RAJOZA WURAI ANGELEGT ZU HABEN, KRIEGERIN DES UNBESTÄNDIGEN WASSERS UND DER TÖTENDEN FLUT!", Wurai schrie hysterisch auf und flog langsam nach oben, eine blaue kugelförmige Barriere schützte sie.

Mit Schaum vorm Mund starrte sie mich an und beschwor eine Druckwelle die tosend durch meinen Körper ging.

Sie war so stark, dass ich auf den Boden flog und für kurze Zeit das Bewusstsein verlor. Ein Fiepsen ertönte und ich versuchte aufzublicken, doch war alles weiß vor meinen Augen.

„Amari!" Zoe.

Schmerzen, die von meinem Knie herkamen, ließen mich erzittern.

Ich muss aufstehen. Ich muss beweisen, was ich kann.

Ich bin doch Amari.

Ich MUSS alles können. Ich bin eine Sórens, eine starke Aliandra.

Ich bin mit der Mission bestimmt Zoe zu unterstützen, beim Kampf gegen Arkomak, also warum scheitere ich hier?

Mit zitternden Knien stand ich auf und nahm mein Bogen in die Hand. Langsam, aber sicher könnte ich wieder meine Umgebung erkennen und Zoe zu mir laufen sehen. Sie schaute mich besorgt an und hielt den Blickkontakt zu Menko noch auf, die währenddessen versuchte Wurai abzulenken.

„Amari, alles in Ordnung? Ich habe dich auf den Boden liegen sehen!" In ihrer Stimme war ein leichtes Zittern zu hören und sie keuchte auf.

Wir müssen definitiv eine Schwachstelle erkennen, Wurai ist in einer für uns schwierigen Phase, ich merke, wie das Norion in Eimern aus ihr rausströmt. Ziemlich starkes, vom Wasser Element natürlich. Sie beschwor Wasserpeitschen, die so groß waren wie Häuser und schlug nach Menko, die sie einer nach der anderen auswich.

„Wir müssen uns was ausdenken!" meinte ich und schaute in meinen Köcher, nichts Nützliches was Wurai aus der Puste bringen könnte.

„Wir müssen ihren Schwachpunkt finden..." murmelte Zoe plötzlich doch fing an zu strahlen.

Die Tür nach JaidylenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt