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S A N D R O

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S A N D R O

"Bitte Sandro. Er gibt sich schon seit über neun Monaten Mühe. Bitte!" fleht mich meine Schwester herzallerliebst an und ich beiße hart mein Kiefer zusammen. Meine Schwester hat sich Hals über Kopf in Santino Marquez verliebt und kämpft jeden Tag darum, das ich eine Ehe zwischen den beiden zulasse. Anfangs dachte ich sie würde schnell nachgeben, doch nun sind neun Monate vergangen und sie bittet immer noch um meine Erlaubnis. Also muss da schon was dran sein.

Ich hasse die Marquez und die Marquez hassen mich. Doch seit dem Tod von Vito Marquez ist es ungewöhnlich ruhig zwischen uns. Das Geschäft läuft äußerst gut und ich glaube mein Vater wäre sogar stolz auf mich, wenn er mich so sehen würde. Einsam. Kalt. Erfolgreich. Die Hochzeit zwischen Amaya und Santino würde ihn wieder aus dem Grab holen, da bin ich mir sicher.

Mit kalter Miene sehe ich zu meiner Schwester die einen Schmollmund zieht und ich schlucke hart. Nun ja Santino kämpft tatsächlich um sie und bat mehr als nur einmal um ihre Hand an. Doch meine Schwester ist nicht nur irgendeine Frau - sie ist das Herz meiner Familie und ich gebe sie ungern an einen Marquez weiter.

"Ich denke darüber nach." lasse ich sie wissen und sie springt aufgeregt in die Luft. Das ist mehr als ich die letzten Monate zugelassen habe.

"Du bist der beste Bruder." flüchtig drückt sie mir einen Kuss auf die Wange und verlässt summend mein Bürozimmer. Sobald ich darüber nachdenke will ich absagen, aber ich will auch nicht das meine Schwester für immer unglücklich ist. Sie hat das beste verdient und ich will nicht das sie leidet. Aber Santino ist so ein Mann wie ich. Zwar nicht so kalt und nicht so erfolgreich, aber er kommt aus der Dunkelheit und ich will das meine Schwester in der Sonne lebt. Bei den Gedanken an Santino, kommt mir promt seine Schwester in die Gedanken.

Wärme sticht in mein Herz bei dem Gedanken an ihre Augen.

Neun Monate. Neun Monate ist es her seitdem ich zuletzt in ihre warmen Augen sah. Zuletzt ihren süßen Geruch roch und zuletzt ihr wunderschönes Gesicht sah. Ich denke jeden einzigen Tag an sie. Ich vermisse sie jeden Tag etwas mehr und die Sehnsucht verlief sich tief in meinem Herzen. Ich weiß sie ist in Valencia und es gab oft genug Nächte an denen ich aufspringen wollte und zu ihr rüber fliegen wollte. Jeden Tag denke ich an ihr Lachen und an ihre Lippen. Jeden Tag denke ich an unsere erste Begegnung und an unsere letzte. Sie hat mich in ein dunkles Loch zurück gelassen und ich bin immer tiefer gesunken.

Mein Herz umspielte nur noch Kälte und Dunkelheit. Innerlich war ich bereits tot. Ich sehnte mich so sehr nach ihr, das es immer noch in meinen Fingern zuckte. Mein Hintergrundbild von ihr sah ich mir stundenlang an. Wenn ich könnte würde ich sogar ein Protair von ihr aufhängen und es mit dem von meinem Opa ersetzen. Nun war ich der Boss und trotzdem hatte ich nichts. Ich bin Millionär und trotzdem bin ich todunglücklich. Ohne sie ist alles so schwarzweiß und trocken.

Ich bin wie mein Vater geworden und ich hasse es. Es kommt mir so vor als würde ich seinen kalten Geist hier rum schwirren sehen und mich beobachten. Ich spüre seine Anwesenheit fast schon.

Selbst nach neun Monaten bin ich mit Luciana verbunden und habe keine andere Frau angefasst. Meine Treue und Loyalität gehören nach wie vor ihr und ich komme nicht mal in Versuchung. Ich wünschte sie wäre hier. Ich wünschte sie würde mich wieder so ansehen. So verliebt in mich sein und mir sagen das wir das schaffen. Aber das tut sie nicht. Sie ist von der Bildfläche verschwunden und hält sich von mir fern. Von mir? Sie wird noch herausfinden, das sie niemand so sehr lieben wird wie ich sie. Niemand wird sich so viele Sorgen um sie machen oder sich um sie kümmern. Niemand wird sie beschützen und sie wie eine Königin behandeln, so wie ich.

Es klopft an meiner Türe und ich erwache aus meinen Gedanken. Ich könnte Stundenlang an mein Bambi denken und es würde mir nicht mal eine Sekunde langweilen.

"Sir..." Savio, der Sohn von Camillo tritt ein und schließt hinter sich die Tür. Er hat erst seit kurzem Anfangen für mich zu arbeiten und tritt in die Fußstapfen seines Vaters.

"Ja?" frage ich gereizt und sehe abwartend zu ihn. Ich habe gerade an mein Bambi gedacht und er stört mich dabei. Er räuspert sich verlegen und sieht dann mit roten Wangen zu mir. Kurz kalkuliere ich was er mir jetzt sagen könnte.

Es hat sich neulich schnell rumgesprochen das jemand ganz bestimmtes in Palermo eingetroffen ist. Die russische Mafia. Alexander Smirnov hatte absolut nichts in Italien verloren. Die Salvatores und die Marquez waren keine Mafia. Wir sind einer der ursprünglichen Familien Italiens. Wir haben ein legales Geschäft am laufen und natürlich haben wir reichlich altes Geld und ein übergroßes Erbe. Der Hauptpunkt ist das wir viel Land besitzen und Italien mehr uns gehört als dem Staat. Uns gehören angesehen Gebäude und die meisten Gebiete. Doch im verborgenen haben wir in der Vergangenheit ab und zu Geschäfte mit der Mafia. Italien hat die Cosa Nostra und mit der hatten wir mal mehr und mal weniger Geschäfte. Wir sind nicht abhängig von der Mafia, weil wir genug liquide Mittel haben. Aber man kannte sich und sprach bei besonderen Treffen mit einander.

Doch die Ankunft von Alexander Smirnov hat etwas zu bedeuten, aber ich weiß noch nicht was. Russen und Italiener hielten sich eigentlich fern. Mein Vater ist der einzige der Geschäfte mit ihm hatte, aber mehr konnte ich nicht heraus finden.

"Nun...ich soll Ihnen ausrichten das ihre Exfrau wieder in Palermo eingetroffen ist." lässt er mich wissen und ich erstarre am ganzen Körper. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet.

Sie.
Ist.
Hier.

Ich erhebe mich ruckartig und sehe geschockt zu Savio. Ängstlich verzieht er sein Gesicht.

"Was?!" frage ich total verwirrt und bemerke das mich seit langem nichts mehr so aus der Fassung gebracht hat.

"Ehm...sie wurde gesehen und wir haben schon herausgefunden im welchen Hotel sie untergebracht wird Sir." fügt er nervös hinzu und ich nicke wissend.

"Aha." gespielt entspannt setze ich mich wieder hin und balle meine Hand zur Faust, weil ich mich wirklich beruhigen muss.

Ich werde sie holen. Ich muss sie sehen und sie wieder spüren.

Mine Rosita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt