L U C I A N A
"Das...kann..." ängstlich sehe ich zu dem Mann hoch, der alles aber nicht hier sein sollte. Mein Körper beginnt zu zittern und ich stolpere reflexartig einige Schritte überfordert zurück, als ich wieder gegen eine andere Brust krache und den Mann wiederkenne der mir durch die Gasse gefolgt ist. Ich kreische erschrocken auf, doch kann meine Augen nicht von ihm reißen. Immer wieder blinzle ich ungläubig, doch sein Gesicht verschwindet nicht.
"So schnell sieht man sich wieder Luciana Marquez." ertönt die altbekannte raue Stimme, genauso wie sie es damals getan hat, erweckt sie die pure Angst in mir. Alessandro Salvatore steht lebendig vor mir und seine Augen durchbohren meine. Er. Steht. Verdammtnochmal. Vor mir.
"Sie...Sie...müssten tot sein!"
Der fremde Mann packt meine beiden Arme gewaltsam und hält mich somit fest, doch nichtmal das kann mich aus meinem Schock reißen. Ich bin viel zu gebafft von dem Mann vor mir."Es wurde Zeit." sagt er finster und legt als nächstes ein Tuch auf meinen Nasen und Mundbereich. Wie ein versprechen durchbohren mich seine kalte Augen. Sie strahlen pure Zerstörung aus. Ich wehre mich gegen das einatmen des giftigen Stoffes, doch lange halte ich es nicht aus. Meine Augen beginne zu Tränen und mein Körper wird langsamer. Immer wieder schließen sich meine schweren Augenlieder und ich sehe immer wieder sein Gesicht. Seine kalte Augen die so ähnlich wie die seinen Sohnes strahlen. Ich wünschte das wäre alles nur ein schlechter Traum. Ich wünschte mir ich hätte mir das alles nur eingebildet. Ich wünschte mir ich wäre in Spanien geblieben.
****
Langsam öffnen sich meine Augen und ich runzle verwirrt meine Stirn, als es durch meinen Kopf sticht. Kurz glaube ich in Spanien zu sein, doch der unbekannte Geruch lässt meine Alarmglocken aufschrillen. Sofort zischt Mr. Salvatores Gesicht durch meinen Kopf und ich setze mich Kerzengerade auf. Er hat mich entführt! Ich war noch nie von Marciano getrennt. Wo bin ich überhaupt? Wie lange bin ich schon in diesem fremden Haus? Ich erhebe mich panisch und sehe mich vorsichtig um. Ich trage immer noch das selbe pinke Kleid und sogar noch meine Higheels. Vorsichtshalber checke ich meinen Körper nach Verletzungen ab, doch ich finde davon keine Spur. Gestresst fahre ich durch meine chaotischen Haare und blicke erschrocken zur Tür, als sie sich öffnet. Wie Eh und Je tritt Mr. Salvatore ein und ich spanne mich hart an. Dieser Bastard lebt, während Sandros Welt zusammen gebrochen ist nach seinem Tod. Er lebt. Er darf nicht leben. Er muss Tod sein.
"Luciana." beginnt er ernst und sieht streng zu mir. Ich will ihm seine Augen ausstechen. Wenn ich eine Waffe hätte würde ich diesen Mann erschießen. Gott ich würde ihn sogar abstechen, so sehr schaukelt die Wut in mir hoch. Im Notfall würde ich ihn sogar erwürgen.
"Wieso bin ich hier?!" frage ich aufgebracht, denn ich habe keine Kraft für seine Spielchen.
"Setz dich." befiehlt er mir und nun schießen meine Augenbraun in die Höhe. Gerade habe ich erfahren das er lebt und er erlaubt sich mir befehle zu geben. Es ist immer das selbe mit den Salvatores.
"Ich stehe." stelle ich aggressiv klar und er nickt.
Gott er lebt. Er atmet. Wie kann er nur.
"Du hast bestimmt einige Fragen." spricht er mit seiner gehobenen Stimme. Sein marineblauer Anzug sitzt perfekt, wobei seine Haare ausgezeichnet gegellt sind. Sein Bart ist perfekt rasiert und er sieht absolut nicht so aus, als wäre er gerade von den toten auferstanden. Nein. Seine Haut ist sogar etwas blasser, als in meiner Erinnerung. Seine Augen kühler und sein Blick mörderisch. Ich dachte sein symmetrisches Gesicht nie wieder zu sehen. Nein ich habe gehofft sein Gesicht nie wieder zu sehen.
"Wie konnte sie ihre Kinder glauben lassen sie seien Tod? Wie konnten sie das Amaya antun? Oder Adonis? Oder Sandro?" sprudelt es aufgebracht aus mir heraus und mein Herz zieht sich zusammen, bei den Gedanken an die drei. Die Rückkehr von Mr. Salvatore würde sie zerstören und Chaos verursachen. Mitgefühl überflutet mich, was ich einfach nicht stoppen kann. Ich habe das Bedürfnis sie zu schützen und wünsche mir sie würden niemals erfahren das er lebt.
"Ich musste untertauchen. Ich wusste ich kann mich auf Sandro verlassen, weil ich ihn schon immer darauf vorbereitet habe. Ich wusste er würde nichts dummes tun." erklärt er und studiert mein Gesicht abschätzend. Ich ahne bereits böses. Von diesem Mann kann doch nur etwas böses kommen.
"Ich bin äußerst beeindruckt Luciana. Du hast deinen Vater erschossen und mir somit viel Arbeit erspart." bemerkt er überzeugt und in meinem Magen dreht es sich. Ich habe meinen Vater erschossen, aber das nicht für ihn, sondern für seinen Sohn. Das ist Mr. Salvatore ebenfalls bewusst und dennoch zeigen seine Augen Abweisung und Hass.
"Nun habe ich einen Enkel der ein Salvatore und ein Marquez ist. Als wäre das nicht Schlimm genug will meine Tochter einen Marquez heiraten...Ich muss eingreifen und alles ins Gleichgewicht bringen."
Ich erstarre bei jedem Wort etwas mehr. Bei dem Gedanken an Marciano würde ich am liebsten in die Luft gehen. Ich hasse es manchmal das Marciano ein Salvatore ist. Ich hasse es manchmal das sein Opa Alessandro Salvatore ist. Es ist eher ein Fluch als ein Segen den mein Sohn bis ans Ende seines Lebens mit sich tragen muss.
"Ins Gleichgewicht? Mir ist ihr Ego absolut Egal. Was auch immer sie vorhaben, halten sie sich von mir und meinem Kind fern. Klar?" kommt es entsetzt über meine Lippen. Dieser Mann ist absolut krank. Sein Blick wird noch finsterer als er schon ist, doch er schüchtert mich nicht mehr ein. Ein dunkles Lachen ertönt und ich balle meine Hand zur Faust. Er hat es nicht verdient zu Lachen. Alles hier lässt meine Loyalität zu Sandro aufblühen. Ich kann Mr. Salvatore nicht einmal mehr ansehen, so sehr widert mich dieser Mann an. Nun tritt ein anderer älterer Mann hinein, dessen blonden Haare streng nach hinten gegellt sind. Sein Hemd ist halb geöffnet, was mir einen Anblick auf seine Brusthaare verschafft. Er ist etwas dicker als Mr. Salvatore und deutlich Angeberisch. Seine dicke Uhr strahlt mir entgegen und seine riesige Kreuzkette. Vielleicht lebe ich hinter dem Mond, aber ich erkenne das dieser fremde Mann Russe ist.
"Sie ist also die kleine." bemerkt er und sieht geduldig zu Mr. Salvatore. Ihr Verhältnis erscheint freundschaftlich, obwohl ich dachte Mr. Salvatore kann gar keine Freunde haben.
"Luciana das ist Alexander Smirnov. Er ist ein russischer Mafiaboss." lässt er mich wissen, als wäre das etwas was man alttäglich hört und mein Herz bleibt für einen Moment stehen. Was zum Teufel ist hier los und was hab ich mit einem russischen Mafiaboss zutun?! Prompt fällt mir sein Name auf und erinnere mich Schlagartig an Gianna Smirnov. Ach du heilige Scheiße. Habe ich mich vorher etwa mit einer Mafiatochter Unterhalten? Naja unterhalten ist etwas untertrieben.
"Ich beiße nicht." sagt er nun und zeigt mir seine strahlenden weißen Zähne. Ängstlich versuche ich ein halbwegs normales Lächeln zu zeigen, doch meine Finger verkrampfen sich bei dem Versuch.
"Alexander ist mein langjähriger Freund und hat mir geholfen unterzutauchen."
"Was...Was in gottesnamen habe ich hier verloren? Ich habe ein Kind um das ich mich kümmern muss und keine Zeit für ihre Geschichten." platzt es aufgebracht aus mir heraus und langsam wird mir das alles hier zu blöd, obwohl Nervosität durch mich rauscht.
"Ach Luciana...du weist es nicht? Du bist die einzige Schwäche meines Sohnes. Du bist eine Waffe." stempelt er mich als Objekt dar und ich spüre wie die Wut in mich hoch kriecht.
"Er wird sie nur noch mehr hassen." Gebe ich ehrlich zu und seine Schultern spannen sich deutlich an. Amaya und Adonis waren nie seine Schwäche. Seine einzige Schwäche war immer Sandro. Sein Stolz, sein erstgeborener, sein Nachfolger. Das wird mir mit einem Mal klar.
"Wieso bist du dir da so sicher?" fragt er nun scharf nach und ich atme einmal tief durch. Denn wenn ich mir einer Sache sicher bin, dann dieser.
"Weil ich weiß das ihr Sohn für mich tötet."
Und das wird Mr. Salvatore mit einem Mal klar.
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Mine Rosita
Romance3/3 der Salvatore Reihe Mein Anfang, mein Ende Mein Licht, meine Dunkelheit Mein Himmel, meine Hölle Mein Immer, mein Niemals Mein Sünder, meine Heilige Ein letztes Mal bis für immer Amore