Komm! nur ein Wort - Teil 2

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Cat

Müde ziehe ich die Decke über meine Schultern und schließe die Augen.

Zig-Zig-Zig — Zig-Zig-Zig — Zig-Zig-Zig — Zig-Zig-Zig

Seufzend greife ich nach dem Smartphone und lese die Nachrichten:
Eli: Du errätst nie, wen wir auf dem Weihnachtsmarkt getroffen haben.
Eli: Cat?
Eli: Cat!
Eli: Caaaaaaat
Nach nur einem Klingelsignal nimmt Eli ab.
»Den echten Weihnachtsmann«, beantworte ich müde ihre Frage.
»Halt dich fest Cat. Wir haben die vier Nikolaus-Typen getroffen.«
Zack, hellwach sitze ich im Bett.
»Was? Echt? Aber, wie habt ihr sie erkannt?«
Eli kichert. »Sie haben uns erkannt. Und halt dich fest, sie sind alle Saaaahne-Schnittchen mit Kirsche obendrauf«, flötet sie.
Stöhnend lasse ich mich in die Kissen fallen.
»Wie sieht er aus?«
»Wer?«
»Na wer wohl? Mr. Reibeisen-Stimme.«
»Groß ...«
Ich lache auf. »Eli, das weiß ich.«
»Okay. Beim Lachen bekommt er kleine Grübchen auf den Wangen. Seine Augen sind dunkelbraun, glaub ich ... Ach Cat, ich kann ihn nicht beschreiben, die vier waren alle so hot.«
Jetzt male ich mir Mr. Sexy-Stimme zusätzlich als sexy Typ aus.
»Habt ihr Nummern getauscht?«, frage ich zögernd.
»Shit!«, entfährt es Eli.
»Heißt Shit – Nein?«
» Shit! Shit! Shit! Daran habe ich gar nicht gedacht.«
»Gute Nacht, Eli«, erwidere ich, lege auf und schalte mein Handy in den Flugmodus. Für den Moment weiß ich nicht, was ich fühlen soll.

Josh

Abends waren die Frauen wieder auf dem Weihnachtsmarkt, okay nicht komplett, meine heiße ›Traumfrau‹ fehlte. Ein wenig enttäuscht war ich schon, aber immerhin war es nicht mehr unmöglich, sie wiederzusehen. Die Stimmung war super und wenn ich es richtig gesehen habe, fährt Steve auf die Frau mit der wilden Mähne ab. Irgendein Glitzerkram hing da drin. Sie erzählte etwas von Geschenken und verpacken. Leider hing ich mit meinen Gedanken zu sehr bei der Frau meiner Träume.
Hoffentlich hat Steve ihre Nummer klar gemacht, sodass wir die vier bald mal wieder treffen würden. Morgen werde ich ihn fragen, wenn wir mit den Kids den Weihnachtsbaum schmücken.
Jetzt freue ich mich darauf, ihr in meinen Träumen erneut zu begegnen. Sie zu berühren, sie zu küssen, meine Zunge über ihre erhitze Haut gleiten zu lassen, sie zu schmecken, ihr die wunderbarsten Töne zu entlocken und sie mit nur einem Wort zum Beben zu bringen. Der Gedanke lässt ein wohliges und zeitgleich erregendes Prickeln durch meine Adern ziehen. Genüsslich seufzend schließe ich die Augen und lasse meine Hand in meiner Schlafhose verschwinden.

Cat

Bereits der Duft vom Mahlen der Kaffeebohnen lässt meine Lebensgeister erwachen. Das leise plätschernde Geräusch des sich füllenden Kaffeebechers ist Musik in meinen Ohren. Mit dem dampfenden Becher setze ich mich an den Küchentisch und schalte mein Handy ein. Unser Gruppenchat zeigt 9 Nachrichten.
Eli: Guten Morgen zusammen. Hat eine von euch gestern Abend mit einem von den Nikolaus-Typen Nummern getauscht?
Isa: Morgään. Nö.
Kris: Guten Morgen ihr Süßen. Nope.
Isa: Ich dachte du, da geht doch was zwischen dir und dem einen, so wie ihr geschäkert habt?
Eli: Tja, ich hab's verkackt.
Kris: Schade, dass Cat nicht mit war. War echt lustig.
Isa: Und nun?
Eli: Kein Plan.
Kris: Heute Abend Weihnachtsmarkt in der Hoffnung, dass sie auch nochmals da sind?
Müde lächelnd lege ich das Handy weg und verschwinde im Bad, um mich für die Arbeit fertigzumachen.
Den ganzen Tag dachte ich, an meine verpasste Chance ihn wiederzusehen. Lächerlich eigentlich, denn was verband uns schon? Nichts. Kein Flirt. Kein Blickkontakt. Nur ein dämliches Kribbeln und heiße Träume – fern jeder Realität.
Abends verpacke ich weitere Weihnachtsgeschenke im Seniorenheim. Und so, wie es aussah, würde ich das die nächsten Tage auch noch tun. Heute ist keine meiner Mädels dabei. Eli hat Training, Kris hilft ihrer Mutter im Geschäft und Ida ist Babysitten wie jede Woche Dienstag.
Also träume ich während des Verpackens von Mr. Sexy-Stimme.

Lustvolle Kurzgeschichten - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt