Beautiful Creature (Larry)

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Beautiful Creature - T W E L V E

Harry wusste nicht, was er denken sollte, als er seinen Lehrer gebrochen und weinend an seiner Tür stehen sah. Zuerst war er wütend. Was erlaubte sich Louis bei ihm aufzutauchen, bei allem was in der Nacht zuvor passiert war, als Louis ihn kaltherzig zurückgewiesen hatte? Aber nach ein paar mickrigen Sekunden bemerkte Harry die glänzenden Tränen in seinen blauen Augen und schlang seine Arme schützend um den Älteren.

Louis war die ganze Situation peinlich. Er war ein erwachsener Mann, verdammt noch mal! Warum weinte er auf der Schulter seines Schülers? Seine Wangen liefen rot an, aber er ließ Harry nicht los. Stattdessen hielt er ihn nur noch fester, krallte seine Finger in Harrys muskulösen Rücken. Louis hickste zwischen den Schluchzern und Harry beschwichtigte ihn, wisperte süße Dinge in das Ohr des Mannes.

Louis zog sich mit der letzten Würde, die er noch hatte, aus der Umarmung zurück und trat in Harrys Wohnung. Louis wischte sich die Tränen von den Wangen und stolperte schwach in Harrys Wohnzimmer bevor er sich auf die schwarze Ledercouch fallen ließ. Harry setzte sich neben ihn und schluckte. Es war still zwischen den beiden.

Zu still.

"Es tut mir leid, dass ich hergekommen bin - das ist so peinlich. Ich hab nur einfach keinen anderen Platz, wo ich hingehen kann.", meinte Louis leicht beleidigt, sich in die Polster zurücklehnend.

"Es macht mir nichts aus."

"Es tut mir leid.", wiederholte Louis und zupfte mit seinen Zähnen an seiner Unterlippe.

"Es is' okay, hör auf dich zu entschuldigen. Aber wirst du mir wenigstens sagen, was passiert ist?", fragte Harry.

Louis seufzte und konnte endlich wieder richtig Luft holen. "Es ist dumm. Also richtig dumm. Mein Mitbewohner Zayn und ich haben uns gestritten, also bin ich gegangen und naja, wir streiten nicht oft, es hat irgendwie weh getan."

"Zayn?"

"Ja, er ist mein besterFreund, aber manchmal denkt er nicht nach, bevor er etwas sagt.", sagte Louis einigermaßen humorvoll.

"Ich habs kapiert.", sagte Harry, aber er konnte nichts gegen den Eifersuchtsschimmer unternehmen, der tief in ihm schlummerte. Harry hasste es sich Louis vorzustellen, wie er jemand anderen küsste und berührte. "Also ist Zayn, sowas wie dein Freund?", fragte Harry.

Louis lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, ist er nicht. Nur ein Freund.", sagte er. "Hey, woher wusstest du das ich schwul bin?", fügte er dazu.

Harry versteifte sich. "Ähm, naja, du hast mich zweimal geküsst, also hab ich einfach angenommen-"

"Eigentlich hast du mich das erste Mal geküsst, erinnerst du dich?", erinnerte Louis ihn und ging das ganze Thema etwas komikhafter an. Doch zur gleichen Zeit konnte Louis fühlen wie seine Wangen hell pink aufflammten, als sein Gedächtnis die Erinnerung an den Kuss mit dem jüngeren Mann ausgrub. Er wollte es noch einmal tun, er wollte es wirklich. Harry war hier, saß da nur in seinen Boxers und mit diesen rosanen, zum Küssen einladenden Lippen direkt vor ihm.

"Tu nicht so, als hätte es dir nicht gefallen.", zwinkerte Harry, Louis' Aufmerksamkeit wieder auf sich ziehend.

Louis wurde noch röter, wenn das überhaupt noch möglich war. Er biss sich nervös auf die Unterlippe und zog an der dünnen, pinken Haut.

"Keine Antwort, das ist genau, wie ich es mir dachte.", sagte Harry frech.

"Halt den Mund", schimpfte Louis und stupste gegen Harrys Schulter.

Harry gab vor seine Lippen zu versperren und warf den imaginären Schlüssel über die Schulter.

Louis lachte darüber. "Und nur um das klarzustellen . . . du bist ein wirklich guter Küsser.", gab Louis zu und er war sich sicher, das er wieder so rot wie ein Kirsche war.