Beautiful Creature (Larry)

• nine •

Beautiful Creature - N I N E

"Du willst, dass ich so tue, als ob nichts passiert ist?", fragte Harry, seine Stimme wurde immer leiser. Louis starrte weiter auf die Zettel in seinen Händen und spielte vor ihn nicht zu hören.

"Gut", murmelte Harry leise. Louis befeuchtete seine Lippen schnell, reichte Harry ein paar Zettel weiter und blätterte auf eine bestimmte Seite in dem großen, blauen Textbuch.

"Mach einfach dieses Kapitel fertig.", grummelte Louis und versuchte Augenkontakt zu vermeiden. Harry schluckte, schüttelte den Kopf leicht und arbeitete weiter. Louis sagte nichts für den Rest der Nacht.

Und einfach so war alles wieder nur professionell. Harry mochte es nicht. Er genoss es mit Louis zu reden, zu lachen und ihn besser kennen zu lernen, aber Louis wollte das anscheinend nicht . . . richtig?

Später am Abend ging Louis nach Hause ohne Harry Tschüss oder einen anderen Abschiedsgruß zu sagen. Er stand nur auf als es Zeit war und ging. Um richtig brutal ehrlich zu sein, es tat Harry weh und es fühlte sich scheiße an sehen zu müssen wie Mr Tomlinson einfach ging.

Als Louis gegangen war, ging Harry in sein Schlafzimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Er schlief ein und träumte von seinem Lehrer mit den federhaften Haaren und den eisblauen Augen . . . und darüber wie gerne er mehr für hn sein wollte als nur sein Schüler.

-

"War es peinlich?", fragte Zayn, als Louis in ihrer Wohnung ankam und sich auf die Couch setzte.

Louis zuckte mit den Schultern. "Wir haben nicht viel geredet, aber . . . ja, es hat irgendwie weh getan."

Zayn schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. "Du hast das Richtige getan, Lou."

"Ich hoffe es.", summte Louis.

"Das hast du", sagte Zayn, "wenn du weiter gemacht hättest, dann hättest du deinen Job verlieren können und verhaftet werden, weil du einen geistig kranken, minderjährigen Jungen ausgenutzt hast und-"

"Erstens, Zayn, ich habe ihn nicht ausgenutzt. Wir haben uns geküsst, das is' alles. Und zweitens, er ist nicht krank.", sagte Louis fest.

Zayn legte den Kopf schief. "Wenn er nicht krank ist, warum würde seine Mutter dann einen Sonderschullehrer darum bitten, ihn zu unterrichten?", fragte er verwirrt.

Louis schluckte und starrte auf seine Hände hinunter. "Es... es ist kompliziert, Zayn. Vertrau mir einfach, wenn ich das sage, Harry ist normal . . . psychisch, meine ich. Er lernt ganz normal und er ist intelligent und-"

"Dein Schüler", unterbrach Zayn ihn.

Louis nickte langsam. "Ja. Das ist das Einzige, was mich stoppt."

Zayn biss sich tief in Gedanken auf die Lippe. "Wenn du ihn so sehr magst, warum hörst du dann nicht auf?"

Louis schüttelte den Kopf. "Nein, ich kann das nicht machen. Wir brauchen das Geld. Weißt du, wie viel Ms Styles mir zahlt?", fragte er. Zayn schüttelte langsam den Kopf. "Viel", fuhr er fort, "und ich habe außerdem zugesagt, Harry für den Rest des Jahres zu unterrichten."

"Dann musst du einfach damit klarkommen. Lass dir ein paar Eier wachsen und lass das hinter dir.", sagte Zayn etwas humorvoll.

"Ich wünschte, es wäre so einfach, Zayn. Er ist so lustig und charmant, nicht zu erwähnen mysteriös.", sagte Louis. Es gab einen kurzen Moment der Stille. Keiner der beiden sprach auch nur ein Wort.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Lou, aber . . . du hast das Richtige getan.", sagte Zayn fast flüsternd.

"Du hast wahrscheinlich Recht.", gab Louis zu.