𝗦𝗘𝗖𝗥𝗘𝗧𝗦 » 𝗉𝖾𝗍𝖾𝗋 𝗌𝗁𝖺𝗐

─ vier.

𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒
kapitel vier; willkommen
❝ Non, c'est promis. ❞
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Der schwarze Van hält vor dem Schloss und müde hebt Callie den Kopf an. Verträumt schaut sie sich um und sieht zu Peter, auf dessen Schulter sie eingeschlafen ist.

Peinlich berührt sieht sie ihn an. »'Tschuldigung«, nuschelt sie und gähnt hinter ihrer Hand. Peter schmunzelt und schüttelt den Kopf. »Schon in Ordnung.«

Er kann es der Jüngeren nicht übel nehmen. Die beiden haben den ganzen Flug über nicht geschlafen und sich über Gott und die Welt unterhalten.

Callie war ein reines Nervenbündel und Peter hat versucht, sie zu beruhigen. Den gesamten Flug über fast 15 Stunden hat er ihre Hand gehalten und nicht einmal losgelassen.

Dann steigen schließlich auch Peter und Callie aus dem Wagen aus und folgen Justus und Bob, die sich an eine Mauer lehnen und das Schloss betrachten.

Auch Callie staunt nicht schlecht, als sie sieht, wie groß dieses Schloss eigentlich ist. Graue Türme, Erker, Schießscharten und eine hohe, bröcklige Ringmauer.

Alles, was das Herz für einen solchen Film begehrt.

»Ziemlich groß, der Kasten«, meint Peter, der sich neben Callie stellt. Zustimmend nickt sie. »Es ist wunderschön«, haucht sie ehrfürchtig und schaut es aus verträumten Augen an.

Vielleicht hat sie auch einfach nur einen Jetlag und ist unglaublich müde.

»Ich fühle mich, als wäre ich ein Marathon gelaufen«, kommentiert Bob, was Callie schmunzeln lässt. Er hält sich den Rücken wie ein 80-jähriger Opa.

Callie sieht Bob grinsend an. »Tja, wir haben 6.578 Meilen hinter uns und 10 Zeitzonen durchflogen. Das lässt sich deutlich spüren.«

»Calls hat recht«, sagt Justus. Überrascht sieht sein Zwilling ihn an. Das hat er noch nie zugegeben. »In Rocky Beach ist es gerade mal ... 5:53 Uhr in der Früh. Normalerweise würden wir noch tief und fest schlafen.«

»Nach schlafen ist mir gerade gar nicht zumute«, meint Peter. »Wenn ich daran denke, dass dieser Vlad hier herumspukt«, fügt er besorgt hinzu.

Callie stupst ihn mit der Schulter an. »Keine Sorge, Peter«, sagt sie aufmunternd und lächelt ihn an, als er zu ihr hinunter sieht. »Selbst wenn er früher einmal hier gewesen sein sollte, liegt der alte Sack seit fast 500 Jahren unter der Erde«, schmunzelt Callie. »Und wenn er doch auftauchen sollte, halte ich deine Hand.«

Das ist ihr viel zu schnell über die Lippen gekommen. Schnell weicht sie seinen Blicken aus und greift nach ihrem Koffer. Sie folgt der Filmcrew nach drinnen.

Verwundert über ihren schnellen Abgang, schaut Peter ihr nach. Nur Justus und Bob haben ein schelmisches Grinsen auf den Lippen.

Wie es Henry Shaw Callie es versprochen hat, bekommt sie ihr ganz eigenes Zimmer. Es befindet sich direkt neben dem von den Jungs.

Ihr Zimmer ist groß, hat außer einem Doppelbett, welches sie ganz für sich alleine hat, nur einen alten Holzschrank und eine ebenso alte Kommode.

Es gibt ein kleines anliegendes Badezimmer, welches schlicht eingerichtet ist. Bis auf einer Dusche, einer Toilette, dem Waschbecken, gibt es nur einen kleinen Spiegel, wo Callie feststellt, das die letzten 20 Stunden nicht ohne Spuren zu hinterlassen an ihr vorbeigezogen sind.

Ihren Koffer legt sie auf den Boden und sucht sich eine lange weite Stoffhose und ein dünnes Longsleeve raus. Nach dem langen Flug will sie so schnell wie möglich was anderes anziehen.