✓ | 𝗦𝗘𝗖𝗥𝗘𝗧𝗦 » 𝗉𝖾𝗍𝖾𝗋 𝗌𝗁𝖺𝗐 ¹

─ dreizehn.

𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒
kapitel dreizehn; eingesperrt 2.0
❝ Ich hab Hunger. ❞
─── ❀ ───

Frustriert kickt Peter einen Stein weg und folgt seinen Freunden wieder weiter ins Innere der Krypta. »Wir sind erledigt«, sagt er niedergeschlagen. »So was von erledigt.«

»Jetzt beruhig dich mal«, meint Bob. »Bob«, beginnt Peter wieder, »Kein Mensch weiß, dass wir hier unten in dieser bescheuerten Krypta festsitzen. Wer soll uns hier denn finden?«

»Es gibt bestimmt schon einen Weg hinaus«, erwidert der Junge mit der Brille. »Oder, Just?«

Doch dieser redet mit sich selber und geht vor den drei anderen auf und ab. »Jetzt verliert er auch noch den Verstand«, stöhnt Peter.

Callie stattdessen nickt. »Justus hat recht«, sagt sie. »Niemand kann einfach spurlos verschwinden.«

»Jetzt fang du nicht auch noch damit an, Calls«, bittet Peter das Mädchen, doch die winkt nur ab. »Das ist es«, sagt Justus und sieht seine Schwester an. »Was ist was?«, fragt Peter nach.

»Was, wenn Alexandru Kretzulesco gar nicht verschwunden ist?«, fragt Justus in die Runde. »Wie jetzt?« Bob sieht seinen besten Freund verwirrt an. »Was, wenn er verschwinden wollte?«

»Justus hat recht«, mischt sich Callie ein. »Alexandru war kurz davor, in einer Bruderschaft aufgenommen zu werden. Einer Gruppe abergläubischer Fanatiker. Alexandru aber war fasziniert von der Wissenschaft.«

»Wir wissen, das sein Vater ihn mehrmals in der Krypta eingesperrt hat«, ergänzt Bob. »Genau«, sagt Justus. »Und ein Verlassen durch die Hauptpforte ohne das Medaillon unmöglich war«, fügt Peter hinzu.

»Rekapitulieren wir mal«, beginnt Justus. »Vlad Draculea war ein Mann, der viele Feinde hatte.« Dabei setzen sich alle in Bewegung und gehen zur Statue, die mitten im Raum steht.

»Um das Leben seiner Geliebten nicht zu gefährden, musste er ungesehen ins Schloss gelangen«, meint Callie.

Alle schauen sich die Statue der Frau an, in die Vlad eins unsterblich verliebt war. »Du meinst, noch eine Geheimtür?«, fragt Bob.

»Einen Geheimgang«, meint Justus. »Der aus dem Schloss hinausführt.«

»Ok, aber, das würde ja bedeuten, das Alexandru von dem Gang wusste. Und er hatte einen Plan«, überlegt Peter. »Ich sehe hier aber überall nur Säulen und keine Tür.« Dabei beleuchtet er die Wände um sie herum.

»Geheimgänge, Zweiter, sind wie der Name schon verrät, verborgene Gänge oder Tunnel. Darf ich?«, fragt Justus und hält ihm die Hand entgegen.

Peter überreicht ihm sein Handy. »In der Regel sind sie so kurz wie möglich gehalten und führen direkt hinter der Wehrmauer ins Freie, zu einem für Feinde nicht einsehbaren Ort.«

»Da wir hier im südwestlichen Trakt sind«, übernimmt Callie das Wort, »und der Schloss-Eingang im Norden liegt, wäre dies ...« Callie zeigt auf eine Wand, »der kürzeste Weg aus dem Schloss hinaus.«

»Callie hat recht«, stimmt Justus dem Mädchen zu. »Wenn ich ungesehen in die Krypta wollte, würde ich mir hier einen Zugang bauen.«

Und dann fangen die vier an zu suchen. Doch ohne Erfolg. Callies Idee und Herleitung war nicht die richtige.

Die vier sitzen vor der Statue und schauen ins Leere. Das Licht von Justus und Peters Handy ist schon vor einer gefühlten Ewigkeit ausgegangen, jetzt spenden nur noch die Handys von Callie und Bob welches.

»Ich hab Hunger«, kommt es leise von Callie, was Justus schmunzeln lässt. »Wieso musstest du deine Schokolade denn auch schon im Turmzimmer essen?« Sauer sieht Callie ihren Bruder an.