ein verführerisches Angebot

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In den kommenden Tagen gingen wir uns aus dem Weg, zumindest kam es mir so vor und jedes Mal, wenn ich verstohlen beim Essen in der Großen Halle zu ihm herüber sah, erwiderte er meinen Blick nicht.

Doch an meinen Gefühlen änderte sich in diesen Tagen nicht. Die bloße Erwähnung seines Namens ließ meine Knie weich werden und es dauerte meist nicht lang bis meine Wangen erröteten. Es gab keine Stunde in der meine Gedanken nicht zurück gewandert wären, zurück in dieses düstere kleine Klassenzimmer, in dem nur wir beide standen und uns ansahen.

Die ganze Woche verbrachte ich in meiner Parallelwelt. Immer am schwanken zwischen, ich bilde mir das nur ein, bis zu den Momenten in denen die kleine Flasche mit dem Trank auf meinem Nachttisch mich daran glauben lässt, dass er mich mag.

Doch auch wenn dies vielleicht ein Moment gewesen war, in dem der sonst so kühle Professor eine nette Geste einer seine Schülerinnen entgegenbrachte. War dies weit entfernt von dem was mein Herz schreit. Es ist die pure Sehnsucht nach ihm, nach seinem Körper. Und wenn ich morgens erwache schweiß gebadet und feucht an intimeren Stellen, hilft einzig die kalte Dusche, um die Peinlichkeit aus meiner Vorstellung zu vertreiben. Wie konnte mir nur so etwas passieren? Einen kleinen Crush hatte jeder mal, aber ich war besessen und es machte mir Angst, was mit mir passieren würde, wenn jemand meine Gedanken lesen könnte.

Und eben dieser Moment war einer von ihnen, als Prof. McGonagall mit einem Zeigestock auf mein Pult schlug und mich damit abrupt aus meinen Träumen beförderte. "Miss Shadow, wie lauten die drei Methoden zur Bekämpfung unlauterer Verwandlungen?"

Mein Gesicht glühte und ich hörte entzücktes Tuscheln hinter mir. War ja klar, dass das Annabel und ihren Freundinnen gefiel. Professor McGonagall starrte mich mit hochgezogener Braue an, darauf wartend, dass ich einen Ton von mir geben würde. Doch in diesem Moment wurde die Tür zum Klassenzimmer aufgerissen und Theodor Klint, der Vertrauensschüler von Slytherin stand auf der Schwelle.

"Entschuldigen Sie bitte mein Unterbrechen Ihres Unterrichtes, aber ich komme im Auftrag von Professor Dumbledore, dass Miss Shadow sich unverzüglich in seinem Büro melden soll."

Die Hauslehrerin von Gryffendor fixierte mich mit ihrem Blick, bevor sie einen Schritt zur Seite trat. "Von mir aus, dann gehen Sie."

Ein wenig vor den Kopf geschlagen, packe ich meine Sachen in meine Tasche und erhebe mich unter den Blicken der gesamten Klasse.

"Und Miss Shadow," hielt Professor McGonagall mich in meiner bedächtigen Flucht zurück. "Fünf Punkte Abzug für Slytherin, passen Sie in Zukunft besser in meinem Unterricht auf. Und selbstverständlich erwarte ich, dass sie den verpassten Teil der Stunde nachholen." Klint verdreht die Augen und hält mir die Tür auf.

"Und Sie Mister Klint," offensichtlich ist sie noch nicht fertig. "Ebenfalls fünf Punkte Abzug für ihren unhöflichen Auftritt, hat man Ihnen nicht beigebracht zu klopfen?!"

"Selbstverständlich Professor, ich werde daran arbeiten." Damit zieht er schnell die Tür hinter uns zu, bevor die Lehrerin für Verwandlung noch etwas ergänzen kann.

Ich atme erleichtert aus, bevor ich mich zu Theodor umdrehe. "Was ist denn los?"

"Keine Ahnung," er zuckt belustigt mit den Schulter. "Schien aber nicht so eilig, ich sollte dich eigentlich erst nach der Stunde abholen, aber es sah aus als könntest du eine Befreiung gebrauchen."

Er lacht beherzt und hält mir eine angefangene Packung mit Schokofröschen hin. Ich winke ab.

"Und jetzt?"

"Na, ich dachte wir machen uns entspannt auf den Weg, sagt ja keiner, dass wir den direkten nehmen müssen."

Das Schloss wirkt eigenartig, so leer, mitten am Tag. Es fühlt sich an als würden wir etwas verbotenes tun, doch das Theodor neben mir geht, beruhigt mich etwas, obwohl es mir eigentlich lieber wäre, wenn er nicht gekommen wäre.

Severus Snape (Snape x Schülerin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt