𝐂𝐇𝐑𝐈𝐒𝐓𝐌𝐀𝐒 𝐓𝐈𝐌𝐄 ⁿᵒˡⁱⁿ ᵒⁿᵉˢʰᵒᵗˢ

[01] 𝐕𝐨𝐫𝐥𝐞𝐬𝐞𝐧

MazeRunnerPotter18
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„Schule ist endlich vorbei", ruft Noah glücklich aus, während er seine Schultasche in die Ecke des Internatzimmers schleudert. „Ja, für heute. Morgen ist nur leider ein ganz normaler Donnerstag", meint Colin ernüchternd.

Der Brünette ist hinter seinem Freund in das Zimmer getreten und hat seinen Rucksack mit deutlich mehr Umsicht an sein Bett gelehnt. „Nimm mir doch nicht die Freude." Schmollend schiebt Noah seine Unterlippe nach vorne und tut so, als wäre er mental sehr angegriffen worden.

„Tut mir leid, Love. Aber vielleicht heitert dich das wieder auf." Während Colin sprach, ist er 2 Schritte näher an Noah herangetreten und drückt nun sanft seine Lippen auf die des Blonden. Noah seufzt leicht auf und erwidert den Kuss, ohne zu zögern. Erst jetzt fällt ihm auf, wie anstrengend der Tag auf seinen Schultern gelegen hat, bis Colin eben diese Last mit dem Kuss abgenommen hat.

Vorsichtig streicht Noah über die Hüfte seines Freundes, während dieser seine Hände in den blonden Haaren vergraben hat. In dem Moment, in dem Noah noch weiter drängen wollte, trennt sich Colin aus der Berührung. „Ich hoffe dir ist bewusst, dass wir bis übermorgen unsere Lektüre fertiggelesen haben müssen?" Noah stöhnt auf.

Diese dumme Lektüre hat er natürlich vor sich hergeschoben und es gibt leider kein Hörbuch dazu auf Spotify oder sonst irgendwo. Entweder liest er sich sämtliche Inhaltsangaben im Internet dazu durch oder muss das Buch tatsächlich lesen. Letztere wäre deutlich sinnvoller, da ihr Lehrer gerne Tests über Details des Buches schreibt, sobald sie es gelesen haben müssen. „Warum erinnerst du mich denn auch daran?", fragt er gequält und legt wehleidig seinen Kopf in den Nacken. Colin lacht nur und schließt seine Arme um Noahs Hüfte, um den Jungen an sich zu ziehen. „Tut mir leid, aber du musst sie lesen, wenn du nicht völlig unwissend im Unterricht bist".

Noah hat seinen Kopf murrend in die Schulter seines Freundes verborgen und seine Augen geschlossen. Auch wenn der Brünette ihn gerade etwas quält, will er sich nicht von ihm losreißen oder seinen Geruch nicht riechen können. „Und du hast morgen ewig lang Schule und Karatetraining. Also entweder lässt du das ausfallen oder du klemmst dich jetzt hinter das Buch und fängst an zu lesen", erklärt Colin weiter, als er merkt, dass Noah absolut keine Lust hat.

Von dem Blonden kam allerdings weiterhin nur ein Murren. Colin entscheidet sich also dazu, ihn fühlen zu lassen. Also greift er mit seinen Händen unter Noahs Po und hebt ihn hoch, nur um ihn 3 Sekunden später auf seinem Bett in die Waagerechte fallen zu lassen und ihn das Buch vom Nachtschrank zuzuwerfen. „Lesen, jetzt", befielt er und geht selber zu seinem Bett und nimmt die Lektüre in die Hand.

Er selber ist noch nicht ganz durch, aber schon fast am Ende, es fehlen noch etwa 20 Seiten. Etwa 5 Minuten lesen die beiden in Stille — Colin deutlich schneller und motivierter —, ehe Noah das Buch wieder zuklappt und einen beabsichtigt lauten Seufzer ausstößt. Colin wollte ihn eigentlich ignorieren, aber Noah würde eher nicht aufgeben. Also klappt er gezwungenermaßen ebenfalls die Lektüre zu und schaut erwartungsvoll zu Noah. „Wer schreibt so etwas? Das ist doch völlig bescheuert. Dieser Goethe muss doch irgendwas geraucht haben, bevor er das geschrieben hat".

Ungläubig lacht Colin über seinen Freund und steht von seinem Bett auf. „Goethe hat bestimmt Gras von Schiller bekommen. Dann haben die zusammen geraucht und zusammen ihre Meisterwerke geschrieben", spinnt Noah seine Theorie weiter und bemerkt dabei nicht mal, dass Colin neben seinem Bett stehen bleibt und ihn erwartungsvoll ansieht. Noah schiebt also sich selbst etwas zur Seite und Colin legt sich neben ihn. Einen Arm legt er um Noahs Schultern, während der Blonde es sich auf dem Brustkorb seines Freundes bequem macht. Der andere Arm des Brünetten langt nach dem Buch, das Noah rücksichtslos neben sich gelegt hat, und blättert zu der markierten Seite. Dann fängt er an laut zu lesen. Kurz ist Noah verwundert, wagt dann aber keinen Einspruch. Colin liest ihm vor und hält ihn dabei fest im Arm, was will er mehr?

Er wird von Colins Geruch eingehüllt und seine Stimmt tut ebenfalls einen großen Beitrag, Noah sich wohl fühlen zu lassen. Das Buch bleibt ihm weiterhin ein Rätsel, aber das ist ihm egal. Colin liest die Lektüre vor und Noah wird mit jeder Minute schläfriger. Aber er schläft nicht ein, einerseits weil er wirklich darauf achten sollte, was in dem Buch passiert und anderseits, weil er weiß, dass Colin sauer wird, wenn er sich nicht mal das mindeste für die Schule tut. Nur doof, dass seine Augen bei jedem zweiten Satz inzwischen schon zufallen. „Noah, ich merke, dass du lieber schlafen willst", merkt Colin an und unterbricht seinen Lesefluss. „Tut mir leid, aber deine Stimme ist so angenehm und du bist so schön warm und das Buch ist so langweilig und einschläfernd".

„Ich weiß. Es gibt deutlich spannenderes. Aber das ändert nicht die Tatsache, dass wir es lesen müssen", erklärt Colin. Allerdings hört Noah ihn schon nicht mehr. Ihm sind endgültig die Augen zugefallen und er ist, an Colin gelehnt, eingeschlafen.

Colin gibt also endgültig auf und legt lieber die Bettdecke über ihre beiden Körper. Dann folgt noch ein Kuss auf Noahs Stirn, ehe er das Buch wieder an der Stelle aufklappt, an der er weiterlesen muss. Noah würde in dem Test wahrscheinlich bei ihm abschreiben, aber Colin ist völlig okay damit. Er ist froh, wenn Noah genug Schlaf bekommt, denn er ist immer am längsten wach und hat die meisten Probleme mit dem Schlafen. Also lässt er den Blonden nun etwas zur Ruhe kommen.