[03] 𝐃𝐢𝐞 𝐍𝐞𝐮𝐞

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MazeRunnerPotter18
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Noahs Handy klingelt seit etwa 10 Minuten ununterbrochen und inzwischen geht es dem Blonden ziemlich auf den Geist. Aber rangehen will er erst recht nicht. Sobald er die Telefonnummer seines Vaters auf dem Display gesehen hat, hat er sich wahllos ein Buch aus Colins Regal genommen und es aufgeschlagen.

Durch das ununterbrochene Geklingel verschwimmen die Worte allerdings in seinem Kopf und Noah versteht den Zusammenhang von ihnen gar nicht. Nachdem er den dritten Satz bestimmt 5-mal gelesen hat, schlägt er das Buch wieder zu und stellt es an seinen ursprünglichen Platz. Dann lässt er sich ausgelaugt auf Colins Bett fallen und drückt sein Kissen über seine Ohren, um das Klingeln irgendwie von ihnen fernzuhalten.

Zum Glück trägt Colins Geruch, der am Kissen klebt, dazu bei, dass Noah kurze Zeit sein Handy vergisst. Seine Gedanken werden an den Lockenkopf gelenkt, der gerade im Gemeinschaftsraum mit Julia sitzt und mit ihr lernt. Normalerweise ist Noah mit den beiden unten, allerdings war er nach dem Schultag ziemlich müde und ist schonmal ins Zimmer.

Kurze Zeit ist er durch seinen Feed bei Instagram gegangen, dann hat das nervtötende Klingel angefangen und nun ist Noah da, wo er ist. Auf Colins Bett liegend, die Nase in seinem Kissen vergraben und seine Luftzufuhr verringernd. Vorsichtig nimmt Noah das Kissen wieder weg, um wenigstens etwas Sauerstoff in seine Lungen zu lassen, ehe er es wieder auf die Ohren, Mund, Nase und Augen presst. Diesen Vorgang wiederholte er noch ein- oder zweimal, bis sich die Tür öffnet. Noah weiß genau, dass es sich um Colin handelt. Er erkennt Colin und Joel schon an den Schritten und auch Julia und Ava kann er dadurch unterscheiden. „Ist alles gut? Du wirst angerufen", meint Colin und setzt sich auf sein Bett.

Noah nimmt das Kissen weg und Colin grinst. Noah ist rot wie eine Tomate durch den Druck des Kissens. „Ich weiß. Schon seit 15 Minuten", informiert er den Brünetten und setzt sich auf. Seine Nase vergräbt er nun in Colins Schulter, die noch mehr nach ihm riecht und ihn noch mehr einhüllt. „Willst du nicht rangehen? Scheint wichtig zu sein, wenn dieser jemand es ununterbrochen versucht."

Noah schüttelt den Kopf und drückt Colin einen Kuss auf die Schulter, ehe er seinen Blick hebt, um seinem Freund in die Augen zu schauen. „Das ist mein Vater. Der hat nichts Wichtiges zu melden, der will mich einfach nur nerven", erklärt er und Colin schaut ihn daraufhin wissend an. Sie waren inzwischen lang genug zusammen, dass Colin weiß, wie Noah mit seinen Eltern steht und auch ehr Details kennt. „Und wenn ich bei dir bin?", fragt er. Noah schaut ihn kurz verwirrt an. „Warum bestehst du darauf?"

„Einfach so. Ich weiß, du magst ihn nicht wirklich, aber vielleicht ist wirklich etwas passiert und du wirst es bereuen, nicht ans Telefon gegangen zu sein". Noah atmet gequält durch die Nase aus und holt dann sein Handy, welches immer noch vibriert ohne Ende. Die Nummer auf dem Display ist noch immer dieselbe. Noch einmal schaut er Colin an, der ihm aufmunternd zunickt und dann drückt Noah auf den grünen Hörer, um das Gespräch anzunehmen.

„Hallo?", flüstert er vorsichtig, nachdem er das Handy an sein Ohr geführt hat. Colin hat unterdessen seine andere Hand in seine eigene genommen und streicht sanft mit dem Daumen über den Handrücken.

„Na endlich gehst du ans Telefon. Ich bezahl dein Handy eigentlich nur, damit ich dich immer erreichen kann, aber nichtmal das bekommst du hin, Noah", fährt sein Vater ihn direkt an, ohne ihm eine Begrüßung zu schenken. Sein Vater ist wütend, das hat Noah schon beim ersten Wort gemerkt. „'tschuldigung. Ich hab noch gelernt, im Gemeinschaftsraum. Mein Handy hab ich im Zimmer vergessen", murmelt Noah und er ist sicher, dass sein Erzeuger das Zittern in seiner Stimme mitbekommen hat. „Dann schreibs dir hinter die Ohren, dass du dein Handy beim nächsten Mal gefälligst mitnimmst. Ich hab dir wirklich etwas Wichtiges zu sagen. Ich habe jemanden kennengelernt und du wirst sie dieses Wochenende ebenfalls kennenlernen. Ich schicke dir dein Bahnticket und mit Frau Schiller ist auch schon alles besprochen." Während sein Vater geredet hat, ist der Ton in seiner Stimme deutlich sanfter, fast nett, geworden.

„Okay", murmelt Noah, ohne zu wissen, was er daraufhin sagen soll. Normalerweise fällt ihm immer ein Spruch ein, den er seinem Vater an den Kopf geworfen hätte, nur gerade nicht. Ohne Verabschiedung legte er schließlich auf und schleuderte sein Handy geradewegs auf sein Bett.

Sobald er neben Colin sitzt, lässt er seinen Kopf auf dessen Schulter fallen und atmet schwer aus. „Schon wieder eine neue Freundin, die ich kennenlernen darf. Ich soll übers Wochenende zu ihnen fahren", informiert er Colin mit schwacher Stimme. „Ich geb den beiden 2 Wochen. Es ist die dritte diesen Monat, aber wenn er sie mir vorstellen will, scheint es ziemlich ernst zu sein. Aber niemand wird es so lange mit ihm aushalten wie meine Mutter. Zumindest nicht, ohne komplett durchzudrehen."

Colin legte tröstend einen Arm um Noahs Schultern und seinen Kopf auf den blonden Haarschopf. „Du schaffst das schon. Und ich werde die ganze Zeit bei dir sein, versprochen. Wenn auch nicht körperlich." Noah nickt dankbar.

„Ich bin müde", flüstert er nach einer Weile und sofort begibt sich Colin in die Waagerechte, Noah mit sich ziehend. Noah bettet seinen Kopf auf Colins Schulter und dank Colins Geruch, der ihn umgibt, schläft er ein. Gespräche mit seinem Vater, egal von welcher Länge, machen ihn total kaputt, aber jetzt hat er zum Glück Colin, der ihn auffangen kann.

𝐂𝐇𝐑𝐈𝐒𝐓𝐌𝐀𝐒 𝐓𝐈𝐌𝐄 ⁿᵒˡⁱⁿ ᵒⁿᵉˢʰᵒᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt